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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Asimov Isaac
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schließlich war ich damals noch nicht fähig, einen Menschen zu töten.
    Ich ließ mich als Schultheiß nach Florina versetzen, organisierte dem Weltraumanalytiker gefälschte Papiere und nahm ihn mit. Dann sorgte ich dafür, daß er gefunden wurde, und gab ihn in Valonas Obhut. Von da an drohte keine Gefahr mehr, bis zu jenem verhängnisvollen Arztbesuch, der mich zwang, mir Zugang zur Stromversorgung der Oberen Stadt zu verschaffen. Auch das war nicht unmöglich. Die Ingenieure waren zwar Sarkiten, aber die Hausmeister waren Floriner. Auf Sark hatte ich so viel über Energietechnik gelernt, daß ich eine Hauptleitung kurzschließen konnte. Drei Tage lang mußte ich warten, bis der richtige Zeitpunkt kam. Der Mord selbst war kein Problem. Ich wußte freilich nicht, daß der Arzt in beiden Teilen seiner Praxis Kopien seiner Krankenunterlagen aufbewahrte. Das war nicht vorhersehbar.«
    Terens konnte von seinem Platz aus auf Fifes alten Chronometer sehen. »Vor hundert Stunden – mir kommt es vor wie hundert Jahre – setzte Riks Erinnerungsvermögen wieder ein. Und das ist die ganze Geschichte.«
    »Nein«, sagte Junz. »Das ist nicht wahr. Wie kam der Weltraumanalytiker denn nun dazu, die Vernichtung des Planeten Florina zu prophezeien?«
    »Glauben Sie wirklich, ich hätte die technischen Einzelheiten verstanden? Das Ganze war doch nicht mehr – verzeih mir, Rik – als eine Wahnvorstellung.«
    »Das war es nicht«, fuhr Rik auf. »Das kann nicht sein.«
    »Der Weltraumanalytiker hatte ein Raumschiff«, sagte Junz. »Wo ist es geblieben?«
    »Es liegt längst auf dem Schrottplatz«, antwortete Terens. »Ich schrieb einen Verschrottungsauftrag aus, und mein Vorgesetzter hat ihn unterzeichnet. Wann liest ein Sarkit schon, was er unterschreibt? Der Auftrag wurde anstandslos ausgeführt.«
    »Und Riks Papiere? Sie sagten doch, er hätte Ihnen Papiere gezeigt!«
    »Überlassen Sie uns diesen Mann«, ließ Fife sich plötzlich vernehmen. »Wir werden schon herausbekommen, wieviel er weiß.«
    »Nein«, wehrte Junz ab. »Sein erstes Verbrechen war, einen Weltraumanalytiker zu entführen und seinen Verstand zu zerstören. Hauptbetroffener ist also das I.A.W. Er gehört uns.«
    »Junz hat recht«, schaltete Abel sich ein.
    »Hören Sie mir gut zu«, meldete sich Terens. »Ich sage kein Wort, ohne mich entsprechend abzusichern. Ich weiß, wo Riks Papiere sind, an einem Ort nämlich, wo kein Sarkit und kein Trantoraner sie jemals finden würde. Sie bekommen sie nur, wenn Sie mir den Status eines politischen Flüchtlings zuerkennen. Was immer ich getan habe, geschah aus patriotischen Motiven, aus dem Wunsch heraus, das Wohl meines Planeten zu fördern. Jeder Sarkit und jeder Trantoraner darf sich auf seinen Patriotismus berufen; warum nicht auch ein Floriner?«
    »Der Botschafter«, sagte Junz, »hat sich bereiterklärt, Sie dem I.A.W. zu überlassen. Ich versichere Ihnen, daß wir Sie nicht an Sark ausliefern werden. Man wird Sie wegen der an dem Weltraumanalytiker begangenen Mißhandlungen vor Gericht stellen. Für den Ausgang des Prozesses kann ich nicht garantieren, aber wenn Sie jetzt mit uns zusammenarbeiten, wirkt sich das sicher günstig für Sie aus.«
    Terens sah Junz forschend an. Dann sagte er: »Ich will mein Glück mit Ihnen versuchen, Doktor… Den Aussagen des Weltraumanalytikers zufolge befindet sich Florinas Sonne im Praenova-Stadium.«
    »Was!« Bis auf Valona schrien alle Anwesenden entsetzt auf.
    »Sie steht kurz davor, mit einem Riesenknall zu explodieren«, sagte Terens sarkastisch. »Und wenn das passiert, löst sich Florina in einer Wolke auf wie ein Mund voll Tabaksrauch.«
    »Ich bin kein Weltraumanalytiker«, sagte Abel, »aber ich habe gehört, daß niemand vorhersagen kann, wann ein Stern explodiert.«
    »Das ist richtig. Jedenfalls war es bisher richtig. Hat Rik erklärt, wie er darauf kam?« fragte Junz.
    »Vermutlich geht es aus seinen Papieren hervor. Das einzige, woran ich mich erinnere, ist die Sache mit dem Kohlenstoffstrom.«
    »Wie bitte?«
    »Er sagte immer wieder: ›Der Kohlenstoffstrom im All. Der Kohlenstoffstrom im All.‹ Und er sprach vom ›Katalysatoreffekt‹. Jetzt wissen Sie’s.«
    Steen kicherte. Fife zog die Stirn in Falten. Junz starrte vor sich hin.
    Dann murmelte er: »Entschuldigen Sie mich. Ich bin gleich wieder da«, und verschwand aus dem Empfangsbereich des Rezeptorwürfels.
    Fünfzehn Minuten später kam er zurück.
    Sichtlich erstaunt sah er sich um. Lediglich
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