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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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Brian war erstaunlich.
    Allmählich bekam ich Kopfschmerzen vom Nachdenken. Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus, während ich versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen.

    Cary Grant schwebte im Walzertakt mit mir über die Tanzfläche und flüsterte mir Zärtlichkeiten ins Ohr. Dann fing er an, mein Gesicht abzulecken, und sein Atem roch leider überhaupt nicht gut.
    Ich erwachte schlagartig und fand mich Auge in Auge mit Michelangelo wieder, der gerade zu weiterem Geschlecke ansetzte. »Igitt, Mike. Es ist Samstag. Kannst du mich nicht ausnahmsweise mal ausschlafen lassen?« Er antwortete mit einem kurzen Bellen und hob dann seine Leine vom Boden auf. Dort hatte er sie abgelegt, um mir eine Gesichtswäsche zu verpassen. »Ich komm ja schon. Lass mich vorher aber wenigstens pinkeln gehen, sonst schaffen wir es beide nicht mehr rechtzeitig.«
    Nachdem ich mir den Hundesabber aus dem Gesicht gewaschen hatte, war ich ein bisschen wacher. Meine graugrünenAugen waren ein wenig blutunterlaufen und meine Haare standen mir wie eine wuschelige Wolke vom Kopf ab. Ein Fall für einen Pferdeschwanz, dachte ich und griff mir ein Haargummi. Mein Brautjungfernkleid lag noch zusammengeknüllt dort, wo ich es am Abend zuvor ausgezogen hatte.
Später
, dachte ich, als ich Jogginghose und Tennisschuhe überstreifte. Ich schnappte mir meinen Hausschlüssel und befestigte die Leine an Michelangelos Halsband. Er sprang aufgeregt umher, als ich die Haustür öffnete. »Warte kurz, Mike. Ich muss noch abschließen.« Ich hatte kaum den Schlüssel abgezogen, als er mich schon über den Bürgersteig zum nächsten Baum schleifte.
    Wie üblich war Brian schon auf den Beinen. Er winkte und kam uns auf dem Bürgersteig entgegengeschlendert. »Hallo, Frau Nachbarin. Wie ich sehe, geht dein Hund mal wieder mit dir spazieren.«
    Ich versuchte, mich aus der verhedderten Leine zu befreien. »Hallo Brian. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht vernünftiger sein und mir einen kleinen Hund anschaffen konnte.« Ich wollte mir gerade mit den Fingern durch die Haare fahren, als mir einfiel, dass ich sie ja zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. »Aber nein, ich musste mich in seine großen braunen Hundeaugen verlieben, ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, wie groß er einmal werden würde.«
    Mike lief zu Brian, um ihn zu begrüßen, und Brian versuchte sofort, ihn zu Boden zu ringen. Die beiden trugen immer einen Ringkampf aus, den Mike regelmäßig gewann. »Wenn ihr zwei Kindsköpfe fertig seid, können wir vielleicht weiter spazieren gehen?«, fragte ich.
    »Beeilt euch«, sagte Brian und klopfte sich die Grashalme vom Hemd. »
Looney Tunes
fängt bald an.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann es einfach nicht glauben, dass du in deinem Alter noch Zeichentrickfilme guckst.«
    »Machst du doch auch«, erwiderte er vorwurfsvoll.
    »Ich weiß, aber du solltest dich doch eher wie ein richtiger Macho benehmen«, neckte ich ihn.
    »Na hör mal, Bugs Bunny war der coolste Typ, den es je gab.«
    Ich gab mich geschlagen. »Okay, okay. Du hast gewonnen. Wenn du mit Mike um den Block gehst, mache ich French Toast zum Frühstück.«
    Brian streckte die Hand nach der Leine aus. »Abgemacht. Her mit ihm.«
    Als Mike in unbändiger Freude davonstürmte und Brian gezwungenermaßen im Laufschritt hinterherhastete, machte ich kehrt und ging zum Haus zurück. Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, hörte ich das Telefon laut und eindringlich klingeln. Ich wusste, dass das nur meine Mutter sein konnte. Offenbar war es an der Zeit, die Suppe auszulöffeln, die ich mir gestern bei der Hochzeit mit meinem kleinen Spaß eingebrockt hatte. Ich hob ab und ging mit dem Hörer in der Hand in die Küche.
    »Hallo?« Ich holte die Bratpfanne hervor und schaltete den Herd ein.
    »Was habt ihr denn gestern Abend im Festsaal so herumscharwenzelt, Brian und du? Ich dachte, ihr würdet keine romantischen Gefühle füreinander hegen, oder hast du mich einfach angelogen?« Wenn sie hier in der Küche stünde, hätte sie garantiert die Hände in die Hüften gestemmt.
    Ich klemmte mir das Telefon zwischen Ohr und Schulter, sodass ich die Hände frei hatte. »Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Morgen, Mutter. Ich habe es dir schon ein paarmal gesagt und ich sage es noch einmal. Wir sind Freunde, sonst nichts. Brian hat gestern Abend nur herumgealbert.« Ich begann, Ei und Milch zu verquirlen.
    »Das sah mir aber nicht bloß nach Herumalbern
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