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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)
Autoren: Gail Carriger
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Silberschrank aufzuschließen, eine alte Monstrosität aus Mahagoni, die keinerlei Hinweise auf ihren tatsächlichen Inhalt gab. Darin befand sich anstelle der üblichen Haushaltswertgegenstände – wie Kerzenleuchtern, Babylöffeln und dergleichen – die Claviger-Ausrüstung: Sauber aufgereiht und an speziellen Haken präsentierten sich silberne Handschellen, genug für jedes Mitglied des Rudels, silberne Messer, ein paar kostbare Flaschen mit lapis lunearis und – am allerwichtigsten – die Netze. Sie waren aus Silberfäden geknüpft, am Rand mit Gewichten beschwert und wurden dazu benutzt, einen Wolf zu fangen, ohne ihm dabei Schaden zuzufügen, denn die Silberfäden schwächten ihn nur und machten ihn nahezu bewegungsunfähig.
    Von kleinen Haken in beiden Türen baumelten zudem fünfzig kleine Silberketten mit fünfzig feinen silbernen Trillerpfeifen.
    Mit grimmigen Mienen bewaffneten sich die Claviger und nahmen die Netze, und jeder von ihnen hängte sich eine Trillerpfeife um den Hals. Deren Ton war so hoch, dass menschliche Ohren ihn nicht hören konnten, aber Wölfen und Hunden setzte er heftig zu.
    Alexia kam ein Gedanke. »Schaffen Sie Biffy als Ersten ins Haus. Er ist im Welpenstadium und darum noch anfällig für die Sonne. Seien Sie vorsichtig, denn er wird von allen am bösartigsten sein. Ach herrje, was ist, wenn er aus Versehen jemanden frisst?«
    Sechs der größten und besten Claviger rannten zu den Stallungen, und Alexia hörte das brüllende Geräusch, als die dampfbetriebenen Hochräder angeworfen wurden. Mit zwei Clavigern auf jedem Hochrad – einer, um zu lenken, der andere, um das Netz zu werfen – rasten sie unter Getöse den Hügel hinunter, eine weiße Dampfwolke hinter sich herziehend. Die anderen Schlüsselwächter rannten hinterher.
    Lady Maccon bekam nur sehr wenig von dem mit, was sich dort unten tat. Rumpet lenkte sie immer wieder ab, denn er war äußerst besorgt um sie und fragte immer wieder nach ihrem Befinden, und außerdem konnte sie sich in ihrem Zustand nicht richtig konzentrieren. Gelegentlich loderte ein Feuerstrahl auf, oder ein glitzernder Wasserfall aus Silber wurde in die Höhe geworfen.
    Schließlich bat sie: »Rumpet, helfen Sie mir zum Fuß der Treppe.« Der Butler tat, wie ihm geheißen, und dankbar setzte sich Alexia auf die unteren Stufen. »Und jetzt gehen Sie bitte nach unten und vergewissern Sie sich, dass die Vampire eingesperrt sind. Sie sollten nicht frei herumlaufen, wenn das Rudel gleich ins Haus gebracht wird.«
    »Sofort, Mylady.« Rumpet verschwand und kehrte wenig später mit grimmiger Miene zurück.
    »So schlimm?«
    »Sie beschweren sich über die Unterkünfte und verlangen Federkissen, Mylady.«
    »Natürlich.« Alexia krümmte sich vor Schmerz, als eine neue Wehe sie heimsuchte. Verschwommen sah sie Lord Akeldamas Luftschiff auf dem Rasen vor Woolsey Castle landen. Boots und die Mannschaft des Luftschiffs sprangen leichtfüßig aus dem Korb und vertäuten das Gefährt an einem Pfosten.
    Zugleich kehrte der erste Schwung Claviger zurück und schleppte einen im Netz gefangenen Wolf an einem Hochrad hinter sich her. Es waren vier von ihnen nötig, um ihn die Stufen hinauf und ins Haus zu befördern, obwohl ihn das Silbernetz gefügig machte. Es war nicht Biffy, aber es schien einer der Jüngeren zu sein, vielleicht Rafe.
    Alexia stöhnte laut auf, weil die Schmerzen noch schlimmer wurden. Sie sah sich nach Rumpet um, doch der half mit, den jungen Wolf hinunter in den Kerker zu schleppen und ihn dort sicher wegzusperren. Alexia hoffte nur, dass alle Vampire in einer Zelle hockten, sonst würden die Dinge bald ziemlich kompliziert werden.
    »Conall!«, brüllte sie durch den Schmerz. »Wo ist er?«
    In diesem Moment wurde ihr ein kühles Tuch auf die Stirn gelegt, und eine sanfte Stimme sagte: »Hier, Madam, trinken Sie das.«
    Eine Tasse wurde ihr an die Lippen gehalten, und Alexia nahm einen Schluck. Stark, mit Milch, und erholsam, genau so, wie sie ihn am liebsten hatte. Tee.
    Sie öffnete die Augen, die sie vor Schmerz fest zusammengekniffen hatte, um in das von feinen Falten durchzogene Gesicht eines älteren Gentleman zu blicken; es wirkte ausdruckslos und vertraut. »Floote!«
    »Guten Abend, Madam.«
    »Wo kommen Sie denn her?«
    Floote deutete hinter sich, wo das Luftschiff immer noch durch die offene Eingangstür zu sehen war. Tizzy und Boots standen im Foyer herum und starrten Alexia entsetzt an. Der Ausdruck in ihren Gesichtern
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