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Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Titel: Five Stars - Gefaehrliche Versuchung
Autoren: Lesley Ann White
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hätte ich dem Impuls nachgegeben, ihn kichernd ins Bett zu ziehen. Als er aufgab und den Raum verließ, bedauerte ich fast, auf die kurze, schnelle Befriedigung verzichtet zu haben. Schlaf konnte ich ohnehin keinen finden, dazu war ich von der Arbeit und der Aussicht, zum ersten Mal in meinen Leben auf einen anderen Kontinent zu reisen, viel zu aufgekratzt. Der Sex mit Viktor war okay. Nun gut, wenn ich ehrlich war, fehlten mit natürlich die Vergleiche, ich hatte vor ihm nur mit zwei Männern geschlafen. Falsch, nicht mit Männern, sondern mit zwei grünen Jungs. Das erste Mal geschah es mit Ben, der sich alle Mühe gab, außer Schmerzen aber keine nennenswerten Gefühle erzeugen konnte, von den versprochenen Sensationen ganz zu schweigen. Mit Dominic lief es schon viel besser, er war zärtlich und aufmerksam und ich hatte das erste Mal einen Orgasmus, den ich mir nicht selbst bereitet hatte. Dummerweise war er aber nicht an mir als Frau, sondern nur an der Eroberung interessiert. Als das geklappt hatte, ließ er mich fallen wie eine heiße Kartoffel.
    Ich führte meine Hand an meine Mumu. Seit ich mich mit dreizehn Jahren das erste Mal dort unten gestreichelt und anschließend die Welle geritten hatte, wusste ich, dass es kein besseres Mittel gab, mich zu entspannen und einzuschlafen. Ich könnte doch auch jetzt ... . Bevor ich mit den streichenden Bewegungen begann und meine Fantasie die passenden Bilder erzeugen ließ, zog ich die Hand weg und legte sie auf die Bettdecke. Ich wusste, dass ich mich oft nicht unter Kontrolle hatte und laut schrie, wenn ich kam. Das wollte ich Viktor dann doch nicht antun. Dann lieber unausgeschlafen und unbefriedigt die Reise antreten.
     
    Als der Wecker sein enervierendes Piepen von sich gab, schreckte ich hoch. Ich war tatsächlich eingeschlafen und brauchte einige Minuten, mich zu orientieren. Natürlich, ich musste aufstehen, mich zurechtmachen und den Koffer packen. Zerschlagen schleppte ich mich in die Küche.
    »Viktor.«
    Keine Reaktion. Ich rief noch einmal und schaute ins Wohnzimmer. Leer. Er war gegangen. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel.
    »Viel Spaß auf der Trauminsel. Melde dich mal. V.«
    Ich zerknüllte den Wisch und warf ihn in die Mülltonne. Ein weiteres Mal schaffte er es, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich setzte Kaffee auf und ging ins Bad.
    Zehn Minuten später stand ich mit dem Kaffeebecher in der Hand vor dem Kleiderschrank. Was hatte Katja gesagt? Sommerlich elegant. Ich schob Jeans, Pullover und Sweater beiseite. Zwei leichte Baumwollhosen, ein paar T-Shirts, ein weißer Leinenrock und ein hellblaues Sommerkleid, mehr Auswahl hatte ich nicht. Das musste reichen, erstens hatte ich kein Geld für neue Kleidung, zweitens würde ich jetzt, mitten im Winter, kaum etwas passendes finden und drittens würde die Entscheidung im Pitch wohl kaum davon abhängen, ob ich die richtige Kleiderwahl traf. Ich warf die karge Auswahl aufs Bett und zog den Rucksack vom Schrank. Katja würde toben, das stand fest, aber ich besaß nun mal keinen Koffer. Nachdem ich alles eingepackt hatte und auch Notebook und Smartphone samt dazugehörender Ladekabel in meiner Aktentasche verstaut hatte, setzte ich mich an den Küchentisch und stierte auf ein leeres Blatt Papier. Ich sollte Viktor ein paar nette Worte gönnen. Irgendetwas, das ihn aufbaute, wenn er allein in der Wohnung saß. Mir fiel nichts passendes ein und so blieb es bei einem kurzen »Bis bald. Hab dich lieb. V.«.
    Ich zog den Mantel an und setzte die warme Wollmütze auf. Beim Gedanke daran, in sechzehn Stunden bei 28 Grad an einem blütenweißen Strand spazieren zu gehen, lächelte ich. Beim Blick zur Küchenuhr wurde mir klar, dass ich mich beeilen sollte. Nur eine Minute Verspätung und Katja würde toben. Das Lächeln erstarb.

Drei
     
    »Ich bin mit Frau Lobitz verabredet, die ist bestimmt schon da und wartet auf mich. Bitte, sehen Sie doch einfach einmal nach.«
    Die Dame am Eingang zur Business Class Lounge schaute mich genervt an, ließ sich dann aber doch herab und hackte auf der Tastatur ihres Computers herum. Verschämt steckte ich mein Economyticket in die Tasche. Natürlich hatte König sein teures Ticket zurückgegeben und für mich einen Platz in der Holzklasse gebucht. Mehr stand einer Praktikantin nun wirklich nicht zu, im Grunde musste ich froh sein, überhaupt mitfliegen zu dürfen.
    »Da haben wir sie ja. Lobitz, Katja, gebucht nach Mahé.«
    Wie in Zeitlupe erhob sich der Zerberus
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