Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Dinner vorüber war und die kleineren Beamten sich einer nach dem anderen verdrückt hatten. Das letzte bißchen triumphierender Beschreibung von zerfetzten Raumschiffen kam, als er Pirenne und Hardin auf den Balkon begleitete und sich in der warmen Luft des Sommerabends entspannte.
»Und jetzt«, sagte er mit dick aufgetragener Fröhlichkeit, »zum Ernst des Lebens.«
»Nur zu«, murmelte Hardin, steckte sich eine lange Zigarre aus weganischem Tabak an - es waren nicht mehr viele übrig, überlegte er - und kippte seinen Stuhl auf zwei Beinen zurück.
Die Galaxis stand hoch am Himmel, und ihre neblige Linsenform streckte sich träge von einem Horizont zum anderen. Die wenigen Sterne hier am äußersten Rand des Universums waren im Vergleich dazu unbedeutende Pünktchen.
»Natürlich«, sagte der Unterpräfekt, »werden all die offiziellen Diskussionen - das Unterzeichnen von Dokumenten und solche langweiligen technischen Einzelheiten - vor dem ... wie nennen Sie Ihren Rat?«
»Das Kuratorium«, erwiderte Pirenne kalt.
»Komischer Name! Jedenfalls, dort wird es morgen stattfinden. Im Augenblick könnten wir jedoch etwas von dem Unterholz beseitigen, von Mann zu Mann. He?«
»Und das bedeutet ...?« fühlte Hardin sich vor.
»Genau das. Die Situation hat sich hier draußen an der Peripherie in gewisser Weise verändert, und der Status Ihres Planeten ist ein kleines bißchen ungewiß geworden. Es wäre sehr angenehm, wenn wir zu einer Verständigung darübergelangen könnten, wie die Sache steht. Übrigens, Herr Bürgermeister, haben Sie noch eine von diesen Zigarren?«
Hardin fuhr zusammen und rückte widerstrebend eine heraus.
Anselm haut Rodric roch daran und schnalzte vor Vergnügen. »Weganischer Tabak! Woher haben Sie ihn?«
»Wir haben eine letzte Lieferung erhalten. Es ist kaum noch welcher übrig. Raum weiß, wann wir neuen bekommen - falls wir überhaupt noch einmal welchen bekommen.«
Pirennes Gesicht verfinsterte sich. Er rauchte nicht und zudem verabscheute er den Geruch. »Gehe ich recht in der Annahme, Euer Eminenz, daß Ihre Mission lediglich eine Art Abklärung ist?«
Haut Rodric nickte durch den Rauch der ersten lustvollen Züge.
»In dem Fall ist sie schnell zu Ende geführt. Die Situation ist hinsichtlich der Enzyklopädie-Foundation Nummer Eins das, was sie immer gewesen ist.«
»Ah! Und was ist sie immer gewesen?«
»Nur dieses: eine staatlich subventionierte wissenschaftliche Institution und Teil der persönlichen Domäne seiner erhabenen Majestät, des Kaisers.«
Der Unterpräfekt blieb unbeeindruckt. Er blies Rauchringe. »Das ist eine hübsche Theorie, Dr. Pirenne. Ich kann mir vorstellen, daß Sie Dokumente mit dem kaiserlichen Siegel darauf besitzen - aber was ist die aktuelle Situation? Wie stehen Sie zu Smyrno? Sie sind keine fünfzig Parseks von Smyrnos Hauptstadt entfernt, wissen Sie. Und was ist mit Konom und Daribow?«
»Wir haben mit keiner Präfektur etwas zu tun«, antwortete Pirenne. »Als Teil der persönlichen Domäne des Kaisers ... «
»Das sind keine Präfekturen«, erinnerte haut Rodric ihn. »Es sind jetzt Königreiche.«
»Dann also Königreiche. Wir haben nichts mit ihnen zu tun. Als wissenschaftliche Institution ...«
»Zur Hölle mit der Wissenschaft!« fuhr ihm der andere dazwischen und hängte einen kräftigen soldatischen Fluch daran, der die Atmosphäre ionisierte. »Was, zum Teufel, hat das mit der Tatsache zu tun, daß wir jederzeit erleben können, wie Terminus von Smyrno eingenommen wird?«
»Und der Kaiser? Er würde dem einfach zusehen?«
Haut Rodric beruhigte sich und sagte: »Nun, Dr. Pirenne, Sie respektieren das Eigentum des Kaisers, und Anakreon tut es ebenfalls, aber Smyrno wird es vielleicht nicht tun. Denken Sie daran, wir haben gerade erst einen Friedensvertrag mit dem Kaiser unterzeichnet - ich werde diesem Kuratorium, das Sie da haben, morgen eine Kopie vorlegen -, der uns die Verantwortung auferlegt, für den Kaiser die Ordnung innerhalb der Grenzen der ehemaligen Präfektur von Anakreon aufrechtzuerhalten. Es ist also klar, was unsere Pflicht ist, nicht wahr?«
»Gewiß. Aber Terminus ist nicht Teil der Präfektur von Anakreon.«
»Und Smyrno ...« »Ebensowenig. Es gehört zu überhaupt keiner Präfektur.«
»Weiß Smyrno das?«
»Es kümmert mich nicht, was Smyrno weiß«, wehrte Dr. Pirenne ab.
»Uns schon. Wir haben soeben einen Krieg mit Smyrno beendet, und es hält immer noch zwei Sternensysteme besetzt, die uns
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