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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman
Autoren: Jessica Brody
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das Gericht den Zeugen unter ähnlichen Umständen eine anonyme Aussage gestattet hat. Ashlyn sollte nicht gezwungen werden, persönliche Angaben preiszugeben, da diese für den Fall nicht von Bedeutung sind.«
    Mr Langleys Anwalt machte eine verärgerte Handbewegung. »Ich versuche lediglich, die Glaubwürdigkeit der Zeugin zu überprüfen! Wenn sie nicht einmal ihren richtigen Namen angeben will, wie können wir dann davon ausgehen, dass die von ihr genannten Fakten stimmen?«
    »Einspruch stattgegeben«, entschied die Richterin. »Der richtige Name der Zeugin spielt in Hinblick auf ihre Aussage keine Rolle. Nächste Frage.«
    Mrs Langleys Anwältin ließ sich, offenbar zufrieden, wieder auf ihrem Platz nieder. Sie nickte mir ermutigend zu.
    »Also gut, Ashlyn «, fuhr der Mann vor mir betont spöttisch fort. »Waren Sie anwesend, als mein Klient diesem Treue-Dings, oder wie auch immer Sie es nennen, unterzogen wurde?«
    »Treue- Test «, stellte ich klar, wobei ich Mühe hatte, meine Verärgerung zu verbergen. »Nein, bei den meisten Tests bin ich nicht dabei.«
    »Und wieso nicht?«
    »Ich vertraue meinen Mitarbeitern voll und ganz, daher gibt es für mich keinen Grund, wegen jedes Auftrags durch das halbe Land zu fliegen. Außerdem führen wir so viele Tests durch, dass ich gar nicht immer zugegen sein könnte. Ich müsste mich klonen lassen … und zwar mehrfach.«
    Mr Langleys Anwalt nickte und schürzte nachdenklich die Lippen. »Hmm. Anscheinend gibt es reichlich viele misstrauische Leute, was?«
    Ich reagierte darauf mit unverbindlichem Schulterzucken.
    »Woher wissen Sie dann überhaupt, wie diese Einsätze ablaufen?«
    Ich verschränkte die Hände im Schoß. »Meine Mitarbeiter müssen mich in Form von Notizen und Abschlussberichten ausführlich informieren. Darüber hinaus finden jede Woche Mitarbeiterbesprechungen statt, bei denen alle Mitarbeiter die Ergebnisse ihrer Einsätze präsentieren. Ich bin daher zweifelsfrei in der Lage, über die Geschehnisse im Fall von Mr Langley wahrheitsgetreu und in aller Ausführlichkeit Auskunft zu geben.«
    »Nur damit ich Sie richtig verstehe«, setzte er an und tippte sich grübelnd an die Unterlippe. »Sie verlangen also von uns, dass wir die Aufteilung der Besitztümer von Mr und Mrs Langley auf der Grundlage Ihrer Aussage vornehmen, die sich wiederum auf die Aussage einer weiteren Person stützt?«
    »Einspruch!« Mrs Langleys Anwältin schoss wieder hoch. »Muss ich dagegen überhaupt Einspruch erheben?«
    Die Richterin nickte. »Formulieren Sie Ihre Frage neu, Herr Anwalt.«
    Mr Langleys Rechtsvertreter wandte sich mit gekünstelter Verärgerung im Blick an die Richterin. »Bitte entschuldigen Sie, Euer Ehren, aber hier soll schließlich entschieden werden, ob mein Mandant, ein liebender, treusorgender Ehemann und Vater, Anspruch auf die Hälfte des Verdienstes seiner Frau hat. Hier geht es um sage und schreibe drei Komma fünf Millionen Dollar. Und da sollen wir uns einzig und allein auf die Notizen dieser Frau verlassen? Ehrlich gesagt frage ich mich, warum wir überhaupt noch hier sind.«
    »Vielen Dank für Ihre Stellungnahme, Herr Anwalt«, erwiderte die Richterin ruhig, »aber hier entscheide ich, ob die Aussage zweckdienlich ist oder nicht. Bitte fahren Sie einfach mit der Befragung Ihrer Zeugin fort.«
    Der Mann fügte sich und senkte leicht den Kopf. »Natürlich, Euer Ehren. Aber da ich fest davon überzeugt bin, dass diese Zeugin nicht glaubwürdig ist, habe ich keine weiteren Fragen.«
    Der Richterin nickte und wandte sich dann an mich. »Sie können gehen.«
    So schlimm war es ja gar nicht , dachte ich erstaunt, als ich meine Unterlagen in meiner Aktentasche verstaute und den Verschluss zuschnappen ließ. Von diesem Kerl hatte ich einen stärkeren Auftritt erwartet. Und Todd Langleys verwirrte Miene verriet mir, dass es ihm genauso ging.
    Ich hatte ein gutes Gefühl, was meine Aussage betraf. Ich war voller Zuversicht. Geradezu hoffnungsvoll. Und das kam in meinem Job wirklich selten vor. Wenn es um das Leben und die Beziehungen anderer Leute ging, versuchte ich das Aufkeimen von Hoffnung immer zu vermeiden. Es gibt einfach viel zu viele Faktoren, auf die man keinen Einfluss hat. In letzter Zeit war es der Hoffnung allerdings gelungen, sich irgendwie einzuschleichen. Und als ich dies erkannt hatte, konnte ich nicht widerstehen, mich an ihr festzuklammern.
    Soll heißen: Ich wollte diesen Sieg.
    Meine Oberschenkel atmeten auf, als ich mich von dem
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