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Flugrausch

Flugrausch

Titel: Flugrausch
Autoren: Garry Disher
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und Heroin enthielt, Speed und die Pferdedroge Ketamin, alles mit Traubenzucker oder Koffein gestreckt. Das Risiko einer Vergiftung war groß, auf längere Sicht konnte es zu Hirnschäden kommen, und auf den Partys selbst vergaßen die Kids zu trinken, trockneten aus, gingen ein tödliches Risiko ein.
    Larrayne war auf einem solchen Rave gewesen. Er war gut organisiert und öffentlich angekündigt gewesen, aber die Dealer seien auch dort gewesen, erzählte sie.
    Ellen sah auf die Uhr. Viertel vor elf. Wo blieb Venn? Angenommen, Venn war tatsächlich der Vergewaltiger, dann zog er gern ein Messer aus dem Stiefel, riss die Wagentür auf, scheuchte das Liebespaar auf und verlangte Geld. Dann drohte er, der Frau Stücke aus dem Fleisch zu säbeln, wenn sie sich nicht ganz entkleidete, ihrem Freund Handschellen anlegte und ihm einen blies. Schließlich schob er der Frau den Messergriff in die Vagina und verschwand, nachdem er ihr büschelweise Schamhaare abgeschnitten und alles Geld eingesackt hatte, das das Pärchen bei sich hatte.
    Ellen wollte Venn um alles in der Welt aus dem Verkehr ziehen.
    Dann sah sie ihn. »Er ist da«, murmelte sie.
    Sie hatte den Motor gehört und zuerst geglaubt, es würde sich um ein vorbeifahrendes Fahrzeug handeln, doch dann tauchte ein tiefer gelegter schwarzer Pick-up mit Überrollbügeln in ihrem Fernglas auf, bremste an der Zufahrt, wendete, kam erneut vorbei und ließ ihr gute Sicht auf beide Nummernschilder. Dann sah sie, wie der Wagen endlich abbog, an dem Falcon der Polizei vorbeischlich und ein Stück weiter mit der Schnauze zur Ausfahrt stehen blieb. Der Pick-up sah schnell und hart aus, genau wie sein Fahrer.
    Ein Zugriff würde auf jeden Fall erfolgen. Glotzte Venn nur, um zu sehen, was Sutton und Murphy so trieben, würden sie ihn wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses drankriegen und ihn so lange bearbeiten, bis er die Vergewaltigungen gestand. Doch Ellen wollte ihn möglichst auf frischer Tat ertappen, um ihm Bedrohung, unrechtmäßigen Einsatz von Handschellen und Vergewaltigung vorzuhalten und eine sichere Verurteilung zu gewährleisten, ohne ihre Leute zu gefährden.
    Venn öffnete die Fahrertür. Ellen nahm den Feldstecher von den Augen und sah nichts; Venn hatte die Innenbeleuchtung ausgeschaltet. Ellen hielt das Fernglas wieder vor die Augen und sah, dass Venn dunkle Jeans trug, dunkles T-Shirt und leichte Stiefel aus dem Armeeladen. Eine Kapuzenmütze schmiegte sich wie ein Pelz kurzer schwarzer Haare an seinen Schädel. Venn war groß, aber leichtfüßig. Ellen begriff, welche Angst er anderen einflößen konnte, einer gegen zwei.
    »Er nähert sich dem Ford von hinten, Scobie«, murmelte sie in ihr Mikro.
    »Verstanden.«
    Die Bestätigung war nur ein Flüstern. Ellen sah, wie Venn an den Falcon trat und damit verschmolz, als er sein Gesicht an die Scheibe presste und Sutton und Murphy halb nackt vor sich sah. Dann sah Ellen, wie er einen Schritt zurückging, schnell in seinen rechten Stiefel griff, sich dann aufrichtete, den Hosenschlitz öffnete und seinen Penis hervorholte.
    »Achtung.«
    Venn brüllte nicht. Zeugen seiner früheren Überfalle berichteten, dass er stets leise und mit ruhiger, aber vor Drohung geradezu knisternder Stimme sprach. Ellen Destry sah, wie er die Tür an Pam Murphys Seite öffnete, und hörte ihn sagen: »Fröhliche Ostern! Siehst du die Klinge, du Hengst? Damit schneid ich deiner Freundin die Kehle durch, wenn du mir Ärger machst. Kuck dir das hier mal an, Süße.
    Den schieb ich dir in Fotze, Arsch und Mund, und dein Freund wird verdammt nochmal zuschauen.«
    »Tun Sie ihr nicht weh«, sagte Sutton mit Furcht in der Stimme.
    Venn hält Pam das Messer an die Kehle, dachte Ellen. Und er hat sich entblößt. Sie konnte seinen Rücken in der offenen Tür sehen. Dann sah sie, wie seine Hand, die wohl den Penis gehalten hatte, plötzlich in die Gesäßtasche seiner Jeans glitt.
    Handschellen.
    »Siehst du die, Süße? Mach damit deinem Hengst die Hände hinterm Rücken fest. Na los! Zackig, sonst stech ich dich ab.«
    »Tun Sie ihr nicht weh.«
    »Schnauze. Also, Süße, lass mal sehen, was du zu bieten hast.«
    Er tat einen Schritt zurück, schlitzte in derselben Bewegung Pams Rock auf, und Ellen sagte: »Los, los, los.«
    John Tankard war der Erste. Er donnerte seinen Schlagstock auf Venns Arm. Das Messer fiel zu Boden. Venn stöhnte, presste sich den Arm an die Brust und wimmerte.
    In diesem Augenblick traf ihn Pam Murphys Fuß
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