Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma
Autoren: Maja von Vogel
Vom Netzwerk:
Daniel spitz. Der sollte sich bloß nichts einbilden!
    Daniel schüttelte den Kopf. »Nö. Ich bin noch ein bisschen mit Markus durch die Gegend gelaufen.« Er wollte seine Jacke ausziehen, überlegte es sich dann aber anders und fragte: »Hast du Lust auf ein Eis? Ich lad dich ein!«
    Ich zuckte mit den Schultern. Aber ehe ich antworten konnte, sagte Papa: »Klar hat Emma Lust. Von Eis kann sie gar nicht genug kriegen. Stimmt's, Emma?« Er zwinkerte mir zu, und ich hätte ihm am liebsten gegen das Schienbein getreten.
    »Vielen Dank für die Einladung«, sagte ich, ohne Papa eines Blickes zu würdigen. »Ich nehme sie gerne an.«
    Dann stand ich auf und verließ erhobenen Hauptes die Küche. Papa und Daniel starrten mir verblüfft hinterher. Ich grinste in mich hinein. Männer!

    »Warum bist du eigentlich mit diesem Markus befreundet?«, fragte ich Daniel, als wir nebeneinander vor dem Venezia standen und an unserem Eis leckten. »Der Typ ist doch total dämlich.«
    Daniel warf mir einen schnellen Seitenblick zu. »Woher willst du das denn wissen? Du kennst ihn doch gar nicht richtig.«
    Ich zog eine Grimasse. »Zum Glück! Ich hab ihn schon näher kennengelernt, als mir lieb ist. Wenn ich daran denke, wie er mich auf dem Schulhof am Kragen gepackt hat ...«
    »Eigentlich ist er ganz nett. Nur manchmal flippt er eben aus. Man kann aber auch viel Spaß mit ihm haben.«
    »Zum Beispiel, wenn er andere Schüler fertigmacht?«, fragte ich. »So wie Mona und mich? Na, vielen Dank! Unter Spaß verstehe ich wirklich etwas anderes.«
    Daniel seufzte. »Markus hat auch seine netten Seiten, ehrlich ...«, begann er zu erklären.
    In diesem Moment sah ich, wie Bastian auf seinem roten Fahrrad um die Ecke bog und über den Marktplatz fuhr – direkt auf uns zu. Noch hatte er mich nicht gesehen.
    »Sag mal, sollen wir uns nicht lieber hinsetzen?« Ich schnappte mir Daniels Arm und zerrte ihn zu der kleinen Bank, die gegenüber vom Venezia stand. »Ist doch viel gemütlicher, oder?«
    Als ich mich auf die Bank fallen ließ, merkte ich, dass sie noch nass vom Regen war. Na toll – jetzt hatte ich einen nassen Hintern. Ich blieb aber trotzdem eisern sitzen und tat so, als würde mir das überhaupt nichts ausmachen.
    »Äh ... ja, klar, wenn du meinst...« Daniel sah etwas verwirrt aus, setzte sich aber brav neben mich. »Also, was ich sagen wollte ...« Dann erzählte er weiter von Markus' netten Seiten, aber ich hörte gar nicht richtig zu. Ich war viel zu beschäftigt damit, Bastian im Auge zu behalten.
    Jetzt fuhr er direkt am Venezia vorbei und warf einen Blick zur Bank hinüber – zu unserer Bank. Hier hatten Bastian und ich in den Ferien unzählige Male gesessen, Eis gefuttert und Händchen gehalten.
    Als er Daniel und mich auf der Bank sitzen sah, stutzte er. Ich rückte schnell noch ein bisschen näher an Daniel heran und tat so, als würde ich ihm interessiert zuhören.
    Dann lachte ich extra laut, so, als hätte Daniel gerade etwas ungeheuer Witziges erzählt.
    Bastian starrte die ganze Zeit mit düsterem Blick zu uns hinüber. Sein Mund war zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Weil er nicht aufpasste, wohin er fuhr, rammte er mit seinem Fahrrad beinahe eine alte Frau, die vor ihm über den Marktplatz schlurfte.
    »Kannst du nicht aufpassen, du Bengel?«, keifte sie.
    Bastian wurde knallrot und stotterte eine Entschuldigung. Dann machte er, dass er wegkam. Er bog auf seinem Fahrrad um die Ecke, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »He, war das nicht Bastian?«, fragte Daniel. »Der Typ, mit dem du zusammen bist?«
    Ich nickte. »Das war er. Aber ich glaube fast, wir sind nicht mehr zusammen.«
    Ich starrte immer noch auf die Straßenecke, hinter der Bastian verschwunden war, und mir war plötzlich zum Heulen zumute.

    »Bist du bereit?«, fragte ich.
    Mona nickte. »Diesmal klingele ich!« Sie atmete einmal tief durch und drückte entschlossen auf die Türklingel, neben der in großen Druckbuchstaben »REICHERT« stand.
    Diesmal standen wir vor einem kleinen Reihenhaus am Rand von Dederstadt. Der Vorgarten sah sehr ordentlich aus und auf dem Gartenweg lag kein einziges welkes Blatt. Hinter den Büschen lugten ein paar Gartenzwerge mit roten Zipfelmützen hervor. Sie schienen uns zu beobachten.
    »Hoffentlich blamieren wir uns nicht wieder total«, murmelte ich. »Wenigstens scheinen diese Reicherts keine Gesangsstunden zu geben. Ich kann jedenfalls kein Schild entdecken.«
    Mona kicherte nervös. Von drinnen waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher