Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror
Autoren: Bentley Little
Vom Netzwerk:
aus ihren Häusern, viele noch im Morgenmantel; manche hielten ihre Kaffeetasse in der Hand. Alle starrten verwirrt auf die Überreste des Hauses der Kipplingers. Einige kamen zu ihnen, um zu helfen, falls möglich.
    »Ich hab's dir gesagt!«, schluchzte Mary und schlug weiter auf Sy ein.
    »Wir sind hier in Tucson«, wiederholte er. »Hier gibt es keine Erdbeben, verflixt noch mal!«

DREI

1.
    Stacy hatte tatsächlich eine Freundin, die noch Single war, und auch wenn Hunt es nur im Scherz gesagt hatte, versuchten Joel und seine Frau tatsächlich, sie zu verkuppeln, indem sie die beiden an einem Freitag zum Abendessen einluden. Ehrlicherweise hatten sie Hunt und Stacys Freundin vorgewarnt, also kam es nicht völlig überraschend. Beiden wurde versichert, es sei nicht als Blind Date anzusehen, und sie wollten die beiden keineswegs unter Druck setzen ... aber irgendwie war alleine das schon Druck genug, und so ertappte Hunt sich dabei, wie er vor dem Spiegel verschiedene Outfits ausprobierte, um möglichst gut auszusehen.
    Sie hieß Beth und arbeitete zusammen mit Stacy in der PR-Abteilung von Thompson Industries. Zu Beginn des Abends blieb Beth bei Stacy in der Küche, während Hunt und Joel im Wohnzimmer saßen, fernsahen und sich unterhielten. Lilly lief immer wieder zwischen ihren Eltern hin und her. Das Abendessen nahmen sie dann am großen Esstisch ein, und Hunt und Beth saßen praktischer- und keineswegs zufälligerweise nebeneinander. Die beiden kamen sofort sehr gut miteinander aus, und auch wenn Stacy und Joel für derartige Aufgaben jederzeit zur Verfügung gestanden hätten, benötigten Beth und Hunt keinerlei Unterstützung oder Konversationshilfen ihrer Gastgeber, die sich deshalb ganz auf ihre Tochter und deren dramatische Schilderung ihrer Erlebnisse an diesem Tag konzentrieren konnten.
    Danach brachte Stacy das Mädchen ins Bett, während Joel sich in die Küche zurückzog, um die Spülmaschine einzuräumen, sodass Hunt und Beth auf sehr diskrete Art und Weise alleine zurückblieben. Sie saßen nebeneinander auf dem Sofa, nah, aber nicht zu nah, und leiteten das Über-sich-selbst-Reden damit ein, einander zu berichten, wie sie die McCains kennen gelernt hatten. Beth erzählte, wie sie und Stacy sich als Kolleginnen bei Thompson Industries angefreundet hatten, und Hunt berichtete, Joel und er hätten früher in der gleichen Straße gewohnt und seien während der Grundschulzeit die besten Freunde gewesen.
    »Wow«, sagte Beth. »So lange kennen Sie einander schon?«
    »Na ja, es gab große zeitliche Lücken. Während der High School haben wir getrennte Freundeskreise aufgebaut, und danach hat jeder sein eigenes Leben angefangen. Ich bin nach Kalifornien gezogen, habe einen Job gefunden und geheiratet. Zu Joel habe ich erst wieder Kontakt aufgenommen, als ich letzten Monat hierhergezogen bin, nachdem meine Scheidung endlich durch war. Davor habe ich lange nichts von ihm gesehen oder gehört, vielleicht fünfzehn Jahre lang nicht.«
    Stacy kam die Treppe herunter. »Ihr beide solltet ein bisschen spazieren gehen«, schlug sie vor, als sie auf dem Weg in die Küche durchs Wohnzimmer kam. »Ist so ein schöner Abend.«
    »Subtil«, stellte Beth fest. »Sehr subtil.«
    Stacy lachte.
    Doch Beth und Hunt beschlossen, diesen Vorschlag tatsächlich aufzunehmen, und nachdem sie ihren Gastgebern gesagt hatten, sie würden ein wenig an die frische Luft gehen, spazierten sie die Auffahrt hinunter, dann den Bürgersteig entlang und an den fast gleich aussehenden Häusern vorbei.
    »Sie sind also geschieden«, sagte Beth.
    »Stört Sie das?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was ist mit Ihnen?«
    »Hab nie geheiratet. Hab sogar noch nie mit jemandem zusammengelebt«, gab Beth zu.
    Die Überraschung musste Hunt deutlich anzusehen gewesen sein.
    »Ich habe allerdings nicht wie eine Nonne gelebt«, fügte Beth hinzu. »Ich hatte eine Menge Freunde. Mit dem letzten war ich mehr als fünf Jahre zusammen.«
    »Aber zusammen gewohnt haben Sie nicht.«
    »Manchmal hat er bei mir übernachtet, oder ich bei ihm ... aber richtig zusammengewohnt haben wir nicht.«
    »Und warum haben Sie sich getrennt?«
    »Sie sind ganz schön neugierig, meinen Sie nicht?«
    »'tschuldigung. Ich bin nicht ... ich habe nicht ... ich bin das schon eine ganze Weile nicht mehr gewohnt ...« Er holte tief Luft. »Ich weiß überhaupt nicht, was ich hier tue. Ich improvisiere nur. Es tut mir leid, wenn ich ...«
    Beth lachte. »Ist schon gut. Ich hätte nichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher