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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig
Autoren: Lori Foster
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“Sobald … sobald ich mich eingewöhnt habe, melde ich mich. In Ordnung?”
    Casey verschränkte wieder die Arme vor der Brust. “Nicht nötig.”
    Sie verließ der Mut. Am liebsten hätte sie sich in Luft aufgelöst. “Ich verstehe.” Warum sollte er auch je wieder von ihr hören wollen? Sie hatte sich ihm so oft angeboten – und jedes Mal hatte er sie zurückgewiesen. Und trotzdem platzte sie immer wieder in sein Leben.
    “Du verstehst offensichtlich gar nichts, Emma”, sagte Casey jetzt und ging auf sie zu. “Du gehst nirgendwohin.”
    Sein Ton machte ihr Angst. Sie konnte seinem Blick nicht entkommen, musste ihn ansehen, konnte nicht denken. “Natürlich gehe ich.”
    “Nein.” Jetzt kam auch Sawyer auf sie zu und streckte eine beschwichtigende Hand aus. Trotzdem wuchs Emmas Panik. “Casey hat recht. Es ist mitten in der Nacht, und du siehst erschöpft aus. Du solltest etwas schlafen. Morgen früh unterhalten wir uns noch mal und entscheiden dann, was das Beste ist.”
    “Nein …” Sie schüttelte den Kopf, völlig überfordert mit dieser Reaktion.
    “Doch.” Mit freundlicher Miene, aber dennoch unerbittlich nahm Sawyer ihren Arm. “Und jetzt isst du erst mal was und trinkst einen heißen Kakao. Danach gehst du unter die warme Dusche und dann ins Bett.”
    Emma steckte in der Zwickmühle. Sie ließ sich aufs Sofa sinken. Warum warfen sie sie nicht hinaus? Nach allem, was sie ihnen angetan und ihnen erzählt hatte?
    Ihr eigener Vater hatte trotz oder gerade wegen ihrer vermeintlichen Schwangerschaft sofort die Gelegenheit ergriffen, sie loszuwerden. Und ihre Mutter … nein, darüber wollte und
konnte
sie im Moment gar nicht nachdenken.
    Honey lächelte sie an. “Mach dir nicht so viele Gedanken, Emma. Jetzt ist alles in Ordnung.”
    “Nichts ist in Ordnung.” Warum kapierten sie das nicht?
    Doch Honeys freundliches Lächeln blieb. “Mir ging es genauso, als ich das erste Mal hier war. Aber diese Menschen nehmen dich ernst, das kann ich dir versprechen. Wir meinen es alle ernst. Wir wollen einfach nicht, dass du weggehst, wenn es dir nicht gut geht.”
    Nun war Emma vollends verwirrt. Wie sollte sie damit bloß umgehen?
    Casey setzte sich neben sie und hielt ihr ein Sandwich mit Erdnussbutter und Marmelade hin. Emma starrte es an und war sich sicher, dass sie keinen einzigen Bissen herunterbekommen würde, ohne ihn wieder auszuspucken. Sie musste etwas tun. Sie musste von hier verschwinden, bevor all dieses Verständnis und die Gastfreundschaft sie vollends einlullten.
    Auf keinen Fall wollte sie jemandem zur Last fallen.
    Mit entschlossener Miene schob sie das Sandwich beiseite. “Wenn ich darf, würde ich nur gern kurz unter die Dusche gehen. Ich sehe bestimmt schrecklich aus.”
    Mit einem Finger wischte Casey ihr eine kleine Träne ab, die sie nicht bemerkt hatte. Er zögerte, nickte dann aber. “Okay. Du schläfst heute Nacht in meinem Zimmer.”
    Sie starrte ihn ungläubig an. Casey grinste und zwickte sie dann ins Kinn. “Ich schlafe natürlich auf der Couch.”
    Ihre törichte Vermutung war ihr peinlich. Als sie rot wurde, grinste Casey noch mehr. Sie konnte es nicht fassen, wie er sie vor seinen Eltern so hochnehmen konnte.
    “Du könntest auch Morgans altes Zimmer haben, aber Honey hat es gerade frisch gestrichen, und es ist noch total durcheinander.”
    Morgan war sein Onkel und der Sheriff der Stadt. Die meisten Leute hatten Angst vor dem imposanten Mann, doch zu Emma war er immer freundlich gewesen, selbst wenn sie Ärger machte, wie zum Beispiel die Schule zu schwänzen oder zu später Stunde noch unterwegs zu sein. Morgan hatte vor Kurzem geheiratet und war in ein eigenes Haus gezogen.
    “Ich gehe auf die Couch.” Emma fand, das wäre einfacher, doch Casey wollte davon nichts hören.
    “Du nimmst mein Bett.”
    Sein Vater und seine Stiefmutter stimmten ihm zu. Emma hatte einfach keine Chance gegen die drei. Die Erschöpfung siegte, und so nickte sie bloß. “In Ordnung.” Sicher wäre es seltsam, in Caseys Zimmer zu schlafen, noch dazu in seinem Bett. Ein bisschen freute sie sich heimlich darauf. “Vielen Dank.”
    Casey zeigte ihr das Badezimmer. Dann besorgte er ein langes T-Shirt, das sie als Nachthemd benutzen konnte. Sie nahm es und presste es an sich. Es war groß und weich und roch wunderbar nach Casey. Wenn ich ihn selbst schon nicht haben kann, dann wenigstens das, dachte sie.
    Das Badezimmer war größer als ihr Zimmer bei ihren Eltern. Es war sauber und
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