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Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)
Autoren: Samantha Young
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Gefühle für mich wie ich für dich. Und jetzt, da wir zusammen sind – wäre es dir da etwa lieber gewesen, jemand anders hätte für mein sexuelles Erwachen gesorgt?«
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, und er warf erneut einen Blick auf die Seiten. »Gutes Argument«, murmelte er.
    »Hier.« Ich reichte ihm ein anderes Tagebuch, wenige Seiten hinter der Mitte aufgeschlagen. »Dies ist aus dem Jahr danach.«
    Samstag, 23. September
    Ich bin so kurz davor, Adam anzuschreien, dass er mich gefälligst nicht immer wie seine Schwester behandeln soll. Ich bin nicht seine Schwester! Wenn er das nur endlich in seinen dicken Schädel kriegen würde …
    Ich holte tief Luft und setzte die Mascara-Bürste ab. Ich betrachtete mich im Kommodenspiegel, atmete tief durch und ermahnte mich innerlich zur Ruhe. Aber sosehr ich mich auch bemühte, ich konnte nichts gegen das wilde Flattern der Schmetterlinge in meinem Bauch tun. Also gab ich es auf und beugte mich ganz dicht zum Spiegel, um großzügig Wimperntusche aufzutragen. Es war das einzige Make-up, das Mum mir erlaubte. Ich hatte lange helle Wimpern, so dass niemand sehen konnte, wie lang sie wirklich waren, bis ich anfing, schwarze Mascara zu tragen. Wenn sie schwarz waren, strahlten meine blassblauen Augen außerdem noch blauer.
    Hoffentlich ließen mich die getuschten Wimpern optisch auch ein wenig älter wirken, denn obwohl ich für mein Alter ziemlich groß war, hatte ich Minibrüste und viel zu viele Sommersprossen auf der Nase, mit denen ich eher wie fünf als wie fünfzehn aussah.
    Heute Abend hatte ich eine Verabredung. Meine allererste. Mit Sam Smith, einem Jungen aus der Elften. Er war zwei Jahre älter als ich, sah gut aus und war cool, und ich mochte ihn richtig, richtig gern.
    So gern, wie ich einen Jungen, der nicht Adam war, eben mögen konnte.
    Nicht dass Adam noch ein Junge gewesen wäre.
    Es klopfte an meiner Zimmertür, gerade als ich mir zum hundertsten Mal mit der Haarbürste durch meine lange blonde Mähne fuhr. »Herein!«, rief ich ein bisschen nervös, weil ich vermutete, dass es Mum war, die wegen des bevorstehenden Dates noch aufgeregter zu sein schien als ich.
    Doch zu meinem Erstaunen gehörte der Kopf, der im Türspalt auftauchte, nicht Mum, sondern Adam.
    Mein Herz machte diesen kleinen Hüpfer, den es immer machte, wenn ich Adam sah. Ich schenkte ihm ein freudiges Lächeln. »Was machst du denn hier?«
    Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. Als ich aufstand, um ihn zu begrüßen, zog er missbilligend die Brauen zusammen. Er musterte mich von oben bis unten, und ich sah einen Muskel in seiner Wange zucken.
    Ich trug ein ärmelloses weißes Kleid. Es war nicht tief ausgeschnitten, außerdem trug ich eine Strickjacke darüber, um meine nackten Arme zu bedecken, und an den Beinen eine schwarze Strumpfhose. Vermutlich gefiel ihm der relativ kurze Saum nicht. Mir wiederum gefiel nicht, dass er in mir immer nur die kleine Schwester sah, die es zu beschützen galt. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Bewegung lenkte seinen Blick wieder aufwärts zu meinem Gesicht.
    »Clark hat Braden erzählt, dass du heute Abend eine Verabredung hast. Bei so einem wichtigen Ereignis wollten wir dabei sein. Wer ist es?«
    Ich rollte mit den Augen. Andauernd dieser herrische Tonfall. »Ein Junge halt.«
    »Und wie alt ist dieser Junge?«, fragte Adam leise, während er auf mich zukam.
    »Wo ist Braden?«
    »Unten. Weich mir nicht aus. Wie alt?«
    »Sam ist siebzehn.«
    »Was?« Er sog scharf die Luft ein. »Und Elodie hat nichts dagegen?«
    Clark erwähnte er erst gar nicht, da der zu solchen Dingen eine wesentlich entspanntere Haltung hatte als Mum. »Wenn du’s unbedingt wissen willst: Sie freut sich für mich.«
    »Sie läuft unten herum wie ein aufgescheuchtes Huhn.«
    »Weil Sam jeden Moment vor der Tür steht.« Ich wich seinem eindringlichen Blick aus. Die Sturheit darin behagte mir nicht.
    »Wo geht ihr hin?«
    »Ins Kino und danach noch was essen.«
    »Vor elf bist du aber zu Hause?«
    Ich schnappte mir meine Handtasche vom Bett und gab einen Stoßseufzer von mir. »Ja doch.«
    »Und du lässt dich nicht von ihm anfassen.«
    Das war nicht als Frage formuliert, sondern als Anweisung.
    Abrupt blieb ich stehen und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an, während Adam gleichzeitig die letzten Meter zwischen uns überbrückte und vor mir stehen blieb. Er war mir jetzt so nah, dass ich den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm
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