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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Autoren: Isaac Asimov
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du tust
mir einen Gefallen, wenn du mir gestattest, die Angelegenheit an
diesem ruhigen Ort und in dieser kurzen Zeit vor meiner Abreise zu
meinem eigenen Nutzen zu erklären. Ich würde mich gerne
selbst darüber reden hören. Und ich würde es gerne
sehen, wenn du mich korrigieren würdest, wo ich mich
irre.«
    »Aber natürlich, Sir.«
    »Ich vermute, mein ursprünglicher Fehler bestand darin,
daß ich vermutete, du wärest ein weniger komplizierter und
primitiverer Roboter als Daneel, einfach weil du weniger menschlich
aussiehst. Ein menschliches Wesen wird immer unterstellen, daß
ein Roboter, je menschlicher er aussieht, auch desto
fortgeschrittener, komplizierter und intelligenter sein müsse.
Sicherlich, ein Roboter wie du läßt sich leicht
konstruieren, während einer wie Daneel für Menschen wie
Amadiro ein großes Problem ist, und nur von einem Robotikgenie
wie Fastolfe gelenkt werden kann. Aber ich vermute, daß die
Schwierigkeit in der Konstruktion Daneels darin liegt, daß alle
menschlichen Aspekte, so wie der Gesichtsausdruck, der Tonfall, die
Gesten, die Bewegungen außergewöhnlich kompliziert sind,
aber in Wirklichkeit überhaupt nichts mit einer besonderen
Komplexität des Bewußtseins zu tun haben. Habe ich
recht?«
    »Völlig recht, Sir.«
    »Also habe ich dich automatisch unterschätzt, so wie das
alle tun. Und doch hast du dich schon vor unserer Landung auf Aurora
verraten. Du erinnerst dich vielleicht, daß ich während
der Landung von einem Anfall von Platzangst überwältigt
wurde und einen Augenblick lang sogar noch hilfloser war als letzte
Nacht während des Gewitters.«
    »Ja, ich erinnere mich, Sir.«
    »Zu der Zeit war Daneel mit mir in der Kabine, während
du vor der Tür warst. Ich fiel damals in eine Art katatonischen
Zustand, völlig lautlos, und er sah mich vielleicht nicht an und
wußte daher nichts davon. Du befandest dich vor der Kabine, und
doch warst du es, der hereingeschossen kam und den Betrachter
abschaltetest, den ich in der Hand hielt. Du kamst als erster vor
Daneel, obwohl seine Reflexe sicherlich ebenso schnell wie die deinen
sind – was er demonstrierte, als er Dr. Fastolfe daran hinderte,
mich zu schlagen.«
    »Dr. Fastolfe hat Sie doch sicherlich nicht
geschlagen.«
    »Nein, das hat er nicht. Er hat lediglich Daneels Reflexe
demonstriert. – Und doch warst du, wie ich sagte, in der Kabine
zuerst da. Ich war ganz bestimmt in keinem Zustand, um diese Tatsache
zu registrieren, aber ich bin ein geschulter Beobachter und werde
selbst von einem Anfall von Platzangst nicht aktionsunfähig
gemacht, wie ich gestern nacht zeigte. Ich habe festgestellt,
daß du als erster da warst, obwohl ich die Tatsache dann
später vergaß. Es gibt natürlich nur eine logische
Lösung.«
    Baley machte eine Pause, als erwartete er, daß Giskard ihm
zustimmte, aber der Roboter sagte nichts.
    (In späteren Jahren war dies das Bild, das sich Baley
jedesmal aufdrängte, wenn er über seinen Aufenthalt auf
Aurora nachdachte. Nicht das Unwetter. Nicht einmal Gladia. Es war
vielmehr die ruhige Zeit unter dem Baum mit den grünen
Blättern vor dem blauen Himmel, der milden Brise, den leisen
Geräuschen der Tiere, und Giskard ihm gegenüber mit schwach
leuchtenden Augen.)
    »Mir scheint«, sagte Baley, »du könntest
irgendwie meinen Geisteszustand wahrnehmen und selbst durch die
geschlossene Tür feststellen, daß ich irgendeinen Anfall
hatte. Oder, um es kurz und vielleicht ein wenig vereinfacht
auszudrücken, du kannst Gedanken lesen.«
    »Ja, Sir«, sagte Giskard leise.
    »Und irgendwie kannst du auch das Bewußtsein anderer
beeinflussen. Ich glaube, du hast festgestellt, daß ich das
entdeckt hatte, und es in meinem Bewußtsein irgendwie
verdunkelt, so daß ich mich irgendwie nicht erinnerte, oder die
Bedeutung nicht erkannte – falls ich mich beiläufig an die
Situation erinnern sollte. Und doch hast du das nicht ganz effizient
getan, vielleicht weil auch deine Kräfte beschränkt
sind…«
    Giskard unterbrach ihn. »Sir, das Erste Gesetz steht
über allem. Ich mußte Ihnen zu Hilfe Kommen, obwohl mir
ganz klar war, daß ich mich damit verraten würde. Und ich
mußte Ihr Bewußtsein nur ganz minimal verdunkeln, um es
nicht irgendwie zu beschädigen.«
    Baley nickte. »Du hast deine Schwierigkeiten, wie ich sehe.
Minimal verdunkelt – also habe ich mich daran erinnert, als mein
Bewußtsein hinreichend entspannt war und in freien
Assoziationen denken konnte. Kurz bevor ich im Gewitter
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