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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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Kaisers geht uns nichts an …«
    »Ich denke im Augenblick an die intellektuelle Stärke von Ussh, Herr Botschafter. Er hat eine Anzahl ziemlich ungewöhnlicher Fähigkeiten.«
    »Lügen!« schrie Ussh. »Phantastereien! Ich werde euch alle hängen lassen wegen mangelnden Respekts für Seine Kaiserliche Hoheit! Das ist alles nur eine Verschwörung, um die Wahl des Volkes zu diskreditieren!« Ein gleitendes Geräusch unterbrach ihn, gefolgt von einem schweren Plumps, als der Kaiser von seinem prächtigen Thron glitt, auf dem Boden aufschlug, der Länge nach liegenblieb und friedlich zu schnarchen begann.
    »Es ist eine Verschwörung, stimmt – aber Sie sind derjenige, der dahintersteckt, Ussh«, erklärte Retief. »Es war nicht Seine Kaiserliche Hoheit, der die Truppen mobilisierte und im Sturm die Hauptstadt nahm. Sie waren es!«
    »Wachen! Schießt sie alle nieder!« schrie Ussh.
    »Was ist damit?« fragte Retief den Chef der Wache. »War es unser schlafender Gast, der den Befehl zum Marsch auf die Hauptstadt gab?«
    »Nun – nicht persönlich, natürlich. General Ussh hat mich benachrichtigt. Aber er hat lediglich die Befehle Seiner Kaiserlichen Hoheit übermittelt …«
    »War es nicht auch Ussh, der die Anweisungen übermittelte, die Truppen zu organisieren und der die Befehle bezüglich des geheimen Labors ausgab?«
    »He, das ist alles hochgeheim!«
    »Nicht mehr. Ihr seid getäuscht worden. Es war alles Usshs Idee …«
    »Mr. Retief!« mischte sich Botschafter Jith ein. »Darf ich Sie daran erinnern, daß ich hier der rangoberste Beamte bin, und daß ich keinem Mitglied der groacianischen Delegation derartige Anweisungen gegeben habe …«
    »Ich bin überzeugt, daß Sie das nicht getan haben, Herr Botschafter«, entgegnete Retief. »Aber Ussh scheint sich Ihres Namens bedient zu haben.«
    »Nun gut!« zischte Ussh plötzlich und wandte sich dem empörten Jith zu, der zurückschrak. »Vielleicht habe ich unkonventionelle Methoden angewandt! Aber gewiß ist es zu Groacs Vorteil, das fait accompli zu stützen! Sobald der Kaiser fest auf diesem Thron sitzt, bin ich in der Lage, Ihnen zu versichern, daß Groac sich der besonderen Aufmerksamkeiten Seiner Kaiserlichen Majestät erfreuen wird!«
    »Was soll denn das heißen?« brüllte Oberst Suash. »Wollen Sie damit andeuten, daß der Kaiser von Lumbaga nichts weiter ist als ein Werkzeug ausländischer Interessen?«
    »Aber keineswegs, Suash«, versicherte Ussh hastig dem Oberst. »Es heißt lediglich, daß die neue lumbaganische Regierung auf die volle Unterstützung von Groac zählen kann.« Er wandte sich wieder an Jith. »Wie ist es nun, Exzellenz«, fragte er eindringlich. »Sie werden zustimmen, daß es eindeutig Ihre Pflicht ist, den Anspruch Seiner Hoheit zu unterstützen …«
    »Hören Sie nicht auf ihn, Jith«, rief Pouncetrifle. »Sie haben völlig recht; Groac hat sein Riechorgan nicht in lumbaganische Angelegenheiten zu stecken, vor allem, da ich gerade dabei war, ein gut ausgearbeitetes Projekt vorzuschlagen …«
    »Wollen Sie mir vorschreiben, was ich zu tun habe, Harvey?« unterbrach Jith kalt. »Wie ein untergeordneter Schwarmmeister Ussh so treffend ausgeführt hat, erfordern die Verpflichtungen Groacs …«
    »Mir gefällt das nicht«, erklärte Suash. »Mir kommt das so vor, als ob ihr Ausländer euch bereitmacht, Lumbaga unter euch aufzuteilen! Daher werde ich als ältester nationaler Lumbaganer hier vorübergehend das Kommando übernehmen! Und meine erste Amtshandlung wird sein, euch allen zu befehlen, innerhalb von dreißig Minuten am Hafen zu sein und euch einzuschiffen, mit oder ohne eure Koffer!«
    »Idiot!« schrie Ussh. »Glaubst du, deine schwache einheimische Regierung kann euch nur einen Augenblick ohne die Unterstützung Groacs überleben? Wäre Seine Hoheit nicht vorübergehend indisponiert, würde er dafür deinen Kopf rollen lassen!«
    »Und ich möchte hinzufügen, mein lieber Oberst«, flüsterte Jith durchdringend, »daß Einheiten der Groacianischen Schlachtflotte bereitstehen, um hier zu landen und Ordnung zu schaffen!«
    »Das würden Sie nicht wagen!« rief Pouncetrifle mit zitternden Hängebacken.
    »Ach, nein? Würde ich das nicht?« entgegnete Jith. »Ich sehe einen großen groacianischen Triumph voraus! Und jetzt, Oberst«, wandte er sich an Suash, »können Sie und Ihre Leute sich zurückziehen. Ich bin sicher, daß sich Seine Hoheit gleich wieder erholen wird …«
    Der Kaiser bewegte sich und setzte sich auf.
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