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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten
Autoren: Thomas Ziegler
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»Interessant.«
    Stengel sah ihn überrascht an. »Du kennst diesen Mann?«
    »Es gibt nur einen Mann an Bord, auf den diese Beschreibung zutrifft«, sagte er bedächtig. »Brisco, der Zyn-Gladiator. Jedem Absolventen der Gladiatorenschule von Zyn wurde ein fünfzackiger Eisenstern in den Schädelknochen implantiert.«
    Verwirrt sah Fortunato Stengel von Ka zu den bewußtlosen Kultisten.
    »Aber Brisco«, stieß er hervor, »Brisco ist doch … «
    » … der Leibwächter von Lady Gondelor«, nickte Ka. Er lächelte ohne eine Spur von Humor. »Offenbar braut sich an Bord irgend etwas zusammen. Wenn sich Gondelor mit den versprengten Überresten des Kultes verbündet … «
    »Mit den Kultisten?« wiederholte Stengel verblüfft. »Aber warum … Ich meine, was hat das zu bedeuten?«
    »Das könnte bedeuten«, sagte Ka bedächtig, »daß wir vor einer neuen Runde im Kampf um die Kontrolle des Schiffes stehen.«
     
     
     
    »Wir sind diesen Leuten schon seit einiger Zeit auf der Spur«, sagte SD-Chef Muller McLasky. Sein feistes, gerötetes Gesicht füllte den Interkombildschirm auf Bess’ Kontrollpult völlig aus. »Es handelt sich dabei sozusagen um den harten Kern der Kultisten — schätzungsweise sechzig Personen, die sich irgendwo an Bord versteckt halten.«
    Flaming Bess lehnte sich in ihrem Servosessel zurück. Mit einer müden Geste fuhr sie über ihr dunkles, seidig glänzendes Haar. »Wie weit sind Sie mit dem Verhör der vier Gefangenen?« fragte sie leise.
    McLasky schnaufte. »Eine verstockte Bande. Sie streiten ab, irgend etwas mit Brisco oder Gondelor zu tun zu haben. Und wo ihre Komplizen stecken, wissen sie natürlich auch nicht. Wenn wir sie zum Reden bringen wollen, müssen wir schärfere Maßnahmen ergreifen.«
    Bess wußte, worauf der SD-Chef hinaus wollte.
    »Keine Wahrheitsdrogen, McLasky«, sagte sie scharf. »Nach dem, was wir von dem Kultisten Niehl erfahren haben, müssen wir davon ausgehen, daß Mahmed den engsten Kreis seiner Anhänger konditioniert hat. Ein Verhör unter Wahrheitsdrogen würde sie umbringen.«
    »Aber das ist die einzige Möglichkeit … « McLasky bemerkte ihren eisigen Gesichtsausdruck.
    »In Ordnung, Kommandantin«, knurrte er. »Aber Sie machen einen Fehler. Ohne ein Geständnis der Verschwörer können wir Lady Gondelor nicht nachweisen, daß sie mit den Kultisten konspiriert.«
    »Wir werden eine andere Möglichkeit finden, ihr das Handwerk zu legen «, versicherte Bess. »Im Moment droht die größere Gefahr von den untergetauchten Anhängern Mahmeds. Sie müssen aufgespürt und unschädlich gemacht werden. Setzen Sie alle verfügbaren Männer ein. Durchkämmen Sie jedes einzelne Deck, und konzentrieren Sie sich vor allem auf die Unterdecks, verstanden? Wenn Sie mehr Leute brauchen, wenden Sie sich an Cluster.«
    »In Ordnung«, nickte der SD-Chef. Er zögerte.
    »Ja?«
    »Sollen wir Gondelor überwachen?«
     Bess dachte kurz nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich möchte nicht, daß sie Verdacht schöpft. Sie soll sich in Sicherheit wiegen. Zu gegebener Zeit werden wir uns um siekümmern.«
     Grußlos unterbrach McLasky die Verbindung. Mit einem leisen Seufzer rieb Bess ihre brennenden Augen. Sie hatte in der Nacht nur ein paar Stunden Schlaf gefunden. Die rätselhaften Funkimpulse, an deren Entschlüsselung Vira Mandala noch immer arbeitete, beunruhigten sie mehr, als sie der Crew gegenüber eingestanden hatte. Wenn die Vermutung der Mediacontrolerin zutraf und die Impulse von einem herculeanischen Sender stammten … Der Interkom summte.
    Sie ging auf Empfang, und auf dem Monitor erschien Vira Mandalas blasses, übernächtigtes Gesicht. Im klinisch hellen Licht des Rechenzentrums glitzerten ihre neongrünen Augen wie geschliffene Saphire.
    Mit einemmal war Flaming Bess hellwach.
    »Chip und ich haben die Impulse entschlüsselt«, sagte die Mediacontrolerin.
    Bess beugte sich unwillkürlich nach vorn. »Und?«
    »Es tut mir leid, aber mein erster Verdacht hat sich bestätigt — die Impulse sind eindeutig herculeanischen Ursprungs.«
    Verdammt, dachte Bess. Auch das noch!
    Tief im Innern hatte sie gehofft, daß sich ihre Befürchtung nicht bewahrheiten würde. Nach der Flucht von Terminus hatte es so ausgesehen, als wären sie Kroms Häschern entkommen, doch wenn hier — mehrere tausend Lichtjahre von den Grenzen des Sternenbundes entfernt — herculeanische Raumschiffe operierten …
    Sie räusperte sich. »Gut, Vira. Kommen Sie mit Chip bitte
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