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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
Autoren: Roxann Hill
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Feuerzeug in Richtung des Benzinkanisters, rannte los und sprang zu mir ins Auto. Seine Tür fiel krachend ins Schloss.
    Wir blickten nach draußen, wo das Benzin Feuer fing. Eine kleine, kaum zwanzig Zentimeter hohe Stichflamme bewegte sich rasend schnell auf die Burg zu.
    Die Limousine setzte sich in Bewegung. Wir passierten die Zufahrt und bogen ab. Der Fahrer trat das Gaspedal durch, so dass die Limousine wie ein Pfeil dahin schoss. Nach wenigen hundert Metern ertönte eine gigantische Explosion, die die Scheiben unseres Autos zum Scheppern brachte. Ein riesiger Feuerball erleuchtete die gesamte Umgebung. Durch die Druckwelle wankte unser Wagen einige Male wie betrunken hin und her, es regnete Schutt und brennende Kleinteile auf uns herab.
    Aber unsere Fahrt war nicht aufzuhalten.
     
    19
     
    Ich hielt den Kopf von Johannes mit beiden Händen fest. Ich strich ihm die schweißverklebten Haare aus der Stirn, beugte mich zu ihm herunter und küsste ihn zart. Johannes versuchte zu lächeln. Er war schrecklich blass, seine Augen wirkten matt.
    Ein leises gepresstes Stöhnen kam aus seinem Hals, und er drückte seine linke Hand auf die Wunde in seiner Brust. Blut lief zwischen seinen Fingern hindurch, tropfte stetig auf meine Beine und auf die lederne Sitzbank. Er hustete trocken.
    Asmodeo saß uns regungslos gegenüber. Seine saphirblauen Augen ruhten auf mir und Johannes. Lediglich seine breite Brust hob und senkte sich, als er entschlossen ein- und ausatmete.
    Er öffnete die Bar der Limousine, holte eine verplombte Flasche Wodka heraus und öffnete sie. Wortlos zog er sein Jackett aus, riss ein großes Stück des Innenfutters frei und warf die Jacke achtlos zu Boden. Den Stofffetzen legte er zusammen, bevor er ihn ausgiebig mit dem Alkohol tränkte. Dann schob er vorsichtig die Hand von Johannes beiseite, die dieser immer noch auf seine Wunde presste.
    „Das wird jetzt brennen.“
    Johannes nickte und blickte hinauf zur Decke des Wagens.
    Asmodeo knöpfte behutsam das Hemd von Johannes auf und zog es von der Wunde zurück. Ich konnte das runde Loch sehen, das das Projektil in der Brust von Johannes hinterlassen hatte.
    Asmodeo begann, das Blut von der Wunde wegzutupfen.
    Johannes zuckte mehrmals, aber er gab keinen Laut von sich.
    „Wie sieht es aus?“, fragte ich Asmodeo. Meine Stimme zitterte.
    Asmodeo konzentrierte sich auf seine Arbeit. „Wir sind gleich zuhause“, gab er mir zur Antwort. „Dort wartet ein ausgezeichneter Chirurg auf uns.“
    Wieder tupfte er über das Einschussloch. „Der Chirurg war eigentlich für dich und mich bestimmt. Ich war davon ausgegangen, dass wir ihn dringend benötigen würden. Wenigstens in dieser Beziehung habe ich mich nicht geirrt.“
    Johannes röchelte und dann wandte er sich an Asmodeo: „Selbst tuntige Maßanzüge sind zu etwas gut.“
    Asmodeo grinste breit. „Es ist das Mindeste was ich für dich tun kann. Du hast mir schließlich mein Leben gerettet. Und ich muss dir sagen, gerade an diesem Leben hänge ich ganz besonders. Die Gründe dafür brauche ich dir nicht extra zu erläutern. Du kannst sie nachempfinden.“
    Johannes versuchte zu lachen, doch er verschluckte sich und hustete krampfartig. Hunderte kleiner Bluttropfen sprühten wie ein feiner Nebel durch das Innere des Wagens.
    „Johannes!“, rief ich voller Panik, als ich sah, wie sich das Weiß in seinen Augen Platz suchte. Sein Gesicht wurde aschfahl und fiel sichtlich ein.
    Asmodeo richtete sich auf und drückte ein paar Mal mit beiden Händen auf Johannes Brustkorb. Dieser hustete erneut, bevor er seine Augen öffnete.
    Ich beugte mich zu Johannes herab und küsste ihn. „Du hast meiner Oma versprochen, dass du bei mir bleibst, um auf mich aufzupassen. Du kannst dich jetzt nicht einfach aus dem Staub machen!“
    „Das habe ich auch nicht vor“, antwortete er und obwohl seine Stimme fast nicht zu hören war, klang sie dennoch fest. „Wie kann ich dich verlassen, wenn ich dich liebe?“
    Ich senkte meinen Kopf und meine Haare fielen wie ein Schleier um uns herum. Sein Gesicht verschwamm vor mir, als mir Tränen in die Augen traten. „Wie kannst du mich lieben, wenn nicht einmal ich genau weiß, wer oder was ich bin?“
    Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Du bist Lilith. Die Frau meines Lebens. Das ist alles, was für mich von Bedeutung ist. Ich liebe dich, weil du so bist, wie du bist.“
    Als Johannes das ausgesprochen hatte, kam eine sonderbare Ruhe und Zufriedenheit über
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