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Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Titel: Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
Autoren: Enid Blyton
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richtete sich Georg auf. Sie wischte sich mit den Händen über die Augen und ließ Tim die Tränen von ihren nassen Händen ablecken.
    Er war erstaunt über den salzigen Geschmack. Dann versuchte er auf Georgs Knie zu klettern.
    »Dummer Tim!« Georg lächelte, sie hatte sich wieder gefasst.
    »Reg dich nicht auf! Es war nur der erste Schreck, weiter nichts. Jetzt fühle ich mich schon wieder besser, Tim. Winsle nicht so dumm! Es ist ja alles in Ordnung, nein, niemand hat mir etwas getan.«
    Der Hund fühlte jedoch sehr genau, dass mit Georg etwas nicht stimmte. Warum weinte sie denn so? Er winselte also weiter, legte ihr die Pfoten auf die Knie und versuchte auf ihren Schoß zu gelangen, um sie zu trösten.
    Julian öffnete die Tür. »Ich sag Frau Stock, dass wir Tee trinken wollen!« Die anderen bewunderten seinen Mut, zu Frau Stock zu gehen.
    In der Küche sah Julian Edgar in einer Ecke hocken. Seine linke Backe war noch immer brennend rot. Auch Frau Stock war da und schaute Julian finster an.
    »Wenn das Mädchen meinen Edgar noch einmal haut, wird sie was erleben!«, sagte sie wütend.
    »Und wenn Ihr Edgar noch einmal so blöd daherredet, bekommt er es mit mir zu tun«, erwiderte Julian. »Wir hätten bitte gern unseren Tee.«
    »Ich habe die größte Lust, euch keinen zu machen«, erklärte Frau Stock in scharfem Ton. Ihr Hund schoss aus einer Ecke hervor und knurrte Julian an. »Recht so, Tinker! Knurr das Volk nur an, das meinen Edgar schlägt!«, munterte Frau Stock ihn auf.
    Julian hatte nicht die geringste Angst vor Tinker. »Komm, verzieh dich, du kleines Mistvieh, spiel dich nicht so auf. Na ja, wenn Sie uns keinen Tee machen wollen, dann kümmere ich mich eben selber drum. Wo ist Brot und wo ist der Kuchen?
    Wasser für den Tee werden Sie ja wohl noch aufsetzen können, oder?«
    Frau Stock starrte Julian an, doch er hielt ihrem Blick stand.
    Er war fest entschlossen, sich von dieser unverschämten Person nicht einschüchtern zu lassen.
    Am liebsten hätte er ihr gesagt, sie solle verschwinden, aber sie würde ja doch nicht gehen. Warum sollte er also erst viele Worte verschwenden!
    Frau Stock schlug tatsächlich die Augen nieder. Dann sagte sie einlenkend: »Ich mache euch schon euren Tee, aber wenn ihr euch nicht anständig aufführt, bekommt ihr nichts mehr zu essen.«
    »Und wenn Sie sich nicht anständig aufführen, gehe ich zur Polizei«, entfuhr es Julian. Eigentlich hatte er das gar nicht sagen wollen, diese Worte waren ihm einfach so rausgerutscht.
    Sie hatten aber eine hervorragende Wirkung auf Frau Stock, die Julian misstrauisch anblickte.
    »Du brauchst doch nicht gleich böse zu sein«, sagte sie auf einmal viel liebenswürdiger. »Der Schreck ist uns allen in die Glieder gefahren, wir sind eben ein wenig aufgeregt. Ich mache euch jetzt euren Tee.«
    Julian ging hinaus. Er konnte sich nicht erklären, wieso seine Drohung mit der Polizei Frau Stock plötzlich verwandelt hatte.
    Vielleicht befürchtete sie, die Polizei könne Onkel Quentin benachrichtigen, und er käme zurück?
    Aber Onkel Quentin würde sich nicht einmal um hundert Frau Stocks scheren. Julian kehrte zurück zu den anderen.
    »Der Tee kommt gleich«, meldete er. »Kopf hoch!«
    Es war keine fröhliche Gesellschaft, die sich um den Teetisch versammelte. Georg schämte sich nun, weil sie geweint hatte, Anne war noch ganz durcheinander, Dick versuchte die anderen mit ein paar müden Witzen aufzuheitern, aber er fand damit keinen Widerhall, sodass er es bald aufgab. Julian war besonders ernst und wirkte plötzlich sehr erwachsen. Tim saß neben Georg und hatte seinen Kopf auf ihre Knie gelegt. Hätte ich nur auch einen Hund, der mich so liebt, dachte Anne. Das Tier blickte Georg ständig mit seinen großen braunen Augen an. Wenn sie so traurig war, hatte er nur Augen und Ohren für sein Frauchen. Obgleich sie gar nicht recht merkten, was sie aßen, tat ihnen die Erfrischung gut; sie fühlten sich danach etwas wohler. Da sie hofften, Georgs Vater würde anrufen, wollten sie nicht hinunter an den Strand gehen. Sie saßen also im Garten herum und warteten auf das Klingeln des Telefons.
    Aus der Küche klang ein Lied: »Georg ist 'ne blöde Kuh und 'ne Heulsuse dazu.«
    Julian stand auf, ging ans Küchenfenster und schaute hinein.
    Edgar war allein.
    »Komm mal raus, Edgar«, sagte Julian ganz ruhig. »Ich will dir ein anderes Lied beibringen. Los, komm!«
    Edgar rührte sich nicht. »Ich kann doch singen, was ich will«, sagte er
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