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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber
Autoren: Enid Blyton
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gegangen. Nach einem letzten, verzweifelten Fußtritt drehte er sich um und sah die anderen an.
    »Dieser Kerl, dieser widerliche! Er muß uns von Anfang an beobachtet haben. Wahrscheinlich war er es, den wir unten im Hause hörten.«
    Tim stand an der Tür und bellte. »Komm her, mein Guter«, sagte Georg, »es hat doch keinen Zweck. Oh, Tim, warum haben wir dich vorausgeschickt? Wenn du bei uns gewesen wärest, hättest du uns bestimmt beschützt.«
    »Und was machen wir nun?« Anne sah einen nach dem anderen an und versuchte, so mutig wie möglich zu wirken.
    Georg warf ihr einen spöttischen Blick zu. »Was wir nun machen? Nichts. Wir sind hier eingeschlossen, tief unten im Felsen, und niemand ist in der Nähe, außer diesem gräßlichen Kerl. Wenn jemand von euch einen Ausweg weiß, bitte, ich bin ganz Ohr!«
    »Du bist wütend«, sagte Anne. »Es ist ja wahr, wir können nichts tun als warten, bis sie uns wieder herauslassen.
    Hoffentlich vergessen sie uns nicht. Niemand sonst weiß, wo wir sind.«
    »Ein furchtbarer Gedanke«, murmelte Dick. Aber, verflixt noch mal, sie durften sich ja nicht unterkriegen lassen. Und den beiden Mädchen mußte man ein bißchen Mut machen. »Frau Wigand«, begann er wieder und gab seiner Stimme einen möglichst zuversichtlichen Klang, »wird schon Alarm schlagen und das ganze Dorf zusammentrommeln, um uns zu suchen.«
    »Und was soll das nützen?« sagte Georg. »Nimm an, sie verfolgen unsere Spur bis zum Turm. Das Loch im Kamin finden sie niemals!«
    Julian nahm den Rucksack ab und stellte ihn auf den Boden.
    »Kopf hoch. Jetzt wollen wir erst etwas essen.«
    »Tatsächlich«, sagte Anne erstaunt, »ich bin hungrig. Es muß übrigens schon längst Mittag sein. Ja, laßt uns etwas essen. Das ist wenigstens eine Beschäftigung.«
    Sie hätten es nicht für möglich gehalten, aber es schmeckte ihnen. Die gute Frau Wigand, wie dankbar waren sie ihr, daß sie so für sie gesorgt hatte. Es schien, als habe sie es schon geahnt, daß sie so lange fortbleiben würden.
    Später untersuchten sie die Kisten und Kasten. Einige waren uralt und alle leer. Eine mit geteertem Tuch überzogene Seemannskiste fanden sie in einer Ecke. Abraham Trelany stand in großen Buchstaben auf dem Deckel. Sie hoben ihn hoch und entdeckten nichts außer einem alten Goldknopf.
    Dick betrachtete ihn nachdenklich. »Abraham Trelany, das war bestimmt ein Seemann von einem der Schiffe, die auf die Felsen aufliefen. Die Brandung hat die Kiste an den Strand geworfen, und die Strandräuber haben sie hierhergebracht.
    Wahrscheinlich war diese kleine Höhle das Versteck für den Anteil der Beute, den die Leute aus dem Hause mit dem Turm bekamen.«
    Julian nickte. »Wahrscheinlich hat sich’s so abgespielt. Und die Tür haben sie angebracht, damit nichts gestohlen wurde.
    Wetten, daß die Strandräuber einer dem anderen nicht über den Weg trauten? Eine feine Gesellschaft muß das gewesen sein.«
    Das war alles, was die Kinder fanden. Sie setzten sich auf die Kisten und warteten. Wie die Zeit schlich! Sie hatten nur eine der Taschenlampen angemacht, da sie fürchteten, bald im Dunkeln zu sitzen, wenn beide zu gleicher Zeit brannten.
    Dann kam Julian auf den Gedanken, die Höhle genau nach einer Möglichkeit zur Flucht zu untersuchen. Vergebens! Die Wände waren aus Felsen. Wo hätte es da einen Weg hinaus geben sollen?
    »Dieser Bursche«, begann er nach einer Weile wieder und legte sich einfach auf die Erde, »dieser Bursche sagte, daß wir zu ungelegener Zeit gekommen sind. Was hat er damit gemeint?
    Zweimal in dieser Woche haben sie schon signalisiert. Das wissen wir. Ist das Schmugglerschiff bis jetzt noch nicht gekommen? Erwarten sie es vielleicht heute? Dann sind wir natürlich im Wege, das ist klar.«
    »Wären wir nur endlich aus dieser verfluchten Höhle raus«, stöhnte Georg. »Dann könnten wir die Bande beobachten, die Polizei alarmieren und sie hochgehen lassen.«
    »Schön wär’s«, sagte Dick. »Aber leider waren wir so leichtsinnig, uns hier einsperren zu lassen. Und du, Tim, warst genauso dumm.« Tim ließ die Ohren hängen und sah nicht weniger düster aus als Dick. Er fühlte sich gar nicht wohl in diesem Gefängnis.
    Warum gingen sie nicht einfach? Er lief zur Tür und winselte.
    »Hat keinen Zweck, Alter. Die geht nicht auf. Ob er Durst hat?«
    »Wir haben nur Limonade, und die mag er nicht«, brummte Georg.
    »Gib ihm lieber keine, wenn er sie doch stehen läßt«, sagte Julian hastig. »Morgen
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