Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition)
Autoren: Katrin Bongard
Vom Netzwerk:
dass ich schnell gehen sollte, wenn ich die Situation nutzen wollte. Ich nickte dankbar zurück.
    Es war schon das zweite Mal, dass mir jemand die Chance gab, Lasse zu treffen, aber es schien nicht so einfach zu sein. Ich wartete, bis Krista mit den drei Jungs im Gewühl verschwunden war und schob mich dann weiter durch die Menge und begrüßte immer mal wieder jemanden, ohne ihn richtig wahrzunehmen.
    Im Restaurant war ein großes Buffet aufgebaut. Einige aus dem Team bedienten sich. Lasse konnte ich nirgends entdecken. Plötzlich stand Gerion vor mir.
    »Hej, Moon.Wie wär´s jetzt mit einem Bier?«
    Er lächelte freundlich und entspannt und hielt mir eine Flasche hin und ich griff zögernd zu.
    Gerion sah mich prüfend an, während er große Schlucke aus der Flasche nahm. Ich nippte an dem Bier, das mir bitter vorkam.
    »Wenn du Lasse suchst, er steht dort drüben.«
    Ich folgte seinem Blick und sah Agnes mit einer überschwänglichen und gezierten Bewegung auf Lasse zu hüpfen. Ich drehte mich zurück zu Gerion. Aus den Augenwinkeln sah ich Agnes an Lasses Hals hängen.
    »Alles okay, Moon?«
    Gerions Stimme klang besorgt und fast sanft.
    »Wollen wir uns setzen?«
    Ich folgte ihm an einen der festlich gedeckten Tische im Innenhof und setzte mich mechanisch.
    Gerion zog ein Glas mit Grissini zu uns heran.
    »Kleine Vorspeise gefällig?«, sagte er und lächelte. »Hat nur 0,03 Kalorien. Aber ich schätze, du nimmst sowieso nicht zu.«
    Er war viel lockerer als die letzten Male, charmant und auf eine raue Art attraktiv.
    »Tut mir leid, wenn ich beim Dreh etwas grob war, war nicht mein bester Tag«, sagte er.
    »Dafür hast du großartig gespielt.«
    Gerion nickte langsam. »Ja, du auch.«
    Ich sah über den Schlosshof und entdeckte Lion und meinen Vater, die gerade angekommen waren. Lion ging gleich zur Musik und mein Vater unterhielt sich mit Uli. Etwas weiter stand Lasse und diskutierte mit Agnes. Gerion folgte meinem Blick.
    »Ach, die liebe Agnes ...«
    Ich zuckte mit den Achseln, aber ich konnte schlecht verbergen, wie weh es tat, die beiden zu sehen.
    Gerion sah mich an. »Langsam verstehe ich, warum sich Lasse in dich verliebt hat.« Er lächelte. »Krista ist eine tolle Frau, aber sie ist kühl und du brennst.«
    Er fixierte mich, bis ich seinem Blick auswich.
    »Hallo!«
    Ich sah auf, Lasse stand vor uns. Er schien sich nur mühsam zu beherrschen.
    »Du siehst toll aus, Moon.« Es klang verletzt. Er sah zu Gerion.
    »Hi, Gerion. Kann ich kurz mit Moon sprechen?«
    Gerion machte eine großzügige Geste in meine Richtung.
    »Da musst du sie schon fragen.«
    Da Gerion sitzen und Lasse stehen blieb, stand ich auf und wir entfernten uns ein paar Schritte vom Tisch. Ich versuchte, sachlich zu bleiben und mir meine Verletzung nicht anmerken zu lassen.
    »Was ist?«
    »Moon? Ich habe dich die ganze Zeit gesucht.«
    »Ja, deine Freundin hat dich auch gesucht.«
    Mein Schutzpanzer funktionierte.
    Lasses Augen funkelten ärgerlich. »Agnes ist nicht meine Freundin.«
    »Nein? Aber sie ist deinetwegen hier. Sie hat dich angerufen, sie hat dir geschrieben, sie ist extra angereist!«
    Lasse stöhnte ärgerlich. »Hör mal Moon: Ja, wir haben einen Film zusammengedreht. Einen FILM! Da waren wir ein Liebespaar. Und danach fand die Produktion, es wäre doch ein brillanter Werbegag, wenn man da ein paar Sachen an die Presse gibt, dass wir tatsächlich zusammen sind. Fakt ist aber, dass ich, außer in diesem Film, nie mit ihr zusammen war.« Er warf hilflos die Arme hoch. »Sie ist einfach hier aufgetaucht und ich habe ihr gesagt ...«
    »... was du immer sagst«, bemerkte Gerion trocken, der uns gefolgt war. »Lasse, Moon ist ein nettes Mädchen und sie sollte vielleicht wissen, dass deine Beziehungen nie länger als die Drehzeit halten.«
    Lasse fuhr hoch. »Was weißt du denn schon! Kannst du dich vielleicht mal hier raushalten?«
    Gerion blieb ruhig. »Wo raus halten? Aus deinen Angelegenheiten? So, wie du und dein Bruder sich aus meinen gehalten haben?«
    »Was soll das jetzt? Du wolltest dich doch prügeln. So wie immer.«
    Das war das Ende von Gerions Gelassenheit. Er sprang auf Lasse zu und packte ihn. Ich wich erschrocken zurück. Gerion holte aus und schlug Lasse mit einem gezielten Faustschlag ins Gesicht. Lasse taumelte und fiel nach hinten, seine Nase blutete. Doch Gerion packte ihn und zog ihn hoch.
    »Los, Lasse, wir hätten uns schlagen sollen, das wäre in Ordnung gewesen. Nicht ich und dein Bruder, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher