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Flucht in die Oase der Liebe

Flucht in die Oase der Liebe

Titel: Flucht in die Oase der Liebe
Autoren: Sandra Marton
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würde er die ganze Prozedur, die Asaad ersonnen hatte, nur unnötig verzögern. Trotzdem fragte er: „Ist sie Ihre Gefangene?“
    Der Sultan seufzte. „Ja, leider. Äußerlich ist sie sehr schön.“ Mit seiner fleischigen Hand strich er der Frau über den Hals und umfasste dann ihre Brüste. Als sie versuchte, ihm auszuweichen, umklammerte er brutal ihr Handgelenk. „Aber sie hat eine schwarze Seele.“
    Einen Moment betrachtete Cameron die fleischige Hand des Sultans. „Es ist kaum vorstellbar, dass eine Frau Ihren Ärger derart heraufbeschwören könnte, Exzellenz“, sagte er und hoffte, damit durchzukommen.
    Sein Versuch war von Erfolg gekrönt, denn Asaad lockerte seinen Griff. „Ja, nicht wahr? Wo ich doch ein so gütiger, großzügiger Mann bin. Aber Layla hat meine Geduld über Gebühr strapaziert.“
    Der Name passte zu der Umgebung und zur Aufmachung des Mädchens, allerdings nicht zu ihren blauen Augen und dem blonden Haar – beides völlig untypisch für diese Region.
    â€žJetzt überlegen Sie sicher, wo sie herkommt.“
    Du hast es erfasst, du Mistkerl, dachte Cameron und lächelte vage, als interessiere ihn diese Frage nur am Rande. „Stimmt.“
    â€žIch habe sie gekauft“, erklärte der Sultan, ohne mit der Wimper zu zucken. „Das ist natürlich nicht wörtlich gemeint. Wir sind eine alte Kultur, Mr. Knight, aber mit Sklaverei geben wir uns nicht ab. Die Dame ist ganz freiwillig zu mir gekommen. Sie ist Tänzerin. Jedenfalls bezeichnet sie sich selbst so. In Wirklichkeit ist sie natürlich eine … Wie heißt das Wort in Ihrer Sprache noch einmal? Ach ja, sie ist eine Hure.“
    Weil er nicht zum ersten Mal in dieser Gegend war, nickte Cameron zustimmend. Diese Art Frauen bezeichneten sich gern als Model, Schauspielerin oder Tänzerin. Trotzdem hatte Asaad recht: Sie waren Huren und verkauften ihren Körper an den Kunden mit der dicksten Brieftasche.
    Hoch aufgerichtet stand die Blondine vor ihm und hielt seinem Blick stand. Zitterte sie? Schon möglich, doch das konnte an dem kalten Wüstenwind liegen oder daran, dass Asaad sie gefangen hielt. Diese Vorstellung ließ wohl jeden vor Angst beben.
    Vertraulich beugte Asaad sich zu ihm. „Ich habe sie im Urlaub in Kairo getroffen. Dort trat sie in einem Klub auf. Ich habe ihr eine Nachricht geschickt. Na ja, Sie wissen ja, wie das ist.“ Er stieß Cameron freundschaftlich in die Rippen und zwinkerte vielsagend. „Layla ist sehr talentiert. Deshalb habe ich ihr angeboten, mich in meine Heimat zu begleiten.“
    Wieder musterte Cameron die Frau. Sie zitterte tatsächlich.
    Aber was ging ihn das an?
    â€žSie hat Ihre Einladung also angenommen“, stellte er fest.
    â€žSelbstverständlich. Sie wusste schließlich, dass es ihr hier an nichts fehlen würde. Einige Wochen ging auch alles gut. Sie war sehr einfallsreich.“ Der Sultan seufzte verzückt. „Aber dann wurde ich ihrer überdrüssig. Ein Mann braucht schließlich Abwechslung.“
    â€žWäre es nicht einfacher gewesen, sie nach Ägypten zurückzuschicken, als sie hier gefangen zu halten, Exzellenz?“
    Asaad lachte amüsiert. „Sie sind lustig, Mr. Knight. Natürlich wäre das einfacher gewesen, und so wollte ich es ja auch machen: sie mit einer großzügigen Abfindung zurückschicken. Doch dann erfuhr ich gestern, dass sie ein unbezahlbares Schmuckstück aus meinem Gemach gestohlen hat. Und das nach allem, was ich für sie getan hatte. Als ich sie zur Rede stellte, hat sie versucht, mir einen Dolch zwischen die Rippen zu stoßen.“ Er wandte sich ab. „Seitdem überlege ich, was ich mit ihr anfangen soll.“
    Er meinte wohl eher, wie er sie töten sollte. In diesen Regionen stand die Todesstrafe auf Vergehen wie Diebstahl und versuchten Mord. Dass die Frau noch am Leben war, grenzte an ein Wunder. Morgen würden die Geier über sie herfallen, aber heute Abend …
    In diesem Moment ging Cameron ein Licht auf. Asaad hatte einen Plan. Und der war ganz leicht zu durchschauen.
    Die Frau zitterte, wirkte aber sonst ganz ruhig. Wieso nur? Warum bat sie nicht um Gnade, wenn doch ihr Leben auf dem Spiel stand?
    Dafür konnte es nur einen Grund geben. Das Versprechen des Sultans, sie zu begnadigen, wenn sie ihm gehorchte. Und irgendwie hing das mit Cameron zusammen.
    Sie war
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