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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden
Autoren: Tabitha Suzuma
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verzweifelten Blick zu, dass ich lachen muss.
    »Ist Mum schon weg?«
    Er nickt. »Hast du an die Milch gedacht?«
    »Ja, aber wir müssen wieder einen Großeinkauf machen.«
    »Erledige ich morgen nach der Schule.« Lochan dreht sichblitzschnell zur Seite und erwischt Tiffin gerade noch rechtzeitig, als der sich zur Tür rausstehlen will. »He!«
    »Bin schon fertig! Hab keinen Hunger mehr!«
    »Tiffin, würdest du dich bitte hinsetzen wie jeder normale Mensch und dein Essen aufessen?« Lochans Stimme wird lauter.
    »Aber Ben und Jamie spielen schon seit einer halben Stunde wieder draußen. Warum darf ich das nicht?«, protestiert Tiffin. Sein Gesicht läuft unter dem dunkelblonden Haarschopf rot an.
    »Es ist schon halb sieben! Du gehst heute nicht mehr raus!«
    Tiffin lässt sich zornig auf seinen Stuhl fallen, Arme vor der Brust verschränkt, Knie hochgezogen. »Das ist nicht fair! Ich hasse dich!«
    Lochan ist klug genug, um Tiffins schlechte Laune einfach zu ignorieren, und kümmert sich stattdessen um Willa, die es aufgegeben hat, die Gabel zu benutzen, und stattdessen die Spaghetti mit den Fingern isst. Sie hat den Kopf zurückgebeugt und saugt gerade eine Nudel von Anfang bis Ende auf. »Guck, du musst das so machen …« Lochan führt es ihr vor. »Du wickelst die Nudel um die Gabel und …«
    »Aber sie rutscht mir immer wieder runter!«
    »Versuch es doch wenigstens …«
    »Ich kann nicht«, stöhnt sie. »Kannst du sie mir nicht schneiden, Lochie?«
    »Willa, du musst das lernen!«
    »Aber mit den Fingern ist es leichter!«
    Kits Stuhl ist leer geblieben. Er macht sich an sämtlichen Küchenschränken zu schaffen, zieht die Türen auf und knallt sie wieder zu.
    »Nur um dir etwas Zeit zu sparen – alles, was wir noch zu essenhaben, steht auf dem Tisch«, sagt Lochan und greift nach seiner eigenen Gabel. »Und ich habe auch kein Arsen reingetan, deshalb wirst du davon nicht sterben.«
    »Na super, dann hat sie wieder mal vergessen, uns Geld dazulassen?! Klar doch, für sie ist das ja nicht weiter schlimm – ihr Macker führt sie ja heute Abend ins Ritz aus.«
    »Er heißt Dave«, kommt es von Lochan hinter einer Gabel mit Nudeln hervor. »Ihn anders zu nennen, macht dich nicht automatisch cooler.«
    Ich habe gerade den Mund voll, schaffe es aber, Lochan kurz in die Augen zu schauen, und schüttle kaum wahrnehmbar den Kopf. Kit ist ganz offensichtlich auf Streit aus, und Lochan, der normalerweise Konfrontationen geschickt ausweicht, wirkt heute Abend müde und gereizt. Er scheint nicht zu merken, dass er da gerade direkt auf einen Riesenkrach zusteuert.
    Kit knallt die letzte Küchenschranktür mit solcher Wucht zu, dass alle zusammenzucken. »Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich unbedingt cool klingen möchte? Ich zieh mir jedenfalls keine Schürze an, nur weil meine Mutter wieder mal nichts Eiligeres zu tun hat, als ihre Beine breit zu machen für …«
    Lochan ist blitzschnell aufgesprungen. Ich will ihn noch zurückhalten, aber zu spät. Er stürzt sich auf Kit, packt ihn am Kragen und rammt ihn gegen die Kühlschranktür. »Wenn du noch einmal vor den Kleinen so über deine Mutter redest, dann …«
    »Dann was?« Trotz des spöttischen Grinsens bemerke ich in Kits Augen einen Funken Furcht. Lochan hat ihn noch nie vorher körperlich bedroht. Doch in den letzten Monaten ist ihr Verhältnis zueinander immer schwieriger geworden. Kit scheint Lochan irgendetwas vorzuwerfen, und es wird zwischen ihnen immerschlimmer, aus Gründen, die mir nicht ganz klar sind. Nach dem anfänglichen Schock gelingt es Kit, überlegen zu lächeln, und er blickt seinen fast fünf Jahre älteren Bruder herablassend an.
    Lochan scheint erst jetzt zu bemerken, was er tut. Er lässt Kit los und weicht zurück, von seinem eigenen Gefühlsausbruch überrascht.
    Kit richtet sich auf. Sein spöttisches Grinsen ist noch breiter geworden. »Hab ich mir doch gedacht. Ein totales Weichei. Genau wie in der Schule.«
    Er ist zu weit gegangen. Tiffin ist still und kaut vor sich hin, seine Augen sind traurig. Willa schaut ängstlich zu Lochan, zupft an ihrem Ohr und hat ihr Essen ganz vergessen. Lochan starrt auf die offene Tür, durch die Kit gerade verschwunden ist. Er wischt sich nervös die Hände an der Jeans ab, atmet einmal tief durch und dreht sich dann zu Tiffin und Willa. »Wisst ihr was? Lasst uns weiteressen.« Seine Stimme zittert von falscher Fröhlichkeit.
    Tiffin starrt ihn ungläubig an. »Hättest du ihm
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