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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)
Autoren: Sadie Matthews
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Ledersitze sind um Walnusstische mit Einlegearbeiten gruppiert. Bislang genieße ich jede Minute. Ich könnte mich definitiv daran gewöhnen .
    »Wir heben ab, sobald Sie sitzen«, sagt die Stewardess. »Ich komme wieder, wenn wir in der Luft sind. Einen schönen Start.« Dann geht sie zu einer Tür, die in den hinteren Teil des Flugzeugs führt.
    Der Sitz ist unglaublich bequem, und ich versinke fast in den butterweichen Ledersitzen. Ich entspanne mich und lege den Sicherheitsgurt an.
    Mark beugt sich zu mir, spielt mit seinen rotgoldenen Manschettenknöpfen, wie er das oft tut. Er lächelt, seine Augen funkeln vor Vergnügen. »Sie können nicht behaupten, ich würde Ihnen nie das gute Leben zeigen, nicht wahr, Beth? Heute weniger denn je.«
    »Sie machen überhaupt nichts anderes!«, erwidere ich. Es stimmt. Seit ich für Mark arbeite, habe ich Einblicke in eine Welt tun dürfen, deren Existenz mir vage bewusst war, die aber für jemanden aus meinen Kreisen niemals zugänglich schien. Und jetzt sitze ich hier in einem Privatflugzeug. Ich schüttele den Kopf. »Es ist verrückt.«
    »Genießen Sie es.« Mark lehnt sich auf seinem Sitz zurück und schließt den Sicherheitsgurt in seinem Schoß. »Den Reichen über die Schulter zu schauen, ist ein erbaulicher Zuschauersport. Solange man nicht in Versuchung gerät, es ihnen gleichzutun.«
    Wenig später rollt das kleine Flugzeug auf die Startbahn, wackelt über den unebenen Boden. Draußen ist der Oktobertag wolkenverhangen, und es ist bereits abzusehen, dass sich der Abend nähert, obwohl es erst Mittagzeit ist. Die Maschine dreht in Position, und nach einer kurzen, summenden Pause wird der Start eingeläutet. Der Motor brummt heftig, während wir an Tempo zulegen. Die Nase hebt sich, wir setzen zum Steigflug an, und dann sind wir in der Luft, heben uns immer höher, während der Boden unter uns in immer weitere Ferne rückt. Vor einer Minute war ich noch sicher auf der Erde, jetzt bin ich so hoch am Himmel, dass es den sicheren Tod bedeuten würde, sollte etwas schieflaufen. So nah liegen Sicherheit und Gefahr beieinander. Der Gedanke weckt eine merkwürdige Form der Erregung in mir. Wir sind am Leben. Wir sind am Himmel. Ein Zittern durchläuft meinen Körper, vergleichbar mit sexueller Erregung. Wie seltsam – so hat der Start eines Flugzeugs noch nie auf mich gewirkt.
    Vielleicht ist das ein zusätzlicher Bonus von privaten Flugreisen – ein wenig Sondererregung?
    Die wunderschöne Stewardess kommt wieder. Ihr Make-up ist so perfekt, dass es aussieht, als sei es wirklich ihr Gesicht und nicht einfach nur aufgeschminkt. Sie fragt uns auf ihre freundliche Art, ob wir etwas trinken möchten. Mark bestellt für uns beide Champagner.
    »Ich möchte, dass Sie das ganze Programm erleben.« Er zwinkert mir zu, während die Stewardess den Champagner holt. »Normalerweise bin ich gegen Alkohol bei der Arbeit, aber in diesem Fall …«
    Kurz darauf halten wir Flöten mit kaltem Champagner in der Hand. Die Bläschen zerplatzen leise am Glas. Das Mittagessen wird serviert: ein köstliches, leichtes Herbstmahl aus kaltem Fasanenbraten mit einem Salat aus Chicoree, Kürbis und Birnen, dazu gibt es gedünsteten Sellerie, der nach Thymian duftet. Es folgt ein Apfelpudding mit Vanillesoße und ein Teller mit reifen Käsesorten und warmen Haferplätzchen. Mark und ich plaudern beim Essen, und ich könnte fast glauben, mich in einem Nobelrestaurant zu befinden, keine 10 000 Meter über dem Ärmelkanal, kurz vor Frankreich.
    Als wir uns dem Flughafen von Nizza nähern, fallen mir wieder James’ warnende Worte über den Dunstkreis von Dubrovski ein, und ich frage mich, worauf genau ich mich da eingelassen habe. Werde ich heute Abend mit der russischen Mafia zu Tisch sitzen? Ich stelle mir Dubrovski wie einen russischen Al Capone vor, mit einem fetten Wanst, der über den Hosengürtel hängt. Dazu ein Tisch, an dem Männer in dunklen Anzügen sitzen. Pistolen beulen das Jackett unter ihren Achselhöhlen aus. Sie kauen Kaugummi und starren unbeweglich hinter ihren Sonnenbrillen, alle angespannt und zum Äußersten bereit, sollte jemand auch nur unvermutet husten. Vielleicht sollte ich einige meiner Kickboxing-Bewegungen üben, sobald wir gelandet sind, nur für den Fall. Ich grinse in mich hinein. Offenbar bilde ich mir ein, in einer Art James-Bond-Film zu stecken … ich sollte meine Phantasie besser zügeln, sonst bekomme ich noch Albträume.
    Mein Mafia-Szenario ist nicht
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