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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Isaac Asimov
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Pauschalbegriff, den jeder
Laie im Brustton der Überzeugung zu verwenden pflegt. Weiterhin
fiel ihm auf, daß der Raum keinerlei Ecken und Winkel hatte.
Alle Ebenen flossen in sanfter Rundung ineinander.
    Sein Gastgeber hielt ihm verschiedene Dinge hin und
vollführte Handbewegungen, die nicht mißzuverstehen waren.
Schwartz sollte sich waschen und anziehen.
    Er gehorchte, und der andere stand ihm mit Rat und Tat zur Seite.
Nur Rasierzeug gab es nicht, und als Schwartz auf sein Kinn deutete,
bekam er lediglich ein unverständliches Knurren und einen Blick
voll tiefen Abscheus zur Antwort. Seufzend kratzte er sich die grauen
Stoppeln.
    Dann führte ihn der Mann zu einem kleinen, länglichen,
zweirädrigen Wagen und bedeutete ihm, einzusteigen. Schon glitt
der Boden unter ihnen weg, und zu beiden Seiten raste die leere
Straße vorbei. Irgendwann wurden am Horizont flache, strahlend
weiße Gebäude sichtbar, und dahinter sah Schwartz blaues
Wasser glänzen.
    Eifrig wies er mit dem Finger darauf. »Chicago?«
    Es war ein letzter Hoffnungsfunke, denn er konnte sich keinen Ort
vorstellen, der weniger Ähnlichkeit mit dieser Stadt gehabt
hätte.
    Der Farmer gab keine Antwort.
    Und der Funke erlosch.

 
3
NUR EINE URSPRUNGSWELT - ODER VIELE?
     
     
    Bel Arvardan war rundum zufrieden mit sich und den hundert
Millionen Sonnensystemen, aus denen sich das alles umfassende
Galaktische Imperium zusammensetzte. Soeben hatte ihn die Presse
anläßlich seiner bevorstehenden Expedition zur Erde
interviewt. Nun ging es nicht mehr nur darum, sich in diesem oder
jenem Sektor einen Namen zu machen. Wenn sich seine Theorien
bezüglich der Erde erst bestätigt hatten, war sein Ruf auf
allen bewohnten Planeten der Milchstraße, beziehungsweise auf
allen Planeten, die der Mensch im Lauf seiner Hunderttausende von
Jahren währenden Eroberung des Weltalls jemals betreten hatte,
gesichert.
    Er war sehr früh im Begriff, zumindest potentiell die Gipfel
des Ruhms zu erklimmen und die dünne Luft auf den höchsten
Höhen der Wissenschaft zu atmen, dennoch war ihm nichts in den
Schoß gefallen. Seine Laufbahn war, obwohl er erst knapp
fünfunddreißig war, geradezu gespickt mit Kontroversen.
Begonnen hatte es, als er, ein beispielloser Fall, im Alter von
dreiundzwanzig Jahren sein Archäologieexamen an der
Universität Arkturus als Jahrgangsbester abschloß, mit
einem Donnerschlag, der die heiligen Hallen dieser ehrwürdigen
Institution erzittern ließ. Der Donnerschlag – der
natürlich nicht wörtlich zu nehmen, deshalb aber nicht
weniger eindrucksvoll war – bestand darin, daß die Zeitschrift der Galaktischen Gesellschaft für
Archäologie es ablehnte, seine Dissertation zu
veröffentlichen. Es war das erste Mal in der Geschichte der
Universität, daß eine Promotionsarbeit nicht angenommen
wurde. Und es war auch das erste Mal in der Geschichte dieses
seriösen, wissenschaftlichen Organs, daß eine Absage in so
unmißverständlichen Worten erfolgte.
    Einem Nichtarchäologen mochte es unverständlich sein,
was die ganze Aufregung um eine obskure, staubtrockene kleine
Streitschrift mit dem Titel Zur Altersbestimmung von Artefakten im
Sirius-Sektor unter besonderer Berücksichtigung der
Ausstrahlungstheorie zur Erklärung der Herkunft der menschlichen
Rasse eigentlich zu bedeuten hatte. Dahinter steckte jedoch,
daß Arvardan sich von allem Anfang an einer Theorie
verschrieben hatte, die von gewissen, mehr mit Metaphysik als mit
Archäologie befaßten Mystikergruppen aufgestellt worden
war. Dieser Theorie zufolge war die Menschheit irgendwo auf einem
einzigen Planeten entstanden und hatte sich von dort aus schrittweise
über die gesamte Galaxis ausgebreitet. Alle modernen
Phantastikautoren liebäugelten mit dieser Vorstellung,
während sie auf jeden ernsthaften Archäologen des Imperiums
wie ein rotes Tuch wirkte.
    Doch Arvardan wurde zu einer Autorität, mit der selbst die
größten Koryphäen rechnen mußten. Innerhalb
eines Jahrzehnts mauserte er sich zum führenden Experten
für alle Überreste präimperialer Kulturen, die in
irgendwelchen Altwässern der Galaxis immer noch auftauchten.
    So hatte er zum Beispiel eine Monographie über die
mechanistische Zivilisation des Rigel-Sektors verfaßt. Dort war
durch die Entwicklung von Robotern eine ganz eigene Zivilisation
entstanden, die jahrhundertelang oder, genauer gesagt, so lange
Bestand hatte, bis gerade die immer weitergehende Perfektionierung
der Metallsklaven die Initiative der Menschen
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