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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold
Autoren: Carrie Jones
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sanft: »Alles in Ordnung?«
    »Ich komme mir so dumm vor«, sagt er ganz langsam. »Natürlich könntest du das Armband nicht tragen, wenn du ein Elf wärst.«
    »Schon gut«, sage ich, aber ich bin mir meiner Sache nicht sicher.
    Ein Muskel in seiner Wange zuckt, als er über den Holzfußboden ins Wohnzimmer stürmt. Aber auf der Schwelle dreht er sich um und sagt: »Ich will nicht, dass du ein Risiko eingehst, nicht wegen mir, ja?«
    Ich schlucke und versuche, einen Scherz daraus zu machen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich es anders auf die Reihe kriege. »In Ordnung, Schatzi-Putzi.«
    Sie kommen mit Schneemobilen. Nick trägt Devyn huckepack herein, weil er seinen Rollstuhl nicht mitgebracht hat.
    »Ich hoffe sehr, dass sich die Heilung bald beschleunigt«, sagt Devyn, als Nick ihn in den weißen Sessel bei der Tür setzt.
    »Ich auch, ich habe keinen Bock mehr, dich dauernd zu tragen«, meint Nick, aber man sieht, dass er es nicht ernst meint.
    »Die Ärzte flippen ja so schon aus«, sagt Issie, die auf dem Flechtteppich sitzt und mit dem Rücken gegen seine Beine lehnt. »Eigentlich müsstest du komplett gelähmt sein.«
    »Sie werden es einfach ein Wunder nennen«, sagt Gram, als Mrs. Nix hereinkommt. Sie breitet die Arme aus, und die beiden Damen umarmen sich. Irgendwie ist das niedlich. Mrs. Nix wird rot, als sie uns sieht.
    »Also, ich bin ein Bär«, verkündet sie und mustert uns der Reihe nach. »Ist Issie eigentlich irgendwas?«
    »Nö«, schmollt Issie. »Komplett menschlich. Jederzeit.«
    »Der coolste Mensch, den es gibt«, tröstet Devyn sie, greift nach unten und wuschelt ihr durch die Haare,
    Dann übernehme ich das Kommando. »Okay, Betty hat euch den Plan erklärt, ja?«
    Alle nicken. Nick hockt auf der Armlehne der Couch, und Mrs. Nix sitzt in dem anderen grünen Sessel, während ich auf dem Flechtteppich auf und ab gehe.
    »Meine Theorie ist, dass die Elfen eine Barriere aus Eisen nicht überwinden können«, sage ich. »Mein eisernes Armband hat Ian verbrannt. Außerdem heißt es auf der Website, dass sie Eisen hassen und sich in ländlichen Gegenden aufhalten, um es zu meiden.«
    »Warum Eisen?«, fragt Issie.
    Devyn schaltet in den Streber-Modus und antwortet, bevor ich etwas sagen kann.
    »Eisen ist eines der letzten Elemente, das durch die stellare Nukleosynthese entstanden ist.«
    Ich habe keine Ahnung, was er damit meint.
    Die andern auch nicht.
    »Bitte auch für Normalsterbliche,« verlangt Nick.
    Devyns Verzweiflung zeigt sich in der Art und Weise, wie er sich mit der Hand durch die Haare fährt. »Es ist sehr schwer. Und hat eine sehr hohe Dichte. Und seine Atomkerne weisen eine verdammt hohe Bindungsenergie auf. Es ist fest, sehr fest.«
    »Aber warum mögen die Elfen es nicht?«, frage ich.
    Devyn zuckt die Achseln. »Spielt das eine Rolle?«
    Mrs. Nix räuspert sich. »Das ist ein Teil der Folklore über Elfen, der sich gehalten hat. Es hieß schon immer, dass Eisen sie töten kann, und dass sie Eisen meiden.«
    »Tja«, sage ich. »Wollen wir hoffen, dass es stimmt.«
    »Wie sieht dein Plan aus?«, fragt Nick.
    »Sie gefangen setzen.« Ich schaue Nick fest in die Augen und deute dann an, dass ich an den Keller denke. »Wir besitzen riesige eiserne Eisenbahnschwellen. Und Stacheldraht. Mrs. Nix, Sie haben auch noch welchen mitgebracht, stimmt’s?«
    »Ja«, bestätigt sie.
    »Wir haben Klebeband und Gabeln aus rostfreiem Stahl«, zähle ich auf.
    »Das ist eine irre Idee, Zara«, sagt Devyn. »Also, ich meine … ja. Wow. Gabeln?«
    »Was Besseres hab ich nicht zu bieten.« Ich reibe die Hände aneinander und versuche, nicht an meine Mutter zu denken, die dort gefangen ist, nicht an Jay Dahlbergs Wunden und nicht an die möglichen moralischen Implikationen dessen, was wir gleich tun werden. »Alle bereit?«
    Alle sind bereit.
    »Gut«, sage ich. »Dann mal los.«
    »Glaubst du, dass das funktioniert, Zara?«, fragt Issie.
    Wir verstecken uns hinter einem Baumstamm. Hinter uns türmen sich Stacheldrahtrollen und Eisenbahnschwellen.
    Ich nehme ihre Hand und drücke sie. »Ich hoffe es.«
    Sie erwidert den Druck. »Ich auch.«
    »Du musst nicht helfen, das weißt du«, flüstere ich.
    »Ach, sei still«, sagt sie und bläst ihre Finger an, um sie zu wärmen. »Freunde helfen ihren Freunden im Kampf gegen Elfen.«
    »Gut«, sage ich. »Sehr gut.«
    Ich schaue hinüber zu den anderen Bäumen. Hinter einem steht Betty. Devyn und Nick hinter einem anderen. Devyn hat die Gestalt
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