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Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Titel: Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
Autoren: Enid Blyton
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trotzig.
    »Klar kannst du das«, erwiderte Julian, »aber ich weiß ein viel schöneres Lied. Ich bring's dir bei.
    Komm ein bisschen raus!«
    »Ich weiß schon, du willst mich verhauen.«
    »Kluges Kerlchen«, sagte Julian plötzlich sehr viel schärfer und lauter.
    »Eine tüchtige Tracht Prügel täte dir besser, als in der Küche rumzusitzen und blöde Lieder zu grölen. Kommst du jetzt raus?
    Warte nur, ich hole dich, du Feigling!«
    »Mama!«, schrie Edgar voll Angst. »Mama! Wo bist du?«
    Julian griff blitzschnell durch das Fenster, erwischte Edgars viel zu lange Nase und zog so fest daran, dass Edgar vor Schmerz aufbrüllte.
    »Lass los! Du tust mir weh! Lass meine Nase los!«
    »So, jetzt hörst du die Engel singen, da brauchst du es nicht mehr selbst zu tun!«, zischte Julian.
    Frau Stock kam in die Küche gerannt. Sie stieß einen Schrei aus, als sie sah, was Julian tat, und sprang auf ihn zu. Julian zog schnell seinen Arm weg und trat einen Schritt zurück.
    »Was fällt dir ein?«, kreischte Frau Stock. »Erst schlägt das Mädchen meinen Jungen und dann ziehst du ihn an der Nase.
    Was ist denn in euch gefahren?«
    »Nichts«, erklärte Julian sanft, »aber bei Ihrem Edgar scheint Verschiedenes nicht zu stimmen. Das müssen wir in Ordnung bringen. Eigentlich wäre das Ihre Aufgabe, aber Sie scheinen es nicht zu schaffen.«
    »Du unverschämter Bengel, du!«, keifte Frau Stock.
    »Ja, vielleicht«, gab Julian zu. »Aber noch lange nicht so unverschämt wie Ihr lieber Edgar. Oder dieser kleine Kläffer Stinker.«
    »Stinker?«, schrie Frau Stock und wurde noch wütender.
    »Mein Hund heißt nicht Stinker!«
    »Er müsste aber so heißen! Baden Sie ihn mal, dann können wir ihn vielleicht Tinker nennen.«
    Mit diesen Worten trollte sich Julian davon. Er ließ Frau Stock einfach stehen, die voller Zorn etwas vor sich hin murmelte, und begab sich zu den anderen. Sie starrten ihn neugierig an. Er erschien ihnen ganz verwandelt, er wirkte energischer, entschlossener, richtig erwachsen.
    »Jetzt hab ich's mir endgültig mit ihr verdorben«, meinte Julian und ließ sich ins Gras fallen. »Ich hab Edgar fast die Nase aus seinem fetten Gesicht gezogen, seine Mama hat es gesehen. Wir befinden uns vermutlich mit Stocks im Kriegszustand. Da steht uns keine schöne Zeit bevor. Vor allem werden wir wohl nichts mehr zu essen bekommen.«
    »Dann besorgen wir uns selbst was«, erklärte Georg.
    »Schließlich bin ich hier zu Hause. Ich hasse Frau Stock.
    Wenn doch Johanna bald wiederkäme! Ich hasse auch Edgar und den schrecklichen Stinker.«
    »Schau, da ist Stinker!«, rief Dick plötzlich und streckte seine Hand aus, um Tim zu halten, der sich knurrend erhoben hatte.
    Doch der Hund schüttelte die Hand des Jungen ab und hetzte über den Rasen davon. Stinker jaulte erbärmlich und versuchte auszureißen. Aber schon hatte ihn Tim im Genick und schüttelte ihn wie eine Ratte.
    Frau Stock erschien mit einem Knüppel und holte aus, ohne sich darum zu kümmern, welchen Hund sie traf. Julian rannte wieder zum Gartenschlauch. Sofort schlüpfte Edgar ins Haus.
    Er ahnte, was ihm bevorstand. Unter dem Strahl des kalten Wassers ließ Tim den heulenden Köter los. Stinker raste zu Frau Stock und versuchte, zitternd vor Angst, sich hinter ihrem Rock zu verstecken.
    »Ich werde euren Hund vergiften!«, schrie Frau Stock.
    »Immer greift er Tinker an. Wenn das noch einmal passiert, vergifte ich ihn.«
    Sie verschwand wütend im Haus und die vier Kinder setzten sich wieder hin. Georg sah ganz bestürzt aus.
    »Glaubst du, sie könnte Ernst machen und Tim vergiften?«, fragte sie Julian ängstlich.

     
    »Die ist zu allem fähig«, sagte Julian leise. »Es wird gut sein, wenn wir Tim Tag und Nacht in unserer Nähe behalten und ihn nur selber füttern - von unseren Tellern.«
    Georg zog Tim an sich. Sie war außer sich bei dem Gedanken, dass ihn jemand vergiften könnte. Ja, Frau Stock war wirklich so etwas zuzutrauen! Es war schrecklich, so allein zu sein.
    Plötzlich schrillte das Telefon. Sie sprangen alle gleichzeitig in die Höhe. Georg stürmte ins Haus und nahm den Hörer ab.
    Ja, es war ihr Vater! Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
    »Bist du es, Georg? Ist alles in Or dnung? Ich hatte keine Zeit zu bleiben und dir alles zu erklären.«
    »Vater, was macht Mutter? Sag schnell, wie geht es ihr?«, fragte Georg.
    »Wir müssen den morgigen Tag abwarten. Ich rufe dich morgen früh an und auch übermorgen. Ich komme erst
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