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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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festgestellt. Ich glaube, die Schockwelle würde eine Subraum-Kettenreaktion auslösen, die alle fünfzehn Schiffe explodieren ließe.«
    Captain Janeway gestattete sich ein Schachmatt-Lächeln.
    »Vielleicht sind wir ein oder zwei Ihrer Schiffe wert«, sagte sie. »Aber fünfzehn oder zwanzig?«
    Lekket schüttelte den Kopf und sah zu Bolis. »Also gut.«
    Der zweite Edesianer griff nach einem Anhänger an seinem Hals, drückte eine Taste und sagte: »Beginnen.«
    Falten bildeten sich in Janeways Stirn. Beginnen womit?
    Wenige Sekunden später wusste sie Bescheid, als der
    Computer einen Alarm auslöste: »Warnung.
    Strahlungskontamination der Stufe eins. Warnung. Es wird eine gefährlich hohe Strahlung gemessen. Warnung…«
    Janeway wechselte einen Blick mit Tuvok.
    »Offenbar sind die Edesianer imstande, den Strahlungsoutput des Warp-Neutralisators zu kontrollieren«, erklärte der Vulkanier ruhig.
    Janeway zielte mit dem Phaser auf Lekkets Kopf. »Hören Sie auf damit.«
    »Warnung. Strahlungskontamination der Stufe eins.
    Warnung. Es wird eine gefährlich hohe Strahlung gemessen.
    Warnung…«
    »In drei Minuten wird jedes lebende Wesen an Bord dieses Schiffes tot sein«, sagte Lekket. »Wenn Sie Ihre defensive Haltung aufgeben, bleiben Sie und alle Besatzungsmitglieder am Leben. Wenn Sie versuchen, das Schiff zu zerstören, verstärken wir die Strahlung und dann sterben alle innerhalb weniger Sekunden.«
    Ein Kloß aus Zorn bildete sich in Janeways Hals. »Wie
    können Sie zu so etwas fähig sein und gleichzeitig behaupten, niemandem schaden zu wollen?«, brachte sie hervor.
    Lekket hob und senkte die Schultern. »Sie haben eben damit gedroht, Ihr eigenes Schiff zu vernichten und alle Personen an Bord umzubringen. Wieso wir zu so etwas fähig sind? Es liegt in unserer Natur. Wir sind Tiere.« Er deutete auf Janeways Phaser, vollführte dann eine Geste, die dem ganzen Schiff galt.
    »Natürlich sind unsere Zähne spitzer und unsere Muskeln stärker – sie bestehen aus modernder Technik, mit der wir über unsere physischen Schwächen hinwegtäuschen. Aber das alles ändert nichts daran, dass wir letztendlich Tiere sind, die ums Überleben kämpfen. Manchmal vergessen wir das, weil wir uns nicht immer so grob verhalten wie im Krieg…«
    Selbstmitleid erklang in Lekkets Stimme, vielleicht auch Abscheu. »Aber Kommandanten wie wir sollten immer daran denken, dass es so etwas wie Zivilisation überhaupt nicht gibt.
    Wir geben nur vor, zivilisiert zu sein, wie Kinder, die die Kleidung ihrer Eltern anziehen und beim Spiel in die Rolle von Erwachsenen schlüpfen. Wir sind wie ein hässliches
    Monstrum, das in eine ganz besondere Art von Zerrspiegel blickt und Schönheit zu erkennen glaubt.« Er presste kurz die Lippen zusammen und erweckte den Anschein, die eigenen Worte aufs Deck spucken zu wollen. »Lügen, Captain. Alles Lügen. Wir sind Tiere und müssen ein entsprechendes Leben führen.«
    »Warnung. Strahlungskontamination der Stufe eins.
    Warnung. Es wird eine gefährlich hohe Strahlung gemessen.
    Warnung…«
    »Sie werden mit uns sterben«, sagte Janeway rau.
    »Ja«, erwiderte Lekket.
    Sie ließ die Hand mit dem Phaser sinken. »Sorgen Sie dafür, dass die Emissionen aufhören«, flüsterte sie.
    Lekket nickte und Bolis sagte: »Ende.«
    »Warnung. Strahlungskontamination der Stufe eins…
    Intensität der Strahlung lässt nach. Status Gelb.«
    »Für einige Besatzungsmitglieder dürfte es erforderlich sein, sich einer Dekontaminierungsbehandlung zu unterziehen«, sagte Lekket. »Vielleicht auch für uns.«
    Janeway nickte. Sie musste eine Niederlage hinnehmen, aber auch eine solche Möglichkeit hatte sie berücksichtigt. Diese Runde war verloren, doch der Kampf ging weiter.
    Lekket bückte sich, hob den Beutel auf und bot ihn erneut Janeway an. Als sie ihn nicht nahm, zog er seine Hand zurück.
    »Lieutenant Bolis muss sich Ihre Computer-Aufzeichnungen, den Dienstplan, die Statusberichte und so weiter ansehen.«
    Janeway nickte und schob den Phaser ins Halfter.
    »Wir bringen einige Wächter hierher, aber Ihrer Crew ist es gestattet, die üblichen Plätze einzunehmen. Natürlich
    verzichten wir nicht auf eine gewisse Überwachung.«
    »Sie dürfen keine Loyalität von der Besatzung erwarten«, sagte Janeway. Sie knurrte fast.
    »Sie behalten den Befehl über die Voyager, Captain. Sie wird zu meinem Flaggschiff – ich werde den Kampf von hier aus führen. Die Crew gehorcht Ihren Befehlen und Sie nehmen
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