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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)
Autoren: Gail Carriger
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mir wegnimmt«, flehte die Französin mit gequält blickenden grünen Augen. »Bitte!«
    »Aus meiner Sicht als Muhjah gibt es nichts, was wir gesetzlich tun könnten, um ihn der Königin wegzunehmen«, erklärte Alexia sinnierend. »Wenn Angeliques Testament so lautet, wie sie sagt, und Sie, Genevieve, Quesnel nie unter britischem Gesetz adoptiert haben, dann ist Countess Nadasdys Anspruch gesetzlich nicht anzufechten und gültig.«
    Madame Lefoux nickte verdrießlich.
    Nachdenklich spitzte Alexia die Lippen. »Sie wissen ja, wie Vampire und Anwälte sind, praktisch nicht voneinander zu unterscheiden. Es tut mir leid, Genevieve, aber Quesnel gehört jetzt zu Countess Nadasdy.«
    Bei dieser Aussage stieß Quesnel ein leises Wimmern aus. Madame Lefoux drückte ihn fest an sich und starrte mit wildem Blick Lord Maccon an, als könnte er sie vielleicht irgendwie retten.
    »Aber bevor Sie gleich wieder losziehen und einen riesigen Tintenfisch bauen«, fuhr Alexia fort, »sollten Sie wissen, dass ich außerdem beabsichtige, auch Sie an Countess Nadasdy zu geben, Genevieve.«
    »Was!?«
    »Das ist die einzig praktikable Lösung.« Alexia wünschte sich die Perücke eines Richters und einen Hammer herbei, denn sie war der Meinung, ein wirklich gutes Urteil zu fällen. »Quesnel ist wie alt? Zehn? Er wird an seinem sechzehnten Geburtstag volljährig. Also mit Countess Nadasdys Einverständnis – und ich denke kaum, dass sie etwas dagegen haben wird – werden Sie dem Westminster-Stock für die nächsten sechs Jahre als Drohne dienen. Oder besser gesagt, dem Woolsey-Stock. Ich kann bei der Königin und der Countess dafür plädieren, dass keinerlei Anklagen gegen Sie erhoben werden, wenn sich ein solcher Vertrag aushandeln lässt. In Anbetracht Ihrer Abneigung gegen den Stock sollte das eine ziemlich passende Strafe sein. Und Sie können bei Quesnel bleiben.«
    »Ah, guter Plan«, meinte ihr Mann stolz. »Wenn wir Quesnel nicht zu Madame Lefoux bringen können, dann bringen wir eben Madame Lefoux zu Quesnel.«
    »Vielen Dank, mein Liebster.«
    »Das ist eine fürchterliche Idee!«, klagte Madame Lefoux.
    Alexia schenkte dem keine Beachtung. »Ich schlage vor, Sie richten Ihre Erfinderwerkstatt in dem Schuppen ein, den Professor Lyalls bisher für seine Schafzucht nutzte. Er ist recht groß und könnte mühelos ausgebaut werden.«
    »Aber …«, wollte Madame Lefoux protestieren.
    »Fällt Ihnen eine bessere Lösung ein?«
    »Aber ich hasse Countess Nadasdy!«
    »Ich vermute, das haben Sie mit den meisten ihrer Drohnen und ein paar ihrer Vampire gemeinsam. Ich werde veranlassen, dass Floote die notwendigen Dokumente aufsetzt und die gesetzlichen Vorkehrungen trifft. Sehen Sie das Ganze von der positiven Seite, Genevieve, wenigstens können Sie den Einfluss der Vampire auf Quesnel mildern. Er wird immer noch seine Maman haben, die ihm beibringt, wie man Sachen explodieren lässt, und zugleich über das gesamte Wissen der Vampire verfügen.«
    Quesnel sah zu seiner Mutter hoch, und der Blick aus seinen großen veilchenblauen Augen war flehend. »Bitte, Maman. Ich lasse gern Sachen explodieren!«
    Madame Lefoux seufzte. »Ich habe mich ganz schön in mein eigenes Netz verstrickt, nicht wahr?«
    »Ja, das haben Sie«, bestätigte Alexia.
    »Glauben Sie, die Countess wird einem solchen Handel zustimmen?«
    »Warum sollte sie nicht? Sie wird für die nächsten sechs Jahre die Kontrolle über Ihre Erfindungen haben, Ihre weiteren Forschungen bestimmen und sich die Patente daran sichern lassen. Und Quesnel bleibt bei Ihnen beiden. Denken Sie darüber hinaus an das Chaos, das Quesnel in einem Vampirhaus anrichten könnte! Das dürfte sie alle für eine Weile ziemlich beschäftigen und aus der Politik Londons heraushalten.«
    Bei dieser Aussage erhellte sich Madame Lefoux’ Miene ein wenig.
    Quesnel strahlte übers ganze Gesicht. »Kein Internat mehr? Toll!«
    Professor Lyall runzelte die Stirn. »Das verschiebt die Machtstruktur von Englands Vampiren erheblich.«
    Alexia grinste. »Lord Akeldama dachte, er hätte nun London in der Tasche. Ich gleiche einfach nur die Waagschalen aus, denn ab jetzt wird mein Rudel dauerhaft in seinem Revier leben, und Countess Nadasdy hat Madame Lefoux, die für sie arbeiten und erfinden wird.«
    Professor Lyall sah immer noch ein wenig traurig aus, als er sich erhob. »Sie sind eine sehr gute Muhjah, Lady Maccon.«
    »Ich mache meine Sache gern ordentlich. Wo wir gerade beim Thema sind, Madame
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