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Finde den Job, der dich glücklich macht

Finde den Job, der dich glücklich macht

Titel: Finde den Job, der dich glücklich macht
Autoren: Angelika Gulder
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Studienplatz gekommen
? Wollten Sie selbst unbedingt genau das tun, was Sie getan
haben, oder war es eher so, dass
Sie da irgendwie hineingerutscht sind, weil es in dem Unternehmen
gerade freie Stellen gab,
alle Ihre Freunde auch in diesem Unternehmen angefangen haben,
Ihre Tante den Friseursalon hatte und Sie da eben Ihre Ausbildung
machen konnten,
Sie den Wünschen Ihrer Eltern gefolgt sind und zum Beispiel Jura statt
Philosophie studiert haben,
Sie die Lehrstelle oder den Studienplatz, den Sie wollten, nicht bekommen
haben und dann bei der zweiten Wahl geblieben sind?
    Bitte halten Sie auf einem separaten Blatt fest, nach welchen Faktoren
Sie sich für Ihren Ausbildungsplatz oder Ihr Studium entschieden haben.
     
    Haben Sie sich nach Abschluss Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums Raum und Zeit genommen, um genau zu überlegen, welchen
     Weg Sie nun einschlagen wollen oder sind Sie »irgendwo« gelandet, wo Sie zwar Ihre Qualifikation einsetzen, sich aber möglicherweise
     nicht entsprechend Ihrer Neigungen und Leidenschaften entfalten konnten?
     
    Beispiel: Sebastian, 39, hat nach seinem BWL-Studium schnell eine gute Stelle in einem großen Unternehmen bekommen und sich dort in
     kurzer Zeit die Karriereleiter hinauf entwickelt. Mehrere gut kalkulierte berufliche Wechsel haben ihn in seine aktuelle Position
     als Geschäftsführer eines kleinen mittelständischen Unternehmens gebracht, wo er auf das Ausscheiden des Seniors wartet, um
     in den Vorstand des Unternehmens zu wechseln. Er hat ein Haus gekauft, seine Frau kümmert sich zu Hause um den gemeinsamen
     Sohn, die Partnerschaft funktioniert gut. »Eigentlich« alles in Ordnung. Wäre da nicht der kontinuierliche Leistungsdruck
     in |37| seinem Job, der psychische Dauerstress, der sich immer mehr auf gesundheitlicher Ebene ausdrückt. Sebastian fühlt sich immer
     öfter erschöpft und weniger motiviert, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen als früher. Dazu kommt, dass er auf Grund
     der angespannten wirtschaftlichen Situation gezwungen war, mehrere Mitarbeiter zu entlassen, was ihn sehr belastet. Ein Kollege
     sägt an seinem Stuhl, und er fühlt sich immer mehr im Wettbewerb mit jungen Nachrückern im Unternehmen. Er beginnt sein Ziel,
     in den Vorstand des Unternehmens zu wechseln, zu hinterfragen. Besorgt stellt er fest, dass seine Karriere für ihn zunehmend
     an Bedeutung verliert. Sebastian beneidet seinen Kollegen, der mehr Zeit für sich und seine Familie hat und dafür bereit ist,
     auf beruflichen Aufstieg zu verzichten.
     
    Wenn Sie Ihre Chance bei der Wahl Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums »verpasst« haben, ist Ihre Entwicklung vielleicht ähnlich
     verlaufen, wie die von Sebastian. Viele erfolgreiche Menschen fragen sich beim Übergang zur Lebensmitte, ob das bisher Erreichte
     für das eigene Leben und die Gesellschaft einen Wert hat, der über die reine Existenzsicherung hinausgeht. C. G. Jung spricht
     an dieser Stelle von der Lebenswende, vom Mittag des Lebens. Der Beginn, der Morgen des Lebens dient dazu, sich zu entwickeln,
     die eigene Lebensgrundlage aufzubauen und eine Familie zu gründen. Ist dieser Zweck erfüllt, reicht allein die Existenzsicherung
     als Lebenssinn für die meisten nicht mehr aus. Nachdem in der ersten Lebenshälfte die Energie mehr nach außen gerichtet ist,
     beginnt bei vielen in der zweiten Lebenshälfte das Wachsen nach innen und damit verbunden die Suche nach der Berufung. Der
     Mythenforscher Joseph Campbell hat ein schönes Bild dafür gefunden: »Während unserer ersten 35 oder 40 Lebensjahre haben wir
     uns bemüht, eine lange Treppe hinaufzusteigen, um den obersten Stock eines Gebäudes zu erreichen. Sind wir dann endlich unter
     dem Dach, stellen wir fest, dass wir uns im Gebäude geirrt haben.«
    |38| Möglichkeiten, die eigenen Chancen zu verkennen und weiter im Hamsterrad zu rasen, gibt es viele: Manche Frauen, die bislang
     auf ihre Karriere fixiert waren, entschließen sich, dann doch noch schnell Kinder zu bekommen und haben dadurch wieder ein
     paar Jahre Zeit »gewonnen«. Einige Männer entscheiden sich stattdessen, Ihre Familien zu verlassen, sich von der Beschäftigung
     mit dem Sinn ihres Lebens ab- und der deutlich jüngeren Geliebten zuzuwenden. Manche Menschen finden erst Zugang zu ihrer
     inneren Stimme, wenn sie sich zwischen 55 und 65 mit dem bevorstehenden Ende ihrer »offiziellen« Berufstätigkeit auseinander
     setzen müssen. Der Vorstandsvorsitzende eines
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