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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten
Autoren: Thomas Ziegler
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Giganten, die fast bis zur hohen Decke reichten.
    »Zu Hülfe! Zu Hülfe!« schrie der Container erneut.
    Stengel lief schneller, wandte sich nach links in einen Seitengang, stolperte über ein Kabel, bewahrte nur mit Mühe sein Gleichgewicht und setzte mit einem mächtigen Sprung über einen Klimaschacht hinweg.
    »Zu Hülfe!« quäkte die Kiste. »Dieser Werkzeugcontainer ist in Gefahr!«
    Ein freier Platz zwischen wuchtigen Kühlaggregaten. Überall, wie die Gebeine eiserner Ungeheuer der Vorzeit, rostige Rohrstücke, Kabelrollen, Maschinenteile. Quäkend und wild mit den Plastikarmen rudernd irrte der Werkzeugcontainer über den Schrottplatz und schrie jedesmal, wenn er gegen ein Hindernis prallte, nach dem Technodienst. Er wurde von vier verwahrlost aussehenden Männern verfolgt, die sich einen Spaß daraus machten, ihn mit massiven Dichtungsringen zu bewerten. Bei jedem Treffer lachten und johlten sie und klopften sich vor Begeisterung gegenseitig auf die Schulter.
    Der Container war bereits über und über mit Schrammen und Beulen bedeckt.
    Stengel schwenkte wutentbrannt den Hammer.
    »Aufhören!« brüllte er. »Sofort aufhören!«
    Die Kiste blieb abrupt stehen und streckte flehentlich die Arme in seine Richtungen aus.
    Das Gelächter der Männer verstummte. Ein schwarzhaariger, korpulenter Bursche mit wild wucherndem Bart gab seinen Begleitern ein Zeichen; offenbar war er der Anführer der Bande, denn sofort ließen sie von dem Container ab und kamen mit drohenden Gesichtern auf Stengel zu.
    Er spürte, wie ihm das Herz bis zum Halse klopfte. Sein Mund war trocken, und der Hammer in seiner Hand erschien ihm mit einemmal nutzloswie ein Spielzeug.
    Der Schwarzbart grinste. Er griff unter seine zerlumpte Jacke und zog ein Lichtmesser hervor.
    »He, Männer«, knurrte er, »kennt einer von euch den Kerl?«
    Ein magerer Mann mit den grünen Augäpfeln der Linderghast-Bewohner nickte. »Einer von der Crew, wenn mich nicht alles täuscht … Klar, das ist dieser Stengel! Ihm gehört der Container.«
    Der Schwarzbart kam langsam näher. »Sieh mal einer an. Ein verdammter Schnüffler.« Er lachte böse. »Na warte, ich werde dir das Schnüffeln schon … «
    Er wirbelte herum. Hinter einem Stapel rostiger Abdeckplatten schoß eine hagere, sehnige Gestalt in der kupfernen Schuppenrüstung der Allkämpfer von Clansholm hervor und schmetterte dem Schwarzbart die Handkante unter das Kinn.
    Der Schwarzbart gurgelte und brach zusammen. Das flirrende Lichtmesser bohrte sich bis zum Knauf in den Boden.
    »Ka!« schrie Stengel.
    Der Clansmann drehte sich, sprang geschmeidig wie eine große Raubkatze über eine Kabelrolle und rammte dem Linderghast-Flüchtling die Faust in die Magengrube. Dann war er bei dem dritten Mann, der sich schwerfällig zur Flucht wandte. Ein Fußtritt brachte ihn zu Fall; ein Handkantenschlag, und er rührte sich nicht mehr.
    Der Vierte stieß einen gepreßten Fluch aus und ging mit einem armlangen Rohrstück auf Ka los.
    Das narbige Gesicht des Clansmanns verzog sich zu einem grimmigen Lächeln. Blitzschnell wich er zur Seite, und noch in der Ausweichbewegung traf seine Faust den Angreifer an der Schläfe. Der Mann taumelte zurück, stürzte und blieb reglos liegen.
    Alles hatte nicht länger als ein paar Sekunden gedauert.
    »Große Sterne!« keuchte Stengel. »Ich … Wenn du nicht eingegriffen hättest … «
    »Alles in Ordnung?« fragte Ka.
    »Ja. Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen.« Stengel atmete tief durch. »Verdammt, was sind das für Leute? Und wieso bist du … «
    Ka brachte ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen. »Kultisten «, sagte er knapp. »McLasky hat einen Tip bekommen, daß sie sich hier verkrochen haben.«
    »Also doch!« rief Stengel. Erst jetzt begriff er, in welcher Gefahr er geschwebt hatte. Ihm brach der Schweiß aus. »Danke, Ka«, sagte er heiser. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Sie haben auf jemand gewartet«, murmelte der Clansmann, ohne auf Stengels Worte einzugehen. »Auf eine Kontaktperson; vielleicht sogar auf Mahmed.«
    Er warf Stengel einen kalten Blick zu.
    »Hast du jemand gesehen?«
    »Nein, ich … « Stengel zögerte. Die Gestalt in dem Wartungstunnel! Dieses bleiche Gesicht mit dem sternförmigen Stirnmal! Hastig erzählte er Ka von seiner Beobachtung und schloß: »Aber ich bin mir nicht sicher. Vielleicht habe ich mich auch getäuscht … «
    »Ein Stirnmal? Sternförmig?« Ein seltsamer Ausdruck trat in Kas Augen.
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