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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys
Autoren: Charles Bukowski
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machte Gramercy, »hihihihi!« Und er stach zu mit seinem Messer und schnitt einen rechten Winkel hinein.
Dann zerlegte er das Tier in 4 Teile.
»Jesus«, sagte Jeff. Alles war voll Blut. Jeff ließ die Bulldogge fallen. Sie bewegte sich nicht mehr.
Wir gingen weiter.
»Hihihihihi«, machte Gramercy, »der Saukerl ärgert keinen mehr.«
»Ihr macht mich krank«, sagte ich. Ich ging auf mein Zimmer und dachte an die arme Bulldogge. 2 oder 3 Tage war ich noch wütend auf Jeff, dann vergaß ich es… Gramercy hab ich nie wiedergesehn, aber mit Jeff bin ich weiterhin saufen gegangen. Was anderes war anscheinend nicht drin.
Jeden Morgen, wenn wir zur Arbeit kamen, waren wir kaputt… das war unser privater Scherz. Und jeden Abend haben wir uns dann wieder vollaufen lassen.
Was soll ein Armer sonst machen? Die Mädchen suchen sich keine einfachen Arbeiter aus; die Mädchen suchen sich die Ärzte aus, die Wissenschaftler, die Rechtsanwälte, die Geschäftsmänner und so weiter. Wir kriegen die Mädchen, wenn die mit den Mädchen Schluß gemacht haben und es keine Mädchen mehr sind - wir kriegen die benutzten, die versauten, die kranken und kaputten.
Wenn man nach ‘ner Weile keine aus zweiter, dritter und vierter Hand mehr will, gibt man’s auf; oder man will es wenigstens aufgeben. Trinken hilft. Und da Jeff gern in Kneipen ging, ging ich mit ihm. Jeffs Problem war nur, daß er sich gerne prügelte, wenn er betrunken war. Mich griff er glücklicherweise nie an.
Er war sehr gut, ein guter Boxer, und er war stark, vielleicht der stärkste Mann, den ich je gesehen hatte. Dabei war er kein Schlägertyp; aber wenn er ‘ne Weile getrunken hatte, schien er durchzudrehn. Ich habe gesehn, wie er eines Nachts mal drei Kerle fertiggemacht hat. Er hat auf sie herabgeblickt, wie sie da hingestreckt in der Gasse lagen, hat die Hände in die Taschen gesteckt und dann mich angeguckt:
»Na komm, gehn wir noch einen trinken.« Er hat nie angegeben damit.
Die Samstagabende waren natürlich am besten. Sonntags hatten wir frei, um den Kater zu verdauen. Meistens haben wir uns bloß einen neuen geholt, aber sonntagmorgens brauchte man wenigstens nicht in einem Lagerhaus für Autoteile zu sein und für einen Sklavenlohn einen Job zu machen, den man schließlich doch einmal hinschmeißen würde oder aus dem sie einen irgendwann mit Sicherheit feuerten.
Diesen Samstagabend saßen wir im Green Light und kriegten schließlich doch Hunger. Wir gingen hoch zum Chinesen, was ein ziemlich sauberer und etwas besserer Laden war. Wir gingen die Treppe hoch in den ersten Stock und setzten uns hinten an einen Tisch. Jeff war betrunken und warf eine Tischlampe um. Mit lautem Geschepper ging sie zu Bruch. Alle guckten. Der chinesische Kellner an einem andern Tisch warf uns einen besonders angewiderten Blick zu.
»Nehmen Sie’s nich’ so tragisch«, sagte Jeff.
»Schreiben Sie’s auf die Rechnung. Ich zahl das.«
Eine schwangere Frau starrte Jeff an. Sie schien recht unglücklich zu sein über das, was er gemacht hatte. Mir war das unverständlich. So schlimm konnt ich’s nun auch wieder nicht finden. Der Kellner wollte uns nicht bedienen oder ließ uns warten, und diese Schwangere starrte uns weiter an. Es war, als hätte Jeff das abscheulichste Verbrechen der Welt begangen.
»Was’n los, Baby? Brauchst’n bißchen Liebe? Ich kann mit dir durch die Hintertür gehn. Einsam, Süße?«
»Ich geh meinen Mann rufen. Der ist unten auf der Toilette. Ich geh ihn rufen, ich hol ihn. Der wird Ihnen was zeigen!«
»Was hat er denn?« fragte Jeff.
»‘ne Briefmarkensammlung? Oder Schmetterlinge unter Glas?«
»Ich geh ihn holen! Jetzt!« sagte sie.
»Liebe Frau«, sagte ich, »bitte, tun Sie das nicht. Sie brauchen Ihren Mann noch. Bitte tun Sie’s nicht, liebe Frau.«
»Doch, ich tu’s«, sagte sie, »ich tu’s!«
Sie stand auf und lief zur Treppe. Jeff lief hinter ihr her, kriegte sie zu fassen, wirbelte sie herum und sagte: »Hier, ich schick dich auf’n Weg!«
Drauf gab er ihr einen aufs Kinn, und hopsend kullerte sie die Stufen hinunter.
Es machte mich krank. Es war genauso schlimm wie in der Nacht mit dem Hund.
»Allmächtiger Gott, Jeff! Du hast ‘ne schwangere Frau die Treppe runtergeprügelt! Scheiße is’ das und schwachsinnig! Womöglich hast du 2 Menschen umgebracht. Du wirst so bösartig, Mann, was willste denn bloß beweisen damit?«
»Halt’s Maul« sagte Jeff, »oder du kriegst auch noch was rein!«
Jeff war irrsinnig betrunken und stand
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