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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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– eine sehr starke Aura – etwa zehn Meilen östlich, und er entfernt sich rasch.«
    »Wir wollen uns beeilen, Luke, um nicht alles zu verpassen.«
    »Du meinst den Augenblick, wenn Ussh seine Übernahme der Macht proklamiert und sein Programm zur Eroberung der Galaxis enthüllt?«
    »Nein«, erwiderte Retief. »Ich meine den Augenblick, wenn er entdeckt, daß Newtons Drittes Gesetz ebenso für Politiker gilt wie für Ping-Pong-Bälle.«
    Niemand stellte sich ihnen in den Weg, als sie nun das fast verlassene Gebäude verließen. Lucael führte Retief den Hügel hinunter durch den dichten Wald, und sie erreichten den Strand gerade, als das unbemannte Boot um eine Landzunge herum und dem Ufer zusteuerte. Sie wateten hinaus ins flache Wasser, als der Motor abgestellt war und kletterten an Bord. Lucael startete die Maschine wieder, und Retief übernahm das Steuer.
    »Usshs erste Marschkolonne hat gerade von Westen her die Stadt erreicht«, verkündete Lucael. »Er selbst führt in diesem Augenblick eine Prozession an, die sich durch die Brigand Street auf das Schloß zubewegt. Die Krawalle scheinen wie üblich abzulaufen.«
    »Wir wollen dankbar sein für die Neigung Seiner Allerhöchsten Erhabenheit zu dramatischen Gesten«, meinte Retief. »Wenn er sich noch eine Stunde lang mit seiner Siegesparade beschäftigt, kommen wir vielleicht zur rechten Zeit an.«
    »Rechtzeitig, um seinen Coup zu verhindern?«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber mit etwas Glück rechtzeitig, um einen eigenen kleinen Coup anzubringen.« Retief stellte auf volle Geschwindigkeit voraus ein, und das Boot schoß über das dunkle Wasser, den Lichtern der Stadt entgegen.
    Die Kais lagen verlassen da, als das schlanke Boot wenig später anlegte.
    »Die Menge hat sich jetzt in der Nähe des Schloß-Komplexes versammelt«, berichtete Lucael. »Ein Kordon bewaffneter Truppen hat das Gebiet umringt. Ussh befindet sich im Ballsaal, in Gesellschaft einer Anzahl von Außenweltlern.«
    »Ist Botschafter Pouncetrifle unter den Anwesenden?« fragte Retief und beschrieb den terranischen Delegationschef. Lucael bestätigte seine Anwesenheit.
    »Sie scheinen aneinandergekettet zu sein«, fügte der Super-Lumbaganer hinzu. »Mit einer langen Kette, an der eine Reihe metallischer Halsbänder befestigt ist, die wiederum ihre Hälse umschließen.«
    »Offenbar läßt Ussh es bei seiner Außenpolitik auf nichts ankommen«, meinte Retief. »Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen.«
    »Eine Einmischung könnte sich als schwierig erweisen. Sämtliche Eingänge werden von der Menge blockiert. Selbstverständlich kann ich mich in die Luft erheben und mich an jeden gewünschten Ort der Atmosphäre versetzen, aber meine Fähigkeit, Extra-Gewicht mitzuführen, ist begrenzt.«
    »Huckepack fällt also flach. Laß uns die Hintertür versuchen, vor der deine Ignarp-Identität und ich uns zuerst begegnet sind.«
    Sie gingen durch verlassene, von Gaslampen nur schwach beleuchtete Straßen und waren nur noch dreißig Meter von der unauffälligen Tür in der Nähe des Basars entfernt, als eine kleine Gruppe behelmter und geschienter Groaci-Soldaten plötzlich aus einer Seitengasse auftauchte. Der aufsichtsführende Offizier zischte einen Befehl, und seine Soldaten schwärmten aus, um den Neuankömmlingen den Weg zu verstellen. Aber auf einmal fiel einer nach dem anderen auf das Kopfsteinpflaster. Der Offizier, als letzter noch übrig, starrte verständnislos auf sein zusammengebrochenes Kommando, zog seine Pistole aus dem Halfter und sank ebenfalls um.
    Lucael taumelte gegen eine Hauswand, und in seinem Gesicht arbeitete es wie gärende Hefe.
    »Himmel … ich hatte gerade einen scheußlichen Alptraum«, murmelte er in Gloots Stimme. »Ein weiterer … lausiger Trick der skrupellosen Ausbeuter, nehme ich an«, fügte er dann in Ignarps nörgelnder Stimme hinzu.
    »Luke! Reiß dich zusammen!« fuhr Retief ihn an. »Du kannst es dir nicht leisten, jetzt auseinanderzufallen!«
    Lucaels durcheinandergeratene Züge beruhigten sich wieder.
    »Ich … ich stelle fest, daß meiner Energie Grenzen gesetzt sind«, entschuldigte er sich schwach.
    »Von jetzt an spare deine Kräfte für Notfälle«, riet Retief. »Davon dürfte es allerdings noch genug geben.«
    Sie hatten die schwere Tür erreicht, die sich ohne Schwierigkeiten öffnen ließ. Sie durchquerten dunkle, staubige Gänge, stiegen eine Treppe hinunter in die verlassenen Küchenräume. Eine schmale Wendeltreppe führte von einer
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