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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende
Autoren: Connie Brockway
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Hause, Fia“, hörte Ash Thomas sagen. Er machte keine Anstalten, Fia zu berühren; seine Hände blieben an seiner Seite, die Degenspitze in den Boden gebohrt.
    „Nein. Nicht, bis ihr aufgehört habt“, erwiderte Fia, und an Ash gerichtet: „Du darfst ihn nicht verletzen wegen dem, was er vor vielen Jahren getan hat, was er zu tun versucht hat, Ash. Er hatte Grund dazu. Guten Grund. Er ist nicht Thomas Donne. In Wahrheit ist er Thomas McClairen. Und er hat McClairen's Isle gekauft, und in der Urkunde hat er deinen Namen eingetragen.“
    Ash blickte Thomas in das teilnahmslose Gesicht. „Stimmt das?“
    „Welchen Unterschied macht das denn schon?“
    „Einen ziemlich großen Unterschied, würde ich sagen“, erklang eine wütende Stimme hinter ihnen, als Raine Merrick durch den immer stärker werdenden Nebel zu ihnen kam. „Weil nämlich, wenn unser guter alter Ash hier es nicht geschafft hätte, dich umzubringen, ich dann an der Reihe gewesen wäre, mein Glück zu versuchen. Und meine Frau, die im Übrigen einiges zu erklären haben wird, wenn ich heimkomme . . .“ seine Miene war eindeutig unheilverkündend, „hätte vielleicht das eine oder andere dazu zu sagen, wenn ich ihren Bruder vom Angesicht der Erde getilgt hätte, du verfluchter Schotte!“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihr auch nur ein wenig besser gefallen hätte, wenn ich ihren Ehemann auf dem Gewissen hätte“, entgegnete Thomas kühl und hätte einen Schritt auf ihn zugemacht, wenn sich Fia nicht so eng, so fest an ihn geklammert hätte, dass er sich nicht bewegen konnte, ohne ihr wehzutun. Er fasste sie an den Armen und wollte sich von ihr lösen, aber als seine Bemühungen nur dazu führten, dass sie vor Schmerz das Gesicht verzog, gab er auf, und der Ärger in seinem Gesichtsausdruck wurde durch eine Mischung aus Qual und Verzweiflung ersetzt.
    „Ach, kleine Schwester“, bemerkte Raine leise. „Wie gut, dass du dich zu uns gesellt hast.“
    „Sprich nicht so leichtfertig mit ihr darüber“, sagte Thomas knapp. „Kannst du nicht erkennen, wie sehr dies alles hier sie schmerzt?“
    Beide Brüder schauten verwundert zu Fia. Ash runzelte die Stirn. Fias makellose, wunderschöne Züge waren so eben-mäßig und glatt, so undeutbar wie immer. Wenn Thomas glaubte, er habe etwas in diesem undurchschaubaren . . .
    Mit einer entschlossenen Bewegung ließ Ash seinen Degen zu Boden fallen, fuhr herum und packte seinen jüngeren, aber dennoch größeren Bruder am Arm. „Wir gehen jetzt“, erklärte er laut und zog ihn mit sich. „Und ihr müsst keine Sorge haben, dass wir wiederkommen, um diesen Unsinn weiter zu treiben. “
    „Aber Fias Ehre! “ wandte Raine ein und begann sich gegen den Griff seines Bruders zu wehren.
    „Die liegt bereits in fähigen Händen, du Dummkopf“, zischte Ash ihm zu und zerrte ihn unnachgiebig weiter. Als die beiden an dem fasziniert zuschauenden Johnston vorbeikamen, bedeutete Ash ihm, sich ebenfalls zu entfernen.
    Stille senkte sich über die beiden, die eng umschlungen wie ein Liebespaar dastanden, das sie nicht sein konnten.
    „Bitte, Fia“, stieß er mit erstickter Stimme hervor. „Bitte, versprich mir, dass du dich nicht noch einmal so einmischen wirst.“
    „Ich werde mich jedes einzelne Mal einmischen, wenn du dich in Gefahr begibst“, erklärte sie hitzig. „Jedes einzelne Mal, hörst du?“
    Sie spürte, wie ihn ein Schauer durchlief, unter dem sein Körper erbebte.
    „Was soll ich denn tun?“ fragte er schwach und in einem Tonfall, wie Fia ihn noch nie bei ihm gehört hatte. „Du willst mich nicht gehen lassen, aber du willst mich auch nicht haben“, sagte er. „Und ich kann so nicht leben, ich brauche entweder das eine oder das andere.“
    Bei seinen Worten zuckte unwillkürlich ein schwaches Lächeln um ihre Lippen, über seine fast schroffe Beharrlichkeit, über die tiefe, unwirsche Falte auf seiner Stirn. Er hatte sich aus der Versklavung befreit, hatte seinen schottischen Clan gesucht, gefunden und nach Hause geholt und darum gekämpft, die Insel der Mclairen zurückzubekommen; nie hatte er eine endgültige Niederlage hinnehmen müssen.
    Aber es war möglich damit zu leben. Das musste es einfach.
    „Nein“, sagte sie ruhig, aber bestimmt. „Du musst dich nur umdrehen und von hier fort gehen. Ich weiß, es wird dich schmerzen, und du wirst glauben, dass du mich im Stich gelassen hast, aber das stimmt nicht. Ich vergebe dir, dass du
    mich entführt hast. Ist es denn so
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