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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen
Autoren: Mary Scott
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wir verheiratet sind — aber kümmere dich erst mal um deine eigene. Dieser Saal und Mutter, die die große Dame spielte, und die Kinder, die verschwunden waren, alles stand mir bis oben, deshalb habe ich alleine eine Spazierfahrt gemacht. Es war eine herrliche Nacht«, fügte er zu seiner Verteidigung hinzu.
    Lee lachte. »Ich kann diese Nacht überhaupt nicht herrlich finden. Aber erzähl weiter, Donald.«
    »Dann fuhr ich nach Hause und stellte den Berg hinunter den Motor ab, deshalb hörte ich den Hund bellen. Ich guckte das Haus an und sah Rauch aus einem der Fenster quellen. Ich wußte nicht, daß es Sallys Fenster war; ich ging der Sache nach und sah ein brennendes Bett. Gerade da kam Grant dazu. Der Hund hatte auch ihn geweckt. Er sagte, daß es Sallys Zimmer sei, so warf ich das Fenster ein und kletterte hindurch, und da lag dieses Mädchen in tiefem Schlaf. Wie lange nimmst du übrigens schon Schlaftabletten?«
    Zum ersten Mal klang Sallys Stimme beschämt, aber sie antwortete herausfordernd: »Erst seit ich dich wieder getroffen habe. Auch deine Schuld. Der nette Arzt aus Ruru hat sie mir gegeben, als er den Professor besuchen kam. Ich habe ihm in der Koppel mit meiner Jammergeschichte aufgelauert. Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich welche nehme.«
    »Und du tust gut daran, nie wieder welche zu nehmen. Na ja, da lag sie also auf einer schwelenden Matratze und in diesem gräßlichen Gestank. Ich habe sie dann durchs Fenster gehoben, und Grant hat sie hierher gebracht. Die frische Luft hat ihr gut getan, sie hat nichts abbekommen — und ich hoffe, das wird ihr eine Lehre sein.«
    »Und dir auch«, sagte Sally, wobei sie sich aufsetzte und wie üblich unbekümmert lachte. »Fünf verlorene Jahre, ich bin praktisch eine alte Jungfer und du ein eingefleischter Junggeselle, und das alles nur, weil du so schrecklich aufbraust.«
    »Und das alles nur, weil du ein intellektueller Snob warst und einen Wissenschaftler und keinen einfachen Farmer heiraten wolltest.«
    »Das ist nicht wahr«, schrie Sally hitzig; Donald kletterte schnell vom Verandageländer, und Lee ergriff hastig die Flucht.
    Sie waren sich alle einig, daß es keinen Zweck mehr hatte, ins Bett zurückzugehen. Andrew machte den Ofen an, und alle versuchten, Qualm und Ruß mit möglichst wenig heißem Wasser zu entfernen. Inzwischen war es heller Tag, Donald war gegangen, und die Gäste merkten, daß sie Hunger hatten. Sie sollten alle im Haus frühstücken, erklärte Lee. Die drei Zeltbewohner sollten keine eigenen Kochversuche unternehmen. Zu ihrem großen Erstaunen unterstützte Andrew ihre Einladung. »Am letzten Morgen braucht ihr euch darum nicht zu kümmern. Ihr fangt besser mit Packen an«, sagte er munter, und Lee wurde für ihren Mann rot.
    Er bestand darauf, ihr beim Kochen zu helfen, und als er schwungvoll eine Scheibe Schinken nach der anderen in die Pfanne warf, versuchte Lee zu protestieren. Mit gewichtiger Miene öffnete er ein weiteres Paket. »Das ist ein Fest«, flüsterte er ihr liebevoll ins Ohr.
     

17
     
    »Seid ihr sicher, daß ihr heute abreisen wollt?« fragte Lee, wobei sie entschlossen dem flehenden Blick ihres Mannes auswich. »Ich meine, ihr müßt nach dem Theaterspielen und dieser grausamen Nacht schrecklich müde sein. Möchtet ihr nicht lieber noch ein oder zwei Tage warten?«
    Aber wie es geht bei Leuten, die an einem Ort mehr als lange blieben — mit einem Mal sind alle von der Notwendigkeit überzeugt, sofort abreisen zu müssen.
    »Liebling, ich muß einfach fliegen.« So Cynthia, und Lawrence als ihr Echo: »Es war ein wunderbares ländliches Zwischenspiel, meine Lieben, aber jetzt ruft die Stadt. Deswegen: die Straße frei!«
    Der Professor sagte höflich: »Ich kann Ihnen beiden für diesen herrlichen Aufenthalt nicht genug danken. Aber selbst >Der Mann, der zum Dinner kam< reiste einmal ab, und mein Zimmer ist bestellt.«
    Sally, die nach ihrem Abenteuer blaß und mitgenommen aussah, sagte trotzdem, sie müsse reisen »Aber du kannst nicht fahren«, wandte Lee ein.
    »Mach dir darüber keine Sorgen. Donald hat sich verpflichtet, Miss Connors Wagen zu holen, und der Dummkopf besteht darauf, mich nach Hause zu bringen. Ich weiß auch nicht, warum. Als ob eine kleine Tablette etwas schaden könnte.«
    »Tante Hesters Wagen? Oh je«, wiederholte Lee erschrocken. Sich von dieser gemischten Gesellschaft zu trennen, fiel nicht so schwer, aber Tante Hester würde sie vermissen. Die Dame blieb jedoch
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