Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
hatte sie Nachkommen, und es gab keinen Grund, warum dieser Mann nicht einer davon sein sollte.
    Doch sie sagte: »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Ich habe eine genealogische Suche durchführen lassen. Schließlich werde ich nach all den Jahren wahrscheinlich einmal Kinder haben wollen. Und ehe ich ein Kind haben kann, wäre eine solche Suche ohnehin Vorschrift. Falls es Sie interessiert – unser Muster ist M-W-W-M.«
    »Sie sind der Sohn des Sohnes der Tochter der Tochter meines Sohnes?«
    »Ja.«
    Gladia fragte nicht nach weiteren Einzelheiten. Sie hatte einen Sohn und eine Tochter gehabt. Sie hatte ihre Mutterpflichten perfekt erfüllt; aber die Kinder hatten zu gegebener Zeit natürlich ihren eigenen Weg eingeschlagen. Was Nachkommen über diesen Sohn und diese Tochter hinaus anging, so hatte sie, wie es auf den Spacer-Welten ganz normal und üblich war, nie nach ihnen gefragt, und sie interessierte sich auch nicht für sie. Jetzt, wo sie einem von ihnen begegnete, war sie Spacer genug, um sich immer noch nicht dafür zu interessieren.
    Der Gedanke verlieh ihr völlige Stabilität. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wurde ganz ruhig. »Nun, gut«, sagte sie. »Sie sind mein Nachkomme fünften Grades. Wenn das die persönliche Angelegenheit ist, die Sie mit mir besprechen möchten, so ist sie für mich unwichtig.«
    »Das verstehe ich voll und ganz, Ahnin. Was ich mit Ihnen besprechen möchte, ist auch nicht meine Abkunft, sondern die schafft nur die Grundlage. Sie müssen wissen, daß Dr. Amadiro diese verwandtschaftliche Beziehung bekannt ist, zumindest vermute ich das.«
    »Tatsächlich? Wie kam es dazu?«
    »Ich glaube, daß er in aller Stille alle genealogisch überprüfen läßt, die eine Tätigkeit im Institut aufnehmen.«
    »Aber warum?«
    »Um genau das herauszufinden, was er in meinem Fall herausgefunden hat. Er ist kein Mensch, der dazu neigt, anderen zu vertrauen.«
    »Das verstehe ich nicht. Wenn Sie mein Nachkomme fünften Grades sind, warum sollte das für ihn dann mehr bedeuten, als es mir bedeutet?«
    Mandamus strich sich nachdenklich mit den Knöcheln der rechten Hand über das Kinn. »Die Abneigung, die er für Sie empfindet, ist in keiner Weise geringer als Ihre Abneigung für ihn, Lady Gladia. Wenn Sie bereit waren, um seinetwillen ein Gespräch mit mir abzulehnen, dann ist er ebenso bereit, mir um Ihretwillen jegliche Vorzugsbehandlung zu versagen. Noch schlimmer könnte es sein, wenn ich ein Nachkomme Dr. Fastolfes wäre – aber nicht viel.«
    Gladia richtete sich steif in ihrem Stuhl auf. Ihre Nasenflügel bebten, und sie sagte mit angespannter Stimme: »Was erwarten Sie dann eigentlich von mir? Was soll ich tun? Ich kann Sie nicht zum Nicht-Nachkommen erklären. Soll ich eine Durchsage im Hypervision veranlassen, daß Sie mir gleichgültig sind und daß ich mich von Ihnen lossage? Würde das Ihren Amadiro zufriedenstellen? Wenn ja, dann muß ich Sie warnen – das werde ich nicht tun. Ich werde nichts tun, um diesen Mann zufriedenzustellen. Wenn das bedeutet, daß er Sie entläßt und Sie Ihrer Karriere beraubt, um damit seine Mißbilligung Ihrer genetischen Herkunft auszudrücken, dann wird Sie das lehren, sich das nächste Mal mit einer vernünftigeren, weniger bösartigen Person einzulassen.«
    »Er wird mich nicht entlassen, Madam Gladia. Ich bin ihm viel zu wertvoll, wenn Sie mir bitte diese Unbescheidenheit verzeihen wollen. Trotzdem hoffe ich eines Tages sein Nachfolger als Leiter des Instituts zu werden, und das – dessen bin ich ganz sicher – wird er nicht zulassen, solange er mir auch nur verdachtsweise eine Abkunft unterstellt, die noch schlimmer ist als die von Ihnen.«
    »Bildet er sich denn ein, der arme Santirix sei noch schlimmer als ich?«
    »Ganz und gar nicht.« Mandamus’ Gesicht rötete sich wieder, und er schluckte; aber seine Stimme blieb gleichmäßig und fest. »Ich will Sie nicht beleidigen, Madam. Aber ich bin es mir selbst schuldig, die Wahrheit zu erfahren.«
    »Was für eine Wahrheit?«
    »Ich stamme von Ihnen im fünften Grade ab. Das steht klar und deutlich in den genealogischen Akten. Aber ist es möglich, daß ich ebenfalls im fünften Grade nicht von Santirix Gremionis, sondern von dem Erdenmenschen Elijah Baley abstamme?«
    Gladia stand so schnell auf, als hätten die unidimensionalen Kraftfelder eines Marionettenspielers sie gehoben. Daß sie aufgestanden war, war ihr gar nicht bewußt.
    Dies war das dritte Mal in zwölf Stunden, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher