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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Autoren: Asimov Isaac
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gleiche ungläubige Blick, die Hand, die nach dem Blaster griff, das gleiche verunsicherte Stirnrunzeln.
    Baley zeigte finster den Ausweis, und der Posten salutierte. Die Tür schloß sich hinter ihm – und es geschah.
    Baley war in der City. Die Wände schlossen sich um ihn, und die City wurde zum Universum. Er war wieder eingetaucht in das endlose, ewige Summen und den Geruch von Menschen und Maschinen, die jedoch bald unter die Wahrnehmbarkeitsgrenze absinken würden; war von dem weichen, indirekten, künstlichen Licht umgeben, das ganz anders war als das grelle, unterschiedliche, ungleichmäßige Licht Draußen, mit seinem Grün und Braun und Blau und Weiß und dem Rot und Gelb dazwischen. Hier gab es keinen plötzlichen Windstoß, keine Hitze, keine Kälte, und auch nicht die Drohung kommenden Regens; hier regierte die Dauerhaftigkeit von Luftströmungen, die man nicht spürte und die alles frisch hielten. Hier war eine konstruierte Kombination aus Temperatur und Feuchtigkeit, die dem Menschen so perfekt angepaßt war, daß sie überhaupt nicht wahrgenommen wurde.
    Baley spürte, wie er etwas nervös Luft holte, und dann machte ihn die Erkenntnis froh, daß er zu Hause war, sicher von Bekanntem und Kennbarem umgeben.
    So war es immer. Wieder hatte er die City als den Mutterleib angenommen und war mit froher Erleichterung wieder in ihn zurückgekehrt. Er wußte, daß ein solcher Mutterleib etwas war, aus dem die Menschheit heraustreten mußte, aus dem sie geboren werden mußte. Warum war es nur, daß er immer wieder auf diese Weise zurücksank?
    Und würde das immer sein? Würde es wirklich so sein, wo er doch vielleicht zahllose Menschen aus der City heraus und weg von der Erde und hinaus zu den Sternen führen würde?
    Und würde er am Ende wirklich selbst nicht mitgehen können? Würde er sich immer nur in der City zu Hause fühlen?
    Er biß die Zähne zusammen – aber es hatte keinen Sinn, darüber nachzugrübeln. Zu dem Roboter sagte er: »Hat man dich mit dem Wagen hierhergebracht?«
    »Ja, Master.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ich weiß nicht, Master.«
    Baley wandte sich an den Posten. »Officer, dieser Roboter ist vor zwei Stunden hierhergebracht worden. Wo ist der Wagen, der ihn hergebracht hat?«
    »Sir, ich habe meinen Dienst vor einer knappen Stunde angetreten.«
    Baley war einen Augenblick lang versucht, die Zentrale anzurufen, aber die würde ihm sagen, daß er den Expressway nehmen solle; das würde schneller gehen.
    Eigentlich zögerte er ja nur wegen der Anwesenheit von R. Geronimo. Er wollte nicht mit ihm auf dem Expressway Zusammensein, und doch durfte er nicht erwarten, daß der Roboter allein durch feindliche Menschenmassen zum Präsidium zurückkehrte. Nicht daß er eine Wahl gehabt hätte. Der Commissioner hatte nicht das geringste Interesse, es ihm leichtzumachen. Er würde verstimmt sein, daß er ihn nicht erreicht hatte, ob er nun Freizeit gehabt hatte oder nicht.
    »Hier entlang, Boy«, sagte Baley zu Geronimo.
    Die City bedeckte über fünftausend Quadratkilometer und enthielt mehr als vierhundert Kilometer Expressway und Hunderte von Kilometern von Zubringern für die mehr als zwanzig Millionen Bewohner. Das komplizierte Verkehrsnetz war auf acht Etagen angeordnet, und es gab Hunderte von Knotenpunkten von unterschiedlicher Kompliziertheit.
    Von Baley erwartete man von Berufs wegen, daß er sie alle kannte – und das tat er auch. Man konnte ihn mit einer Binde um die Augen in jedem Winkel der Stadt absetzen, ihm die Binde abnehmen, und er würde mühelos seinen Weg zu jedem vorgeschriebenen Ziel finden.
    Es gab also keinen Zweifel, daß er den Weg zum Präsidium finden würde. Aber es gab acht mögliche Routen, die er nehmen konnte, und einen Augenblick lang zögerte er und überlegte, welche davon um diese Zeit am wenigsten überfüllt sein würde.
    Aber nur einen Augenblick lang. Dann traf er seine Entscheidung und sagte: »Komm mit, Boy!« Der Roboter folgte ihm.
    Sie schwangen sich auf ein vorübergleitendes Zubringerband, und Baley packte eine der senkrechten Stangen: weich, warm und mit einer Oberflächenstruktur, die es einem bequem machte, sich festzuhalten. Baley wollte sich nicht setzen; sie würden nicht lange auf dem Band sein. Der Roboter hatte auf Baleys einladende Handbewegung gewartet, ehe er die Hand auf dieselbe Stange gelegt hatte. Ebensogut hätte er stehenbleiben können, ohne sich festzuhalten – es wäre ihm nicht schwergefallen, das Gleichgewicht zu halten
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