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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
Autoren: Asimov Isaac
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großen Kopf, und der schien auf einem Hals zu sitzen, der von seinem Rumpf leicht nach vorne geneigt war. Dadurch wirkte er schwerfällig, als hätte er einen schweren Körper und einen schweren Kopf. Er hatte auch schwere Lider, die seine Augen halb verdeckten. Das führte dazu, daß man ihn für schläfrig hielt, aber ihm entging so leicht nichts. Baley hatte das sehr schnell herausgefunden, kurz nachdem Roth das Amt übernommen hatte. Er machte sich keine Illusionen, daß Roth ihn mochte. Und noch weniger Illusionen machte er sich darüber, daß er seinerseits Roth mochte.
    Roths Stimme klang nicht gerade verdrießlich – das tat sie nie –, aber Freude verbreiteten seine Worte auch nicht. »Baley, warum ist es so schwierig, Sie ausfindig zu machen?« fragte er.
    Baley antwortete darauf mit vorsichtig respektvoller Stimme: »Heute ist mein freier Nachmittag, Commissioner.«
    »Ja, C-7 Privileg, nicht wahr? Sie wissen doch, was ein Piepser ist, oder? Etwas, womit man dienstliche Mitteilungen empfängt. Es ist zulässig, Sie auch in Ihrer Freizeit zurückzurufen.«
    »Das weiß ich sehr wohl, Commissioner. Aber die Vorschrift bezüglich des Tragens eines Piepsers ist gestrichen worden. Man kann uns ohne Piepser erreichen.«
    »Innerhalb der City, ja, aber Sie waren Draußen – oder täusche ich mich?«
    »Sie täuschen sich nicht, Commissioner. Ich war Draußen. Aber in der Vorschrift steht nicht, daß ich in dem Fall einen Piepser tragen muß.«
    »Sie verstecken sich wohl hinter den Vorschriften, wie?«
    »Ja, Commissioner«, sagte Baley ruhig.
    Der Commissioner stand auf – ein mächtiger und auf unbestimmte Weise drohender Mann – und setzte sich auf die Schreibtischkante. Das Fenster nach Draußen, das Enderby sich hatte einbauen lassen, war schon lange wieder verschlossen und übermalt worden. In dem geschlossenen Raum (der deshalb wärmer und behaglicher war) wirkte der Commissioner noch größer. Nun sagte er, ohne die Stimme dabei zu heben: »Sie verlassen sich wohl auf die Dankbarkeit der Erde, Baley.«
    »Ich verlasse mich darauf, meine Arbeit nach besten Kräften zu tun, Commissioner, und in Einklang mit den Vorschriften.«
    »Und auf die Dankbarkeit der Erde, wenn Sie den Geist eben dieser Vorschriften ein wenig verbiegen.«
    Darauf sagte Baley nichts.
    »Man ist der Ansicht, daß Sie in dem Mordfall Sarton vor drei Jahren gute Arbeit geleistet haben«, sagte der Commissioner.
    »Danke, Commissioner«, erwiderte Baley. »Ich glaube, die Folge war, daß man Spacetown abgebaut hat.«
    »Ja, so ist es – und das hat den Beifall der ganzen Erde ausgelöst. Es heißt auch, daß Sie vor zwei Jahren auf Solaria gute Arbeit getan haben. Und, ehe Sie mich daran erinnern, die Folge war, daß die Bedingungen in den Handelsverträgen mit den Spacerwelten revidiert wurden, was der Erde beträchtlichen Vorteil brachte.«
    »Ich glaube, so steht es in den Akten, Sir.«
    »Und als Folge davon sind Sie so etwas wie ein Held.«
    »Das behaupte ich nicht.«
    »Sie sind zweimal befördert worden, nach jeder der beiden Affären. Es gibt sogar ein Hyperwellendrama, das auf den Ereignissen auf Solana basiert.«
    »Das ohne meine Erlaubnis und gegen meinen Willen produziert wurde, Commissioner.«
    »Was Sie aber trotzdem als eine Art Held hinstellt.«
    Baley zuckte die Achseln.
    Der Commissioner wartete ein paar Sekunden lang auf eine Bemerkung und fuhr dann fort: »Aber in den letzten zwei Jahren haben Sie nichts Wichtiges getan.«
    »Die Erde hat natürlich das Recht, die Frage zu stellen, was ich in letzter Zeit für sie getan habe.«
    »Genau. Wahrscheinlich tut sie das auch. Sie weiß, daß Sie eine führende Rolle in dieser neumodischen Bewegung spielen, nach Draußen zu gehen, im Boden herumzuwühlen und so zu tun, als wäre man ein Roboter.«
    »Das ist erlaubt.«
    »Nicht alles, was erlaubt ist, wird bewundert. Möglicherweise wirken Sie jetzt auf mehr Leute eher komisch als heldenhaft.«
    »Das steht vielleicht in Einklang mit der Meinung, die ich selbst von mir habe«, sagte Baley.
    »Die Öffentlichkeit hat bekanntermaßen ein sehr schlechtes Erinnerungsvermögen. In Ihrem Fall verschwindet das Heldenhafte schnell hinter dem Komischen, und deshalb werden Sie ernsthaft Schwierigkeiten haben, falls Sie einen Fehler machen. Der Ruf, auf den Sie bauen…«
    »Sie gestatten, Commissioner, ich baue nicht darauf.«
    »Der Ruf, auf den Sie nach Ansicht der Polizeibehörden bauen, wird Sie nicht retten. Und ich werde
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