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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror
Autoren: Bentley Little
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fanden die Männer keine Spur, doch rechts neben der Vitrine war eine kleine Holztür, die an den Zugang zu einem kleinen Nebenraum erinnerte - oder an ein Toilettenhäuschen. Hunt war sich fast sicher, dass der Vertreter sich darin aufhielt.
    Wie um seine Vermutung zu bestätigen, war jetzt ein sonderbares Knarren hinter der Tür zu vernehmen.
    Sofort drängten die drei sich zusammen. »Sucht nach einem Aktenschrank«, flüsterte Hunt. »Oder einem Schreibtisch. Irgendetwas, wo er seine Papiere verstecken könnte.«
    Es war zu dunkel, als dass die Männer sich hätten aufteilen können, also nahm Joel die Kerze aus dem Ständer und ging zusammen mit den anderen von links nach rechts durch den Raum. Sie sahen einen alten Victrola-Plattenspieler, Taljen aus der Takelage eines Schoners, ein Schwert und ein Bajonett, die gegen einen mannshohen Spiegel gelehnt waren - jedoch nichts, was danach aussah, als könne man wichtige Dokumente darin aufbewahren.
    Dann flammte plötzlich das Licht auf, und der Raum veränderte sich.
    Jetzt war es keine Höhle mehr, angefüllt mit Erinnerungsstücken aus der Vergangenheit, sondern ein modernes, aufgeräumtes Apartment, das mindestens doppelt so groß war wie der Raum, in dem die Männer sich gerade noch befunden hatten.
    Dort, wo die Victrola gestanden hatte, war jetzt ein großer Plasmafernseher zu sehen, und statt der schwarzen Vitrine stand da jetzt ein begehbarer Kleiderschrank voller sauberer, maßgeschneiderter Anzüge aus verschiedenen Zeitaltern. Die dreckige Matratze war einem weißen, modernen Sofa gewichen, das zum Fernseher hin ausgerichtet war, und die geschlossene Tür, die zum Toilettenhäuschen führte, hatte sich in einen breiten, bogenförmigen Durchgang verwandelt, durch den man ein geräumiges Schlafzimmer mit Hellholzmöbeln erkennen konnte. Eine weitere Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Apartments führte in eine voll ausgestattete Küche mit modernsten Edelstahlarbeitsflächen.
    Und zu ihrer Rechten, unter einem gerahmten Chagall Kunstdruck, standen ein Computerschreibtisch und ein Aktenschrank.
    Hunt durchwühlte hastig die Schubladen des Schreibtischs. Stifte ... Papier ... Gummibänder ... Büroklammern ... Disketten ...
    Aus Richtung des Schlafzimmers war mit einem Mal das Rauschen einer Toilettenspülung zu hören. Der Vertreter hatte offenbar seinen Aufenthalt im Bad beendet. Deshalb also waren die Lichter aufgeflammt! Vermutlich würde der Mann jeden Augenblick hier im Zimmer erscheinen.
    Hunt fühlte sich wie ein Kind, das ängstlich das Erscheinen des Ungeheuers erwartete. Er eilte zum Aktenschrank und öffnete ihn.
    Der Schrank war voller brauner Mappen, allesamt sorgfältig mit dem Namen der Police beschriftet, die sich jeweils darin befand.
    Er hatte es gefunden!
    Das Rauschen der Spülung wurde lauter, als die Tür des Badezimmers sich öffnete, die ins Schlafzimmer führte.
    Der Vertreter kam.
    A ... B ... C ... D ...
    Schritte.
    E ... F ... G ... H ...
    Tonloses Summen.
    I ... J ... K ... L!
    Lebensversicherung!
    Hunt griff nach der Mappe und riss sie aus der Schublade. Joel und Jorge stellten sich vor ihn, damit er nicht sofort zu sehen war, während Hunt das Feuerzeug aus der Tasche zog und versuchte, die Seiten in Brand zu stecken. Eine kurze, erschreckende Sekunde lang sah es so aus, als würde das Pergament nicht brennen, dann aber loderte eine Flamme auf.
    Das Pergament fing Feuer.
    Es brannte immer noch, als der Vertreter das Schlafzimmer durchquerte und zur Tür herauskam. Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was hier geschah. Als er schließlich erkannte, wer die drei Eindringlinge waren und was hier vor sich ging, stieß er ein ohrenbetäubendes Brüllen aus und schleuderte Joel und Jorge beiseite, als wären sie Spielzeugpuppen.
    Die Mappe war noch nicht ganz verbrannt, und so musste Hunt die Flucht vor dem Vertreter ergreifen. Er nutzte die Möbelstücke als Hindernisse, lief um das Sofa herum, sprang über den Couchtisch, dann hinter einen Sessel. Die Police war jetzt fast gänzlich verbrannt, die Flammen leckten Hunt bereits über den Handrücken, doch er wagte es nicht, sie schon loszulassen, und so rannte er durchs Schlafzimmer ins Bad. Hastig schloss und verriegelte er die Tür hinter sich; dann stieg er in die Duschkabine.
    Mit einem Ruck riss der Versicherungsvertreter die Badezimmertür auf.
    Doch es war zu spät.
    Hunt ließ den letzten Fetzen der Police fallen, bevor er sich die Finger verbrannte. Die
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