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Fuer immer nur du

Fuer immer nur du

Titel: Fuer immer nur du
Autoren: Janette Kenny
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„Es ist doch sinnlos, wenn ich fortfahre. Du kennst nur deine Wahrheit und hast mich verurteilt, ohne mich anzuhören. Genieße dein Essen allein!“
    Damit stand sie auf und betete, ihre Beine mögen sie wenigstens bis zur Tür tragen.
    „Setz dich!“ Sein Befehl schlug durch den Raum wie ein Peitschenhieb.
    Einen Augenblick lang zögerte Kira und sah André tief in seine dunklen Augen. Dann stützte sie sich mit beiden Händen auf der Tischkante ab und holte tief Luft. „Wenn du mir zuhörst, werde ich bleiben.“
    Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, lehnte er sich auf seinem Stuhl vor. „Du bleibst, ganz gleich, ob ich deine Lügen hören will oder nicht.“
    „Gut. Wüte nur herum und schlage dir mit den Fäusten auf die Brust, wenn dir das hilft“, erwiderte sie und ließ sich resigniert zurück auf ihren Stuhl sinken. „Also, wie hast du es herausgefunden?“
    Ohne das Essen, das ihnen serviert worden war, anzurühren, stieß er seinen Teller von sich. „Durch einen Privatdetektiv, der deine Mutter ausfindig gemacht hat.“
    Ungläubig starrte sie ihn an, und ein undefinierbarer Laut entrang sich ihrer Kehle. Welch bittere Ironie, dass eine Person ihr Leben ruinieren konnte, die sie seit über zwanzig Jahren nicht gesehen hatte.
    „Dann lebt sie noch?“ Statt Liebe klang nur tiefe Verletztheit in ihrer Stimme mit.
    „Magst du sie etwa nicht?“, fragte er sarkastisch.
    Kira zuckte die Achseln. „Wie ich bereits sagte, ich kann mich kaum an sie erinnern.“
    Er sah zur Seite, und Kira fragte sich, was ihm wohl durch den Kopf ging. Immerhin hatte er Eltern gehabt, die ihn liebten. Eine Familie, der er nicht völlig gleichgültig war.
    „Hoffentlich hast du sie nicht auch noch für ihre Aussage bezahlt“, fuhr sie verletzt fort. „Ich habe ihr vor all den Jahren finanziell schon genug eingebracht.“
    „Ach, wirklich?“
    „Ja. Sie hat mich an meinen Vater verkauft, was ich eigentlich ziemlich merkwürdig finde, da er mich ebenso wenig wollte.“
    War es Wärme, die in seinen Augen aufflackerte, oder täuschte das Kerzenlicht? Kira wusste es nicht. Sie war unendlich traurig und verzweifelt.
    „Davon würde ich gern mehr hören“, verlangte André, doch sie schüttelte nur den Kopf.
    Es tat einfach zu weh.
    „Erzähl schon, ma chérie “, bat er, dieses Mal etwas sanfter.
    Sein weicher Tonfall ließ ihre Abwehr schmelzen, und eine einzige, einsame Träne stahl sich aus Kiras Augenwinkel. Albern, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals wegen ihrer Mutter geweint zu haben.
    „Ich war ein Unfall. Sie wollte mich nicht bekommen, auch nicht behalten, und trotzdem blieb ich die ersten Jahre bei ihr. Dann wurde ich bei einem Bootsunfall verletzt.“ Sie brach ab. An den grauenhaften Vorfall konnte Kira sich glasklar erinnern, aber gleichzeitig hatte sie Mühe, sich das Gesicht ihrer Mutter ins Gedächtnis zu rufen. „Edouard behauptete, sie hätte mich ihm daraufhin angeboten. Er zahlte den verlangten Preis, und ich habe sie nie wieder gesehen.“
    „Wie alt warst du damals?“
    „Fast fünf.“
    „Und dann brachte er dich in ein englisches Internat?“
    „Genau. Meine gesamte Schulzeit über bin ich zwischen dem Internat und verschiedenen Kindermädchen hin und her getingelt. Nicht ein einziges Mal hat mein Vater mich in seinem Heim willkommen geheißen, nicht in den Ferien oder auch nur für einen kurzen Besuch. Nicht ein einziges Mal.“
    Es war zu viel. Die Erinnerungen an diese trostlose Zeit überwältigten Kira, und sie sah stumm zu Boden. Immer hatte sie davon geträumt, eines Tages eine eigene Familie zu haben. Oder wenigstens jemanden, der mit ihr sein Leben teilte und sie liebte.
    Tröstend schob sie eine Hand über ihren Bauch und dachte daran, dass dieser Traum nun doch endlich bald Wirklichkeit werden würde.
    „Was hast du dafür bekommen, mich zu verführen?“, wollte André wissen.
    Es war kaum zu glauben! Er dachte tatsächlich immer noch, sie wäre dafür bezahlt worden, mit ihm zu schlafen. Damit stellte er sie auf eine Stufe mit ihrer Mutter.
    Kira schüttelte vehement den Kopf. „Es gab keinerlei Bezahlung, und es war auch keine Verschwörung im Gang.“
    „Die Wahrheit bitte!“
    Am Ende ihrer Kräfte angekommen, schlug sie mit der flachen Hand auf den Tisch. Ihre Geduld war bereits über alle Maßen strapaziert. „Ich sage dir die Wahrheit!“
    Fluchend sprang André auf, und seine schwarzen Haare fielen ihm wild ins Gesicht. Er musterte Kira von Kopf
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