Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Franka

Franka

Titel: Franka
Autoren: Frieda Lamberti
Vom Netzwerk:
Wahrheit zu sagen. Schon im Flur passe ich ihn ab.
   »Schatz, ich blute. Ich habe meine Regel und ich war nicht schwanger.«
Er nimmt mich zärtlich in den Arm und sagt, dass wir es wieder versuchen werden. Ich bitte ich ihn, endlich den Mund aufzumachen und seinen Eltern reinen Wein über Linus einzuschenken. Wie immer bekomme ich einen bösen Blick.
   »Nach der Hochzeit. Bitte!«
   »Mach was du willst. Es sind deine Eltern.«

Den Termin bei der Bank habe ich auf Donnerstag gelegt. Während andere Brautpaare ihren Polterabend feiern, muss ich mich mit Finanzfragen auseinandersetzen.
   »Für den morgigen Tag wünsche ich Ihnen alles Gute«, sagt Herr Warnecke, als er mich verabschiedet.
   »Woher wissen Sie?«
   »Na, es steht doch groß in der Zeitung.«
Er schlägt die Seite mit Familienanzeigen auf und zeigt mir eine protzige Annonce. Ich habe sie nicht in Auftrag gegeben. Knut und ich waren uns einig darüber, dass unsere Vermählung nur im kleinen Kreis gefeiert wird und wir keine große Sache davon machen. Mal wieder bin ich sauer auf ihn. Was sollen diese Alleingänge? Ich werde ihn mir zu Hause gleich zur Brust zu nehmen.

Die Einfahrt zu unserem Haus ist versperrt. Ein grüner Wagen parkt direkt vor dem Tor. Als ich hupe und den Fahrer auffordere, den Weg frei zu machen, öffnet sich die Fahrertür. Die Dohndorf kommt auf mich zu und klopft an die Scheibe meines Wagens.
   »Was wollen Sie hier? Bitte machen Sie den Weg frei.«
   »Wir sollten reden, Frau Carstensen.«
   »Bitte? Was sollten wir beide zu bereden haben?«
   »Nicht hier auf der Straße. Das was ich Ihnen zu sagen habe, dauert eine Weile und Sie sollten es sich anhören. Noch bevor Sie einen gewaltigen Fehler begehen.«
   »Ich werde Sie nicht in mein Haus bitten.«
   »Das ist auch nicht nötig. Besser wir unterhalten uns an einem Ort, wo Knut uns nicht stören kann. Im Schweinske? Ich fahre vor.«

Ich weiß nicht warum, aber ich folge ihr mit meinem Wagen. Nach zehn Minuten Fahrt haben wir das Lokal erreicht. Ich bestelle mir ein Wasser und sie sich einen Kaffee und einen Cognac. Sie beginnt mit den Worten, dass sie lange überlegt hat, mich überhaupt anzusprechen. Aber als sie am Morgen die Zeitung aufschlug und unsere Anzeige sah, hat sie sich zu diesem Schritt durchgerungen.
   »Und? Sind Sie schwanger?«
   »Eine recht unverschämte Frage, finden Sie nicht? Bin ich etwa hier, um Ihre Neugierde zu befriedigen? Sollten nicht eher Sie es sein, die etwas zu berichten hat. Zum Beispiel, warum Sie behaupten, dass Knut nicht der leibliche Vater Ihres Sohnes ist? Weshalb stimmen Sie keinem Vaterschaftstest zu? Dann haben die Spekulationen endlich ein Ende und jeder weiß, woran er ist.«
   »Einen Vaterschaftstest gibt es doch schon längst. Knut hat ihn hinter meinem Rücken durchführen lassen. Nachdem er mit Ihnen monatelang das Bett geteilt hat und Sie nicht schwanger wurden, kamen ihm Zweifel und er hat sich untersuchen lassen. Keine Schwimmer, wenn Sie wissen was ich meine. Ihr Knut ist zeugungsunfähig. So ist es ans Licht gekommen. Daraufhin hat er mir die rote Karte gezeigt.«
   »Ich glaube Ihnen kein Wort. Sie sind verbittert und wollen Ihre Rache. War es denn nicht genug, dass Sie mir die Steuerfahndung ins Haus geschickt haben? Reichte das nicht?«
   »Ich? Ach du liebe Zeit. Nicht ich habe Sie angezeigt. Es war Knut! Sie haben ja wirklich keine Ahnung. Ich dachte immer, Sie wären clever, dabei sind Sie blind wie ein Maulwurf in seine Falle getappt.«
   »Was reden Sie denn? Sind Sie betrunken?«
   »Ich bin ganz klar. Sie sollten Ihren Blick schärfen. Es geht ihm nicht um die Neuauflage Ihrer Ehe aus Liebe. Er will sein Geld zurück. Sein Haus und seine Firma.«
   »Sie sind verrückt, Frau Dohndorf. Wir lieben uns und wollen eine Familie gründen.«
   »Na dann, frohes Gelingen.«
Ich nehme ihren Cognac und stürze ihn mit einem Schluck hinunter.
   »Nochmal zwei Doppelte«, ruft sie dem Kellner zu.
   »Warum sitzen wir hier? Weshalb erzählen Sie mir solche Ungeheuerlichkeiten?«
   »Weil Knut ein Schwein ist. Ja, mein Motiv ist Rache. Aber nicht gegen Sie. Sie sind ein dummes Lamm, das gerade zur Schlachtbank geführt wird. Sein SeKa Deal stinkt. Er versucht, Sie damit in den Ruin zu treiben. Hat er Ihnen das Haus schon abgeluchst? Und das ist erst der Anfang seines perfiden Planes. Wenn Sie erst verheiratet sind, wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher