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Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Titel: Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
Autoren: dtv
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möglich ist, etwas vorher auszuprobieren, ergreifen Sie unbedingt die Gelegenheit. David zum Beispiel nimmt seine Mutter für zwei Wochen bei sich zu Hause auf, und auch das Heim, das er ausgesucht hat, erklärt sich zu einer Probezeit bereit. Am Ende dieser Testphase stellt David fest, dass seine Mutter im Heim glücklicher wirkt und sich dort sicherer zu fühlen scheint als bei ihm. Seine Geschwister sind froh, dass das Erbe vorerst nicht angetastet werden muss. Für David selbst ist es am wichtigsten, dass das Heim ganz in der Nähe ist und er seine Mutter regelmäßig besuchen kann.
    Nachdem Sie Ihren Beschluss umgesetzt haben, sollten Sie das Ergebnis nach einer gewissen Zeit überprüfen. David hat in der Folge das Wohlbefinden seiner Mutter genau im Auge. Falls sich die Heimunterbringung als Fehler erweist und seine Mutter auf Dauer dort unglücklich ist, wäre er bereit, seine Entscheidung zu revidieren.
    Hinweis
    Große Entscheidungen brauchen Mut: den Mut, ein Risiko einzugehen, den Mut zu handeln und den Mut, die Konsequenzen zu tragen.
Lösen Sie sich von der Angst, Fehler zu machen
    »Mach es richtig oder verkehrt – aber weiche nicht aus.«

Katherine Hepburn
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    Moira ist klar geworden, dass es ein Fehler war, Rob bei sich einziehen zu lassen. Sie hat sich sehr bemüht, ihn dazu zu bringen, dass er seinen Anteil an der Hausarbeit übernimmt, doch er hat sich daraufhin mehr und mehr zurückgezogen: Er ist nun immer häufiger außer Haus. Wenn er da ist, streiten sich die beiden meistens, was Moiras Eindruck nach schädlich für ihre Kinder ist. Ihr ist aufgefallen, dass Rob oft heimlich telefoniert, und sie hat den starken Verdacht, er könnte eine Affäre haben.
    Moira ist nicht imstande, in dieser Situation eine Entscheidung zu treffen. Rob würde sie höchstwahrscheinlich verlassen, sollte sie ihn zur Rede stellen, und sie weiß nicht, ob sie das wirklich will. Sie macht sich Sorgen, welche Folgen eine nochmalige Veränderung der Lebensumstände für ihre Söhne hätte; außerdem ist ihre materielle Situation durch das zweite Einkommen von Rob sehr viel besser geworden und sie hat sich an diese Entlastung gewöhnt. Moira fühlt sich deprimiert, hat aber zu viel Angst vor den Konsequenzen, um den Mund aufzumachen.
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    Manchen Menschen fällt es vor allem deshalb schwer, Entscheidungen zu treffen, weil sie sich derart lange an den Wünschen anderer orientiert haben, dass sie gar nicht mehr wissen, was sie wollen. Vielleicht sind auch Sie in Ihren widerstreitenden Rollen als Partner, als Freundin, als Elternteil und Arbeitnehmer daran gewöhnt, Ihre eigenen Bedürfnisse zurückzunehmen, um alle anderen zufriedenzustellen. Ein weiterer Grund, warum Menschen vor Entscheidungen zurückschrecken, ist die Angst, Fehler zu machen. Diese Angst kann lähmend sein. Manche Leute machen aus ihrer Entscheidungsunfähigkeit eine Philosophie und klammern sich an Sätze wie: »Am Ende kommt von selbst immer das Beste heraus«, »Man muss die Dinge sich entwickeln lassen« oder »Ich glaube an das Schicksal«. Anderebeliebte Floskeln sind »Warten wir’s ab« oder »Irgendwas wird sich schon ergeben« – solchen Menschen ist jede Ausrede recht, um das Leben nicht selbst in die Hand nehmen zu müssen.
    Was zu tun ist
    Wenn Sie nicht selbst die Regie für Ihr Leben übernehmen, wird ein anderer das an Ihrer Stelle tun.
    Grundsätzlich ist der Beschluss, abzuwarten und nichts zu tun, völlig in Ordnung – solange es ein echter, durchdachter Beschluss ist und nicht nur Ausdruck der Angst vor Konsequenzen. Denken Sie daran: Den Status quo aufrechtzuerhalten kann in der Tat eine Entscheidung sein, wenn Sie es denn zu einer machen.
    In diesem Fall ist Moira nicht allein betroffen. Ihr Bauch sagt ihr, dass sie in Rob kein Vertrauen mehr hat und dass es besser wäre, sie würde ihn zum Ausziehen auffordern. Allerdings ist ihr bewusst, dass sie finanziell dann deutlich schlechter gestellt wären, und ihre Söhne sind inzwischen daran gewöhnt, hochwertigere Kleidung und mehr Computerspiele zu haben.
    Oft lässt sich ein Problem besser ergründen, wenn man sich die verschiedenen Aspekte aufschreibt. Notieren Sie Ihre intuitiven Gedanken ebenso wie die praktischen Erwägungen. Dann bringen Sie in Erfahrung, was Ihnen wirklich wichtig ist. Als Moira näher über das Problem nachzudenken beginnt, wird ihr klar, dass sie in der Zeit vor Rob durchaus mit ihrem Leben zurechtgekommen ist. Das wäre auch jetzt nicht anders,
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