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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Angel Strand
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der kühlen, feuchten Luft aneinandergedrängt, während Euska und Ernesto dasselbe an Deck taten.
    Sie Seeleute zogen die Taue ein, und als sich das Schiff in Bewegung setzte, spielte die Band an der Küste ein fröhliches Lied. Es flossen Tränen, Taschentücher wurden geschwenkt, und das große schwimmende Hotel glitt langsam aufs Meer hinaus. Paul und Oruela blieben länger als die meisten anderen und sahen zu, wie das große weiße Schiff immer kleiner wurde. Er hielt sie fest im Arm.
    Schließlich drehte sie sich um und sah ihn an. Jetzt gehörte er ihr. Sie küsste seine kalte Nasenspitze.
    Der Wagen wartete, um sie zurück zum Flughafen zu bringen.
    »Es kommt mir nicht richtig vor«, sagte sie, als sie es sich auf dem Rücksitz bequem machte, »dass wir zum ersten Mal nach England kommen und nur ein paar Stunden bleiben.«
    »Würdest du gern noch länger bleiben und vielleicht nach London fahren?«
    »Können wir das denn?«
    » Purquoi pas?« , erwiderte er. »Warum nicht?«
    Als sie ankamen, war es neblig in der Stadt. Es war schon nach fünf, und als sie im Taxi über die Waterloo Bridge fuhren, strömten Massen aus Bowlerhüte tragenden Pendlern zum Bahnhof. Auf dem Rücksitz des Wagens war es warm und gemütlich. Sie hatten das Gefühl, als würde ihnen die Welt offen stehen und sie konnten tun, was sie wollten.
    »Hast du einen Vorschlag, wo wir die Nacht verbringen sollen?«, fragte Paul.
    »Ernesto steigt immer im Savoy ab, wenn er in London ist«, sagte Oruela. »Er hat dort ein Zimmer.«
    »Möchtest du dort schlafen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich möchte in ein Hotel, das wir selbst entdeckt haben. Ich möchte mich von ihrem Einfluss befreien. Ich will nicht länger in ihre Fußstapfen treten.«
    Paul lächelte. »Ganz meiner Meinung«, stimmte er ihr zu. »Was ist mit dem Bloomsbury? Davon habe ich schon mal gehört.«
    »Ich auch.«
    Er wollte dem Taxifahrer gerade sagen, er solle zum Bloomsbury fahren, als ihm etwas einfiel.
    »Mir ist gerade ein Gedanke gekommen«, meinte er. »Du trägst gar keinen Ehering.«
    »Oh«, sagte sie.
    Der Taxifahrer warf einen Blick über die Schulter. »Entschuldigen Sie, dass ich mich einmische, aber hier um die Ecke ist ein Juwelier. Das weiß ich zufällig, weil ich meiner Frau hier einen Ehering gekauft habe, Sir, und er hat mir Glück gebracht, das kann ich Ihnen sagen. Sie ist die beste Frau, die sich ein Mann nur wünschen kann.«
    Oruela verstand nur einen Bruchteil von dem, was er sagte, und musste kichern. Sie hielten vor dem Geschäft an und bezahlten ihn. Er erklärte Paul, wie sie zum Bloomsbury kamen, und Oruela sah sich um. Die Straße war voller Sehenswürdigkeiten, die sie schon immer mit London verbunden hatte: große rote Busse, Männer mit Mützen, die Zeitungen an Männer mit Bowlerhüten verkauften, ein Theater auf der anderen Straßenseite, das beleuchtet war und mit offenen Türen auf das Eintreffen des Publikums wartete. Sie nahm alles in sich auf und hatte das wunderbare Gefühl, mit Paul alleine zu sein. Abenteuerlust keimte in ihr auf.
    Sie betraten den Laden und ließen sich bei der Auswahl Zeit. Es war nicht einfach. War es wirklich echt? Würden sie tatsächlich heiraten, und wenn ja, würde es halten? Über diese Fragen wollten sie auf keinen Fall sprechen. Nicht hier, in diesem Laden, dessen kriecherischer Angestellter sich die größte Mühe gab, sie zufriedenzustellen.
    Schließlich entdeckten sie etwas, das ihnen beiden gefiel. Der Ring war schlicht, aber nicht zu einfach. Der Verkäufer legte ihn in eine Schachtel, und Paul bezahlte.
    Vor der Tür nahm er ihn heraus und ergriff ihre linke Hand. »Ich erkläre dich nun zu meiner Frau«, sagte er. »Das ist eigentlich ziemlich riskant. Ich weiß nicht mal, ob du gut im Bett bist.«
    Ihr stand der Mund offen. »Du!«, schimpfte sie, und dann hielt sie inne und sah ihn schief an. In ihren Augen loderte es. »Bei Fuß!«, sagte sie und deutete auf ihren Knöchel.
    Einen Augenblick lang sah er völlig perplex aus, und dann ging ihm auf, dass sie ihn zurechtgewiesen hatte. Er bot ihr seinen Arm an, den sie nahm, und dann gingen sie gemeinsam die Straße entlang.
    Die Frau an der Hotelrezeption war misstrauisch, aber es half ihnen, dass sie Ausländer waren. Ihnen wurden nicht allzu viele Fragen gestellt. Paul sprach sehr gut Englisch, auch wenn er fast nur mit Daisy geübt hatte, und seine Cockney-Aussprache sorgte einige Male dafür, dass die Frau die Nase rümpfte.
    Endlich
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