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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Angel Strand
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behalten ihre Skelette und nutzen sie als Zauber, um unsere Liebhaber in unser Bett zu locken.«
    »Sehen Sie«, meinte der Baron und trat vor. Er grinste und hielt seine fleischige Handfläche in die Höhe. Darauf befand sich ein winziges weißes Skelett. »Es gab keine weiteren Töchter in dieser Familie, und ich erhielt es von einer uralten Frau, die wusste, dass sie nicht mehr lange leben würde. Ich habe sie gut dafür bezahlt.«
    Da ihre Geschichte zu Ende war, erhob sich die Tänzerin und verließ so gut wie unbemerkt das Zimmer. Jean hatte allerdings mitbekommen, dass sie gegangen war, und er erhob sich und folgte ihr. Offensichtlich hatte er jedoch keinen Erfolg. Einen Moment später betrat er den Salon wieder und näherte sich einer Gruppe, die sich mit dem Baron unterhielt. Ein Schmetterling mit Trägern, die ihre runden, pfirsichfarbenen Schultern herunterrutschten, kam zu ihm und schob die Finger in sein langes, lockiges Haar, doch er wies sie freundlich ab. Schließlich mischte er sich in die Unterhaltung ein.
    »Ich würde gern mit der Tänzerin reden«, sagte er zum Baron.
    Der Baron machte eine kriecherische kleine Verbeugung. »Das tut mir leid, Monsieur, aber sie gehört mir.«
    »Ich bitte um Verzeihung, aber ich möchte wirklich nur mit ihr reden«, erwiderte Jean entschlossen.
    Der Baron berührte ihn am Arm. »Alles hat seinen Preis, Monsieur.«
    Jeans Stimme klang nun leicht angewidert. »Ich möchte eines klarstellen: Ich interessiere mich nur für die Eidechse. Kann ich vielleicht eine erwerben?«
    Daraufhin zog der Baron die Luft zwischen den Lippen ein und zischte wie ein Klempner. »Tja, ich weiß nicht«, sagte er und strich sich über das Kinn.
    »Alles hat seinen Preis?«, spottete Jean.
    »Es könnte sich arrangieren lassen«, entgegnete der Baron grinsend. »Ihr Name, Monsieur. Ich sollte wissen, mit dem ich es zu tun habe.«
    »Eine ungewöhnliche Bitte an einem derartigen Ort. Wenn Sie eine Empfehlung brauchen, sollten Sie mit Rosa sprechen. Sie kennt mich gut und weiß, dass ich über ausreichende Geldmittel verfüge.«
    »Nein, Monsieur, Sie verstehen nicht. Ihr Name wäre, wie soll ich es sagen, eine Geste.« Er grinste. »Ich bin sehr diskret.«
    »Unmöglich. Entweder sprechen Sie mit Rosa oder ich bedauere …«, erwiderte Jean.
    »Wie Sie wollen«, meinte der Baron.
    Als Jean zu der grünen Samtcouch zurückkehrte, streichelte Paul gerade das Kinn seines Mädchens.
    »Du hast das Gesicht einer Göttin«, sagte Paul.
    »Ach, du!« Sie kicherte. »Ihr verdammten Künstler seid doch alle gleich. Göttinnen, Mäuse.«
    »Musen, Liebste, Musen«, korrigierte sie Paul.
    »Was auch immer. Ich bin eine richtige Frau, und ich möchte mit dir nach oben gehen, um dich zu ficken.«
    Paul warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Das klingt wunderbar, aber das solltest du Rosa lieber nicht hören lassen. Ich kann dich mir nicht leisten.« Er drehte sich zu Jean um. »Kann er eine besorgen?«
    Jean schnaubte. »Er ist ein Prolet und hat versucht, mir sein Mädchen zu verkaufen.«
    Doch ihre Unterhaltung wurde unterbrochen. Rosa trat zu ihnen und musterte Paul mit unverhohlener Feindseligkeit. Paul stand auf. Er war groß und schlank. Dann hob er seinen Mantel auf, da er sein Glück schon überstrapaziert hatte, weil er während der Darbietung des Barons geblieben war. Rosa gestattete es ihm, die Mädchen nachmittags zu fotografieren, und berechnete ihm nichts für ihre Zeit. Momentan experimentierte er gerade mit Bewegungen. Es schien den Mädchen zu gefallen, sich auf dem Perserteppich herumzurollen, während er sie auf Film bannte. Er machte das mit sehr viel Liebe, und von allen Menschen, die er kannte, schienen sie die Einzigen zu sein, die glaubten, dass das, was er tat, einen Sinn hatte. Sie träumten zusammen, dass die Bilder eines Tages in Galerien in Paris hängen und die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregen würden. Außerdem gab er ihnen immer schöne Porträts, wenn sie sie haben wollten, und einige davon wurden an der Küste sogar als Postkarten verkauft. Möglicherweise missfiel Rosa die Tatsache, dass dieses Geld ganz an die Mädchen ging und sie nichts davon abbekam.
    Jean bat ihn zu bleiben, aber er weigerte sich. »Ich muss noch einige Fotos entwickeln«, erklärte er.
    Rosa wischte über den Platz, an dem er gerade noch gesessen hatte, bevor sie sich dort niederließ. »So, Jean, mein Guter, erzählen Sie mir alles«, sagte sie.
    »Ich möchte eine dieser
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