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Fluch per Mausklick (German Edition)

Fluch per Mausklick (German Edition)

Titel: Fluch per Mausklick (German Edition)
Autoren: Sarah Lark
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ab.
    »Also in Bezug auf die Hundeverordnung ist er harmlos. Aber was die Lärmschutzverordnung, die Wasserschutzverordnung und die Straßenverkehrsordnung angeht, weiß ich nicht so recht«, bemerkte er abschließend.
    Jedenfalls bekamen wir unsere »Green Card« für die Kampfhundehaltung und konnten abziehen. Ich atmete auf. Endlich wieder Zeit, sich mit den wesentlichen Dingen zu beschäftigen. Zum Beispiel mit Voodoo-Flüchen und ihrer Wirkung. Konnten meine Verwünschungen tatsächlich eingetroffen sein? Unmöglich. Aber wenn doch – mir wurde siedend heiß –, würden sie dann tatsächlich auf den Absender zurückschlagen? Auf dieses Risiko hatten sämtliche Anleitungen hingewiesen. Ich begann sofort, mich elend zu fühlen. Als ich nach Hause kam, hatte ich Kopfschmerzen.
    »Du bist verrückt«, erklärte Angela, als ich sie um eine Aspirin-Tablette bat und bei der Gelegenheit von Lizzie erzählte. »Geh an die frische Luft und denk nicht mehr an den Blödsinn. Das mit dem Hexenschuss kann Zufall sein. Und Kopfschmerzen haben wir alle mal.«
    Fido war hocherfreut über den erneuten Spaziergang. Als ich aus dem Haus trat und die Stufen zum Garten hinunterging, tobte er so ungeschickt um mich herum, dass ich über ihn stolperte. Unsanft landete ich auf dem Hintern und stieß mir den Rücken an einer der Treppenstufen.
    Zufall?
    Meine Alarmlichter waren jedenfalls angegangen, und in den nächsten Tagen meinte ich, überall auf Mariellas Rache zu stoßen. Das Mädchen kam immerhin aus Haiti. Sie sollte das mit den Flüchen mitbekommen haben. Und wer weiß, was sie mir gerade an den Hals hexte? Jedenfalls fuhr ich zusammen, als Fido im Park eine schmutzige Plastikpuppe anschleppte. Mein Voodoo-Abbild, irgendwo außerhalb von Frau Kriegers Einflussbereich vergraben? Ich spürte den Sand schon zwischen den Zähnen und unter den Fußnägeln. Aber immerhin hatte das Ding keine Einstiche, sondern nur einen beneidenswert wohlgeformten Busen. Vielleicht ein Teil des Van-Van-Ritual-Packages, das Schönheit verhieß? Hatte Frau Krieger es womöglich selbst verbuddelt? Wie auch immer, zur Zweitverwertung war es sicher nicht geeignet. Also überließ ich es Fido, der es umgehend wieder eingrub.
    Am nächsten Tag beobachtete ich dann Robin. Zu meinem Entsetzen trat er eben aus einer Devotionalienhandlung gegenüber dem Dom. Was um aller Loas willen hatte er da gekauft? Weihrauch? Ich machte mich hoffnungslos lächerlich, indem ich nach ihm hineinging und mich nach seinen Einkäufen erkundigte. Zum Glück glaubte die Verkäuferin meinen halbherzigen Erklärungen und informierte mich bereitwillig. Eine Herde Schafe für die Weihnachtskrippe. Also kein Problem. Oder doch? Gab es auf anderen Voodoo-Seiten vielleicht virtuelle Opferrituale mit Holzschäfchen?
    Als ich nach Hause kam, war ich ein Nervenbündel.
    »Also, wenn du dir das so zu Herzen nimmst, solltest du einfach mal Nadeln … äh … Nägel mit Köpfen machen«, bemerkte Angela, die am Abend vorbeikam. Sie hatte mich mit einer Sangria-Flasche auf dem Sofa vorgefunden, nicht weit entfernt von der Zombifizierung. »Sprich mit irgendeinem Experten und kauf dir einen Schutzzauber. Gibt’s übrigens auch im Internet.«
    Aha, Angela hatte also auch einen Blick auf »Voodoo.de« geworfen. Ich musterte prüfend ihren Busen.
    »Am besten versuchst du es mit einem richtigen Voodoo-Priester. Wo du doch schon so nette Erfolge hattest …«
    Wie sich herausstellte, hatte Angela unsere frühere Putzfrau auf dem Markt getroffen. Ihren Angaben zufolge kämpfte Robin immer noch mit dem Hexenschuss.
    »Pack dir so einen Mambo, oder wie die heißen, und bestell eine dicke Zeremonie. Von Schutzzauber bis Entmietungsfluch.«
    »Mambos sind die Zauberinnen. Die Priester heißen ‚Bokors’ oder ‚Hungans’«, berichtigte ich sie. »Und so ein Profiritual ist sicher sündhaft teuer.«
    »Immer noch billiger als der Anwalt«, gab Angela zu bedenken. »Und es beschleunigt die Sache. Schließlich willst du nicht ewig in meinem Gartenhaus wohnen.«
    Ich verstand die Drohung und konnte sie auch in gewisser Weise nachfühlen. Nicht nur, dass Fido pausenlos tropfte. Nach dem Genuss des neuen Hundefutters neigte er auch noch zu Blähungen.
    »Also schön«, seufzte ich und öffnete das Branchenverzeichnis.
    Erstaunlicherweise wurde ich gleich fündig. Der nächste Humfó, sprich Voodoo-Tempel, lag gleich in Harburg. Die Mambo Mama Laya bot hier ihre Dienste an: Beschwörungsrituale,
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