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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Asimov Isaac
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Sie ist ›An den Schultheiß‹ adressiert, und darin teilt man mir mit, an diesem oder jenem Tag komme ein ›Herr‹ zu einem Inspektionsbesuch ins Dorf, und ich solle gefälligst die üblichen Vorbereitungen treffen. Dann sorge ich dafür, daß die Fabrikarbeiter ihre besten Kleider tragen, daß die Fabrik sauber ist und alle Maschinen funktionieren, und daß ein ausreichender Kyrtvorrat vorhanden ist. Jedermann muß glücklich und zufrieden aussehen, die Häuser sind gefegt, die Straßen werden überwacht, und wir halten auch ein paar Tanzgruppen bereit, für den Fall, daß die ›Herren‹ einen lustigen Volkstanz sehen möchten, und vielleicht – für eher private Zwecke – einige hübsche Mäd…«
    »Das ist nicht von Interesse, Schultheiß«, unterbrach Junz.
    »Für Sie vielleicht nicht. Für mich schon.«
    Nach seinen Erfahrungen mit den Florinern im Öffentlichen Dienst war die Grobheit des Schultheißen für Junz so erfrischend wie ein Schluck Quellwasser. Er nahm sich vor, den gesamten Einfluß des I.A.W. aufzubieten, um zu verhindern, daß dieser Mann an die ›Herren‹ ausgeliefert wurde.
    Terens hatte sich ein wenig beruhigt. »Jedenfalls ist damit meine Rolle ausgespielt«, fuhr er fort. »Wenn der hohe Besuch eintrifft, stehe ich mit den anderen in Reih und Glied. Ich weiß nicht, wer der Betreffende ist, und ich spreche auch nicht mit ihm.«
    »Hat vielleicht in der Woche vor dem Tod des Arztes in der Stadt eine solche Inspektion stattgefunden? Sie wissen vermutlich, welche Woche ich meine.«
    »Ich habe in den Nachrichten davon gehört. Ich glaube nicht, daß wir zu dieser Zeit ›Herren‹-Besuch hatten, aber beschwören könnte ich es nicht.«
    »Wem gehört das Land, auf dem Ihr Dorf steht?«
    Es zuckte um Terens’ Mundwinkel. »Dem Herrn von Fife.«
    Unerwartet mischte sich Steen in den Dialog ein. »Nun hören Sie mal!« rief er. »Ich muß schon bitten! Mit dieser Art von Verhör spielen Sie Fife doch nur in die Hände, Dr. Junz! Damit kommen Sie keinen Schritt weiter. Unerhört! Selbst wenn es in Fifes Interesse gelegen hätte, diese Kreatur im Auge zu behalten, hätte er sich doch bestimmt nicht die Mühe gemacht, jedesmal nach Florina zu fliegen, wenn er ihn sehen wollte! Wozu haben wir die Gendarmen? Es ist nicht zu fassen!«
    Junz war etwas aus dem Konzept gekommen. »In einem Fall wie diesem, wo die Wirtschaft und vielleicht sogar die Sicherheit einer ganzen Welt vom Geisteszustand eines einzigen Mannes abhängen, kann man doch wohl annehmen, daß der Psychosondierer dessen Überwachung nicht den Gendarmen überlassen wollte.«
    Nun schaltete sich auch Fife ein. »Obwohl er ihm gewissermaßen das Gehirn ausgebrannt hatte?«
    Abel schob die Unterlippe vor und zog die Stirn in Falten. Alles deutete darauf hin, daß Fife auch noch das letzte Spiel für sich entscheiden würde.
    Unsicher geworden, unternahm Junz einen neuen Versuch: »Gab es vielleicht einen speziellen Gendarm, vielleicht auch eine ganze Gruppe, die sich ständig im Dorf herumgetrieben hat?«
    »Das kann ich nicht sagen. Für mich sehen alle Uniformierten gleich aus.«
    Junz wandte sich mit der Plötzlichkeit eines herabstoßenden Raubvogels an Valona. Sie war kurz zuvor totenbleich geworden und starrte erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen vor sich hin. Junz war das nicht entgangen.
    »Und was ist mit Ihnen, Mädchen?« fragte er. Aber sie schüttelte nur stumm den Kopf.
    Damit ist alles gelaufen, dachte Abel bedrückt. Nichts mehr zu machen.
    Doch Valona war aufgesprungen und stieß zitternd und kaum verständlich hervor: »Ich möchte etwas sagen.«
    »Nur heraus damit«, ermunterte sie Junz. »Worum geht es?«
    Valona rang nach Luft, jeder Zug ihres Gesichts, jedes nervöse Zucken ihrer Finger verrieten, wie sehr sie sich fürchtete. »Ich bin nur ein Mädchen vom Land«, sagte sie. »Bitte, seien Sie mir nicht böse. Es ist nur – es gibt im Grunde nur eine einzige Möglichkeit. War mein Rik wirklich so wichtig? Ich meine, in dem Sinn, wie Sie sagten?«
    »Ich glaube, er war sehr, sehr wichtig«, bestätigte Junz freundlich. »Und er ist es noch.«
    »Dann muß es so gewesen sein, wie Sie sagen. Wer immer ihn auf Florina aussetzte, hätte nicht gewagt, ihn auch nur für eine Minute aus den Augen zu lassen. Nicht wahr? Ich meine, wenn Rik nun vom Fabrikdirektor geschlagen, von den Kindern mit Steinen beworfen, irgendwie krank geworden und gestorben wäre? Man ließ ihn auch nicht hilflos auf den Feldern
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