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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)
Autoren: Billie Rubin
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»diesen Kreisen« gemeint hatte. Sie hatte keinen Bezug zu Fußball, kam nur durch Patricks Leidenschaft damit in Berührung.
    Sie kannte sich auch nicht mit dem Model-Business aus, auch wenn sie die eine oder andere Folge von Heidi Klums Modelshow gesehen hatte – und darüber eingeschlafen war. Doch ihr war klar, dass Erics Freundin den perfekten Auftritt hinlegte. Langsam schritt sie die Treppe herunter, wohlwissend, dass man zuerst auf ihre endlos langen, perfekten Beine blicken musste. Charlotte beschloss, die Frau wegen dieser Beine zu hassen. Doch als sie das bezaubernde Lächeln sah, musste sie zurücklächeln.
    »Frau Braun, das ist Dana Reed, meine Freundin«, sagte Eric. Charlotte hörte den Besitzerstolz in seiner Stimme. Vielleicht hatte Miller gemeint, dass man sich als alternder Fußballstar mit einer jungen, hübschen Frau schmückte.
    »Hallo Frau Braun, freut mich«, sagte Dana und reichte Charlotte eine perfekt manikürte Hand. Charlotte wunderte sich, dass sie keinen Akzent hören konnte wie bei Eric. Er sprach zwar ein ausgezeichnetes Deutsch, konnte jedoch seine dänische Herkunft nicht verleugnen. Aus dem Namen hatte Charlotte geschlossen, dass Dana aus einem englischsprachigen Land kam, doch sie konnte nicht den geringsten Akzent ausmachen. Vielleicht ist sie auch zweisprachig aufgewachsen, wie ich. Der Gedanke gefiel ihr. Es wäre eine Gemeinsamkeit, die den Job angenehmer machen könnte.
    »Mich auch«, erwiderte sie und hielt Danas Hand einen Moment länger als nötig. Sie lag schlaff und kraftlos in ihrer Hand. Es passte so gar nicht zu dem Auftritt kurz vorher. Die rot lackierten Fingernägel hingegen schon. Charlotte warf einen raschen Blick auf ihre eigenen Hände, mit den kurz geschnittenen Nägeln. Am liebsten hätte sie sie versteckt. Sie legte vor allem Wert darauf, dass es schnell ging und praktisch war.
    Sie räusperte sich. »Ich habe eine Bitte: Können wir uns beim Vornamen nennen?« Sie wandte sich an Dana. »Wir werden ja doch eine ganze Weile miteinander verbringen, und es wird auf Dauer lästig, dann Frau Reed oder Frau Braun sagen zu müssen. – Wir bleiben natürlich beim Sie«, fügte sie schnell hinzu.
    »Ich habe kein Problem damit«, antwortete Dana und auch Eric nickte zustimmend.
    »Schön. Ich bin Charlotte, höre aber auch auf Charly.« Sie grinste.
    »Charly Brown«, sagte Eric lachend.
    »Ja, das ist mein Spitzname«, sagte Charlotte und verdrehte spielerisch die Augen. »Den haben sie mir in Leeds verpasst. Seitdem bekomme ich ihn nicht mehr los.«
    »Es könnte schlimmer sein«, meinte Dana. Obwohl sie lachte, bemerkte Charlotte ihre Anspannung.
    Auch Eric schien es zu spüren, denn er zeigte Richtung Wohnzimmer und meinte: »Am besten setzen wir uns. Dann können wir die Details besprechen.«
    Eric und Dana nahmen nebeneinander auf dem Sofa Platz, Charlotte in einem Sessel gegenüber. So hatte sie die beiden im Blick. Dana bot etwas zu trinken an, doch Charlotte lehnte ab. Sie wollte sich auf die Arbeit konzentrieren.
    »Sie haben Drohbriefe bekommen«, sagte sie und beobachtete Eric und Dana. Eric nickte sofort. Danas rechte Hand schloss sich kurz zur Faust und ihre Mundwinkel zuckten. Doch sie hatte sich schnell wieder im Griff.
    »Ja, das geht seit ungefähr acht Wochen so«, sagte Eric. Er wandte sich an Dana. »Es hat irgendwann Ende November angefangen, nicht wahr?«
    »Es war am 28. November, es war der Samstag vor dem ersten Advent«, warf Dana tonlos ein. Sie war leichenblass, trotz des sorgfältigen Make-ups. Miller hatte nicht übertrieben. Diese Frau hatte wirklich Angst.
    »Wann kam der letzte?«
    »Letzten Freitag«, erwiderte Eric.
    »Wie viele Briefe dieser Art haben Sie erhalten?«, hakte Charlotte nach.
    Eric zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ein Dutzend vielleicht?« Er schaute fragend zu seiner Freundin, doch die starrte ins Leere.
    »Ich weiß, Sie haben das alles bereits mehrmals mit der hiesigen Polizei besprochen«, sagte Charlotte. »Dennoch würde ich es gerne auch noch einmal von Ihnen hören. – Sie wissen, dass ich bisher als Polizistin gearbeitet habe?«
    Eric nickte, Dana schwieg.
    »Gab es irgendwelche seltsamen Vorfälle, die darauf schließen lassen, dass die Drohbriefe ernst gemeint sind?«, fuhr Charlotte fort.
    »Nichts Ungewöhnliches«, antwortete Eric. Er zögerte, warf einen Blick zu Dana, sagte dann vorsichtig: »Ich glaube ja immer noch, dass es ein Fan ist, der sich ärgert.«
    Das Model reagierte nicht,
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