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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht!
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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hatte. „Wir haben hier zwar auch einige Industrieunternehmen“, hatte er gesagt, „aber das sind alles kleine Fische. Wir brauchen Sie konkret für einen Fall gegen die Morrisville Garment Company, eine Bekleidungsfirma am Stadtrand.
    Eine Diskriminierungssache gegen den Arbeitgeber, eingeleitet von einigen Spanisch sprechenden Arbeiterinnen, meist mexikanischer Abstammung. Wenn wir den Fall gewinnen wollen, brauchen wir jemanden, der fließend Spanisch spricht und ein gutes Verhältnis zu diesen Klientinnen aufbauen kann.“
    „Dafür bin ich die Richtige“, hatte Christina geantwortet. Sie war ja selbst Mexikanerin, und sie freute sich darauf, ihren Landsleuten helfen zu können. Diese Frauen hatten weit weniger gute Chance gehabt als sie selbst, um aus ihrem Leben etwas zu machen.
    Außerdem hatte Morrisville den Pluspunkt, eine Autostunde von Cincinnati entfernt zu sein, wo ihr Exmann Kyle als Footballgott verehrt wurde, und dabei gerade noch innerhalb des gerichtlich festgelegten „Bannkreises“ zu liegen. Christina hatte nämlich im Scheidungsverfahren einwilligen müssen, zukünftig nicht weiter als fünfundsiebzig Meilen vom Wohnsitz ihres Exmannes entfernt zu leben.
    Seit zwei Wochen lebte sie nun in Morrisville, hatte ein Haus gemietet, Bella in der hiesigen Schule angemeldet und die Zeit genutzt, um Kontakt zu einigen Eltern von Bellas neuen Mitschülern zu bekommen. Am Montag, dem 1. November würde sie ihren neuen Job in der Kanzlei Lancaster & Morris aufnehmen.
    „Kommt, Kinder!“, rief Mrs Sims neben ihr. „Jetzt ist Bastelzeit!“
    „Wir sind schon unterwegs!“, rief Bella zurück, und nach einer herzlichen Verabschiedung von den Feuerwehrleuten setzten sich die verkleideten Kinder tatsächlich in Bewegung.
    Christina konnte nicht widerstehen und ging noch einmal zu dem attraktiven Feuerwehrmann. „Vielen Dank für Ihre Geduld“, sagte sie aufrichtig.
    Er zuckte nur mit den Schultern, und sein herzerwärmendes Lächeln verschwand. „Gehört zum Job.“
    „Ja, aber es ist ja nicht wirklich Ihr Job. Sie machen das freiwillig.“
    Seine klaren blauen Augen verengten sich. „Genau. Ich mache das freiwillig. Für die Gemeinde. Und das hier war einer der einfacheren Einsätze.“
    „Sie sind also nicht enttäuscht, wenn Sie gar kein Feuer vorfinden?“ Christina wollte das wirklich wissen und ertappte sich dabei, herausfinden zu wollen, was in diesem Mann vorging.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Einerseits schon. Aber glauben Sie mir, wenn der Adrenalinkick erst einmal vorbei ist, haben wir nicht das Geringste gegen Fehlalarm einzuwenden.“
    „Aber Sie haben doch sicher alles stehen und liegen lassen, und das an einem Freitagabend, wenn Ausgehzeit ist!“
    „Tja, das gehört auch dazu.“ Er sah, wie der große Ventilator zum Löschwagen zurückgetragen wurde. „Anscheinend ist die Turnhalle wieder rauchfrei. Ich muss beim Einladen helfen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden?“
    Christina sah ihm verblüfft hinterher, wie er zurück in die Turnhalle ging, um beim Wegräumen weiterer Ausrüstungsteile zu helfen. Er hatte sie einfach stehen lassen. Die Arme über ihren entblößten Haremsdamenbauch gelegt, ging sie ihm hinterher und sah zu, wie schließlich die letzten Feuerwehrleute in den Löschwagen stiegen und dieser davonfuhr.
    Dabei ließ sie sich noch einmal die Worte durch den Kopf gehen, die sie mit dem gut aussehenden jungen Feuerwehrmann gewechselt hatte. Er war der erste Mann seit Jahren, der ihr Interesse geweckt hatte. Aber ihre Prioritäten hier in Morrisville waren klar festgelegt: Karriere machen und ihre Tochter großziehen. Alles andere war nebensächlich.
    Selbst wenn dieser Mann sie ebenfalls interessant fand – nach Verabredungen stand ihr momentan nun wirklich nicht der Sinn. Vermutlich würden sie sich ohnehin so schnell nicht wieder über den Weg laufen.
    Bruce Lancaster hängte seine Feuerwehrklamotten samt Helm an die Garderobe und ging in die Küche seines kleinen Ranchhauses. Er hatte alles stehen und liegen lassen, als der Feueralarm einsetzte. Der Fernseher im Wohnzimmer lief noch und zeigte das Sportprogramm, das er vorhin gesehen hatte.
    Sein Teller auf dem Couchtisch war natürlich leer. Es hatte Hähnchenbruststreifen gegeben. Dafür lag neben der Heizung ein äußerst zufriedener, weil sehr satter Kater.
    Bruce stellte die Papiertüte mit dem Fast Food auf den Küchentisch. Kluge Männer mit verfressenen Katern wussten, dass nach
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