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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium
Autoren: Isaac Asimov
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Madam; weder
unabsichtlich noch infolge fehlerhafter Entscheidung seitens jener,
die die Prozedur durchführten.«
    »Wie das Auf- und Untergehen der Sterne? Verzeih mir, Daneel,
ich wollte mich nicht lustigmachen. Was für Erinnerungen meinst
du?«
    Und als Daneel diesmal antwortete, war seine Stimme noch leiser:
»Madam, damit meine ich meine Erinnerungen an meinen ehemaligen
Partner, den Erdenmenschen Elijah Baley.«
    Und Gladia stand wie vom Blitz gerührt da, so daß
schließlich Daneel die Initiative ergreifen und das Signal
geben mußte, daß die Tür sich öffnete.

 
2
     
     
    Roboter Giskard Reventlov wartete im Wohnzimmer, und Gladia
begrüßte ihn mit dem gleichen Anflug von Verlegenheit, die
sie stets empfand, wenn sie sich ihm gegenübersah.
    Im Vergleich zu Daneel war er primitiv. Er war ganz offensichtlich
ein Roboter – aus Metall gebaut, mit einem Gesicht, an dessen
Ausdruck nichts Menschliches war; mit Augen, die schwachrot
glühten, was man sehen konnte, wenn es dunkel genug war. Im
Gegensatz zu Daneel, der Kleidung trug, vermittelte Giskard nur die
Illusion von Kleidung – wenn auch eine geschickte Illusion, denn
Gladia selbst hatte sie entworfen.
    »Nun, Giskard«, sagte sie.
    »Guten Abend, Madam Gladia«, sagte Giskard und neigte
dabei leicht den Kopf.
    Gladia erinnerte sich an die Worte von Elijah Baley vor langer
Zeit. Sie waren wie ein Flüstern in den Tiefen ihres
Gehirns.
    »Daneel wird sich um dich kümmern. Er wird dein Freund
und zugleich dein Beschützer sein, und du mußt ihm
Freundin sein – um meinetwillen. Aber auf Giskard sollst du
hören. Er soll dein Berater sein.«
    Gladia hatte die Stirn gerunzelt. »Warum er? Ich bin gar
nicht sicher, ob ich ihn mag.«
    »Ich verlange auch nicht, daß du ihn magst. Ich
bitte dich nur, ihm zu vertrauen.«
    Warum er das wollte, sagte er nicht.
    Gladia versuchte, dem Roboter Giskard zu vertrauen, und war froh,
daß sie gar nicht erst zu versuchen brauchte, ihn zu
mögen. Er hatte etwas an sich, das sie frösteln machte.
    Daneel und Giskard waren viele Dekaden lang praktisch Teil ihrer
Niederlassung gewesen, wenn auch Fastolfe in all der Zeit nominell
der Besitzer gewesen war. Erst auf seinem Totenbett hatte Han
Fastolfe das Eigentum an ihnen tatsächlich übertragen.
Giskard war der zweite Gegenstand nach Daneel, den Fastolfe Gladia
hinterlassen hatte.
    Sie hatte zu dem alten Mann gesagt: »Daneel genügt
schon, Han. Deine Tochter Vasilia würde gern Giskard haben,
dessen bin ich ganz sicher.«
    Fastolfe lag still im Bett, die Augen geschlossen, und sah
friedlicher aus, als sie ihn seit Jahren gesehen hatte. Er gab nicht
gleich Antwort, und einen Augenblick lang dachte sie, er hätte
sich so still aus dem Leben geschlichen, daß sie es gar nicht
bemerkt hatte. Instinktiv verstärkte sich der Druck ihrer Hand
an der seinen, und seine Augen öffneten sich.
    Er flüsterte: »Biologische Töchter sind mir
gleichgültig, Gladia. Zwanzig Dekaden lang habe ich nur eine
echte Tochter gehabt, und das warst du. Ich möchte, daß du
Giskard bekommst. Er ist wertvoll.«
    »Warum ist er wertvoll?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber seine Anwesenheit hat immer
beruhigend auf mich gewirkt. Du darfst ihn nie weggeben, Gladia. Das
mußt du mir versprechen.«
    »Ich verspreche es«, sagte sie.
    Und dann hatten sich seine Augen ein letztes Mal geöffnet,
und seine Stimme hatte, als würde sie ein letztes Reservoir der
Kraft finden, in fast natürlichem Tonfall gesagt: »Ich
liebe dich, Gladia, meine Tochter.«
    Und Gladia hatte gesagt: »Ich liebe dich, Han, mein
Vater.«
    Das waren die letzten Worte gewesen, die er gehört und gesagt
hatte. Plötzlich hielt Gladia die Hand eines Toten und brachte
es nicht über sich, sie loszulassen. Und so kam es, daß
Giskard ihr gehörte. Und doch vermittelte er ihr ein Gefühl
des Unbehagens, und sie wußte nicht, warum das so war.
    »Nun, Giskard?« sagte sie. »Ich habe versucht,
Solaria zwischen den Sternen am Himmel zu erkennen. Aber Daneel sagt,
daß ich es erst um drei Uhr zwanzig sehen kann und selbst dann
ein Glas brauchen würde. Hättest du das
gewußt?«
    »Nein, Madam.«
    »Sollte ich all die Stunden warten? Was meinst du?«
    »Ich schlage vor, Madam Gladia, daß es für Sie
besser wäre, zu Bett zu gehen.«
    Irgend etwas in Gladia bäumte sich dagegen auf.
»Wirklich? Und wenn ich mich dafür entscheide,
aufzubleiben?«
    »Das ist nur ein Vorschlag, Madam. Aber Sie werden morgen
einen schweren Tag haben und
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