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FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

Titel: FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst
Autoren: Tino Hemmann
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ja. Bye, bye, Berndi. Ich lieb dich.“ Es folgten mehrere kurze Tut-Töne.
    Gutmeyer griff nach dem Telefonapparat, betrachtete die flureszierenden Zeichen, dann drückte er eine Taste. „Diese kleine elende Schwuchtel ...“, flüsterte er.
    „Alle Nachrichten gelöscht“, verriet eine Stimme aus dem Apparat.
    Der Münchner stellte das Telefon zurück an seinen Platz, lief in die Küche und nahm ein kurzes, kräftiges, scharfes Messer aus dem Messerblock, ließ es im Inlett seines Mantels verschwinden, ging zur Wohnungstür und verließ die Wohnung von Bernd Weiking wieder. Sein Schatten schwebte durch die Gänge.
    Unten nahm Hansi Gutmeyer wieder im Wagen Platz und wartete. Er ließ die große, gläserne Haustür keine Sekunde aus den Augen, an der er zuvor einen winzigen Hebel nach oben gestellt hatte, so dass sie sich nun permanent auch von außen öffnen ließ.

    „Die Fingerabdrücke auf dem Eisenrohr entsprechen nicht denen von Emanuel Müller. Wir haben genug davon in seiner Wohnung gefunden.“
    Hinrich schaute auf die Uhr. Es war kurz nach dreiundzwanzig Uhr. „Danke, Fräulein Hermann, dass Sie angerufen haben.“ Der Kriminaloberkommissar hatte ausdrücklich darum gebeten, dass er über alles informiert werden wollte, egal zu welcher Uhrzeit. „Schiller schläft wohl?“
    „Ja, im Pausenraum. Der ist jetzt seit vierzig Stunden auf den Beinen.“
    „In unserem Verein sind nur außergewöhnlich gute Leute beschäftigt. Sie eingeschlossen“, meinte Hinrich. „Aber machen Sie auch mal ‘ne Pause, Mädchen.“
    „Ja, ja, Herr Hinrich, wenn Zeit dafür ist. – Gute Nacht.“
    „Gute Nacht auch.“
    Hinrich drückte auf den kleinen roten Hörer. Er saß in der Küche seiner Wohnung, die Frau war kurz zuvor augenreibend aufgetaucht, doch er schickte sie zurück ins Bett. Gerade erhob sich Hinrich, wollte das Küchenlicht ausschalten, da vibrierte das Handy erneut.
    „Ja, Hinrich?“
    Eine weiche Stimme, die Hinrich nicht zuordnen konnte, erklang: „Hallo, ja, hier ist ... nein, lieber keinen Namen. So ein junger Typ hat mich weitergeleitet, ich hatte ja noch nie was mit der Polizei zu tun ...“
    „Wer ist denn da? Worum geht es?“ Hinrich wurde unruhig.
    „Na, ich hab doch grad im Radio gehört, dass der Hansi gesucht wird. Ich kann gar nicht mehr schlafen und hab jetzt richtig toll Migräne. – Der Hansi hat mich doch heute nach dem süßen Emanuel gefragt, und da hab ich vielleicht zu viel geplaudert, hab gesagt, dass der vielleicht bei Berndi ist. Und jetzt, hach, du denkst nicht, wie mein Kopf gleich zerspringt ...“
    „Was hat Berndi mit Emanuel zu tun?“, fragte Hinrich sogleich.
    „Na, die kennen sich doch schon ewig, und Emanuel heult sich immer bei Berndi aus, Berndi ist Emanuels Kummerkästchen, verstehst du, obwohl er das viel besser bei mir könnte ...“
    „Okay, wo wohnt dieser Berndi, wie heißt der richtig?“
    „Hach, ihr Polizisten wollt ja immer alles ganz genau wissen. Der Berndi, das ist der Bernd Weiking. Ich hab ja schon bei ihm angerufen, aber er geht nicht an sein Telefon. Der wohnt in Marienbrunn, dort, wo wenn du um die Ecke fährst, gleich das große Hochhaus ist. Weißt du, wo ich meine?“
    „Gleich im ersten Hochhaus? Zwickauer Straße? Okay, danke für den Hinweis. ... Wie heißt du noch mal?“
    „Susi ..., nein jetzt hast du mich aber überrumpelt, ich wollte doch nicht ...“
    „Nichts für ungut, Susi.“ Hinrich legte auf. „Muss los“, raunte er ins Schlafzimmer, „mach dir keine Sorgen.“ Wie immer.
    Rasch zog er sich an. Er rief Engler auf dem Handy an. Niemand nahm ab. Hinrich wählte die Nummer von Jutta Krahmann, die er noch immer auswendig wusste.
    Merkwürdiger Weise ging Toni Engler ans Telefon.
    „Toni, wie fühlst du dich?“
    „Hast du gerade auf meinem Handy angerufen? – Ganz gut, warum?“
    „Ja. das war ich. Hör zu: Ich brauch dich. Wir treffen uns an der ARAL-Tankstelle Tabaksmühle. Okay?“
    „Okay. Bin unterwegs.“
    Wieder wählte Hinrich eine Nummer. „Hanni? In zehn Minuten vor der Tür.“
    „Bin da.“
    Und noch einmal. „Hallo, ja, hier Hinrich. Die Leute vom SEK sollen sich bereit halten. Am besten sie stellen sich auf den Parkplatz vor das Völkerschlachtdenkmal. Und ich will eine Nummer, dass ich kurzfristig Kontakt aufnehmen kann. Alles verstanden?“
    Jemand antwortete: „Okay. Alles verstanden.“
    Während Hinrich telefonierte, zog er sich die Sachen über, schlüpfte in die Schuhe, kontrollierte die
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