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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse
Autoren: Chloe Neill
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Geste in den Flur. »Eure Gäste werden bald da sein, und diese Tatsache bereitet mir ziemliche Kopfschmerzen. Damit das keine Migräne wird, wäre es vermutlich das Beste, wenn ich von diesen Träumen nichts erfahre und wir uns stattdessen auf den Weg machen.«
    Ethan schnaubte sarkastisch. »Lucas, ich bedaure den Tag, an dem ich dich befördert habe.«
    »Vermutlich, Chef, vermutlich«, entgegnete Luc. Und dann an mich gewandt: »Seitdem er dich kennt, ist er recht witzig geworden.«
    »Witzig. Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    »Und wieder haben wir zwei gegen einen«, sagte Ethan. »Ich hoffe inständig, dass mir unsere Gäste mit größerem Wohlwollen begegnen.«
    Luc lachte leise. »Bei den Barbecue-Bergen, die wir gerade draußen auftürmen, sollten sie das auch.«
    Es überraschte sie nicht, dass ich beim Stichwort Barbecue in den Flur stürmte. Aber diesmal beeilte ich mich nicht nur wegen des köstlichen Grillguts.
    Es lag vor allem am Lieferanten.
    Der Hausflur führte im Erdgeschoss vom Haupteingang zur Cafeteria und hinaus in den Garten.
    Wir traten ins Freie. Auf dem Rasen, der schon längst einen gelben Farbton angenommen hatte, tummelten sich Vampire Cadogans, die letzte Hand an die Dekorationen und Tischarrangements legten. Die Magie in der Luft ließ erahnen, wie nervös auch sie waren. Aus den Lautsprechern schallte
Howlin' For You
von den Black Keys - dank einer Sondererlaubnis der Stadt und der Playlist von meiner besten Freundin Lindsey, die ich mit ihr zusammengestellt hatte. So etwas gehörte natürlich zu meinen Aufgaben als Vorsitzende des Partyausschusses.
    Luc trabte in den Garten und winkte einem Reporter zu, der über den Zaun zu klettern versuchte, um einen Schnappschuss von der Party zu machen. Die Paparazzi liebten Vampire und Partys. Beides zusammen ergab für sie wohl eine unwiderstehliche Mischung.
    Doch bevor Luc ihn erreichte, schrie der Reporter auf und verschwand wieder hinter der Hecke.
    Offensichtlich hatten ihn unsere Sicherheitsleute erwischt, Chicagos Feensöldner. Sie verachteten Menschen, und ihnen gefiel der Versuch eines Reporters, auf unser Anwesen zu gelangen, ganz bestimmt nicht.
    Von solch kleineren Problemen abgesehen, verliefen die Vorbereitungen für die
geladenen
Gäste problemlos. Ich hatte kurz ein schlechtes Gewissen, weil ich mich von Ethan hatte ablenken lassen. Allerdings hatten wir als Paar wirklich eine Menge durchgemacht, und wir nutzten jede der seltenen Gelegenheiten, Zeit miteinander zu verbringen.
    Normalerweise war es in Chicago recht kühl im Winter, weshalb unser Garten eigentlich nicht der geeignetste Ort für ein derartiges gesellschaftliches Ereignis war. Aber wir nutzten das ungewöhnlich warme Wetter für unsere Zwecke aus, und mehrere Heizpilze sorgten dafür, die restliche Kälte zu vertreiben. Riesige weiße Ballons schwebten in der Luft, und in einem Pavillon befanden sich Tische und ein kleiner Parkettfußboden, auf dem getanzt werden konnte. Das Zeltdach bestand aus einem straffen, über Eisenbögen gespannten Stoff und hätte von einem Beaux-Arts-Architekten im Paris des neunzehnten Jahrhunderts entworfen sein können. In unserer Stadt lebten Hunderte unabhängige Vampire, und wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht, sie zu beeindrucken - zumindest mit unserem Stil und guten Geschmack.
    Und dann war da noch das Essen. Eine Party ohne gutes Essen war keine Party, und es hätte einen schlechten Eindruck hinterlassen, wenn wir die Abtrünnigen in unser Haus eingeladen hätten, ohne sie entsprechend zu bewirten. Vampire brauchten ernährungsbedingt Blut und verlangten danach, aber das änderte nichts daran, dass wir menschliches Essen über alles liebten. Unser beschleunigter Stoffwechsel sorgte ohnehin stets für einen gesunden Appetit.
    Ich hatte entsprechend Vorsorge getroffen. Die Tische bogen sich unter dem köstlichsten Grillgut, das man sich vorstellen konnte - Schwein, Rind und Hühnchen -, und natürlich hatten wir auch nicht an leckeren Beilagen gespart. Chicago galt einst als Schlachthof der Nation, und dieses Erbe hinterließ bis heute seine Spuren. In dieser Stadt war es leicht, erstklassiges Fleisch zu bekommen.
    Das war vor allem dann nicht schwer, wenn man wusste, wo man zu suchen hatte. In diesem Fall blickte ich zu einer schlanken Frau in Jeans und einer Schürze hinüber, die eine große, dampfende Aluminiumschale in den Händen hielt und sie zu den Tischen trug.
    Sie hieß Mallory Carmichael, war seit Kurzem
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