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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition)
Autoren: Iny Lorentz
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gründen. Im Jahr 1014 n.Chr. gelang es Brian Boru, dem König von Munster, die Wikinger und deren Verbündete in der Schlacht von Clontarf zu besiegen und Irland für kurze Zeit zu vereinigen. Er starb jedoch an den Wunden, die er sich in dieser Schlacht zugezogen hatte, und seinen Nachfolgern gelang es nicht, die Herrschaft über Irland zu behaupten.
    Als Diarmuid MacMurrough, der König von Leinster, 1169 n.Chr. von seinen Feinden vertrieben wurde, suchte er ein Bündnis mit dem englischen König Heinrich II., um sein Reich zurückzuerobern. Mit Hilfe des anglonormannischen Edelmanns Richard de Clare, genannt Strongbow, gelang ihm dies auch. Richard de Clare heiratete schließlich Diarmuids Tochter und trat dessen Nachfolge in Leinster an. Damit sein Gefolgsmann de Clare nicht zu mächtig wurde, griff Heinrich II. selbst in Irland ein und unterwarf mit Hilfe seiner anglonormannischen Barone fast zwei Drittel der Insel.
    Englands lang anhaltende Kriege mit Frankreich lenkten die Nachfolger Heinrichs II. wieder von Irland ab, und so gelang es den irischen Kleinkönigen, sich allmählich von der englischen Oberherrschaft zu lösen. Die eingewanderten anglonormannischen Familien verschmolzen mit dem einheimischen Adel, und so wurde die direkte englische Herrschaft schließlich auf ein Pale genanntes Gebiet um Dublin beschränkt. Nominell blieben die englischen Könige die »Lords of Ireland«, konnten sich aber nicht mehr gegen die erstarkenden Iren und die Anglonormannen durchsetzen.
    Dies änderte sich, als Heinrich VIII. sich von Rom lossagte und die anglikanische Kirche begründete. Er ließ auch in Irland die Klöster gewaltsam auflösen und verteilte deren Land an Anhänger des neuen Glaubens. Die Iren und auch die alten anglonormannischen Familien dachten jedoch nicht daran, ihren katholischen Glauben aufzugeben, und so entstand ein Konfliktpotenzial, das sich in mehreren Aufständen gegen Heinrich VIII. und später gegen seine Tochter Elisabeth I. entlud.
    Für England ging es dabei nicht allein um die Herrschaft über die Nachbarinsel, sondern in erster Linie darum, zu verhindern, dass Irland zum Sprungbrett für einen Angriff auf das Königreich wurde. Immerhin war England mit Spanien verfeindet, das Verhältnis zu Frankreich war unsicher, und im Norden hatte man mit Schottland einen äußerst unbequemen Nachbarn, gegen den man schon öfter Krieg hatte führen müssen. Dazu kamen der missionarische Eifer des neuen Glaubens und das Gefühl kultureller Überlegenheit gegenüber den Iren. Um den englischen Einfluss in Irland zu steigern, wurden Städte und Festungen erbaut und protestantische Engländer angesiedelt. Dabei verwendeten die Engländer die bereits von den Römern eingesetzte Taktik divide et impera, sprich: teile und herrsche, und machten sich die alten Feindschaften zwischen den irischen Clans zunutze.
    Auch Aodh Mór O’Néill, von den Engländern Hugh O’Neill genannt, war zunächst ein Verbündeter Englands und konnte sich erst mit dessen Unterstützung in der Grafschaft Tyrone durchsetzen. Daher war es für die Engländer höchst überraschend, dass ausgerechnet er sich zum Anführer der größten Rebellion jener Zeit aufschwang. Der Grund dafür war der Versuch Englands, das altüberlieferte Recht der Iren durch die eigenen englischen Gesetze zu ersetzen, die diesen oft völlig entgegenstanden.
    Als guter Kenner Englands und dessen Militär gelang es Aodh Mór O’Néill, dieses in einem erbittert geführten Guerillakrieg zu zermürben. Die Generäle, die gegen ihn ausgesandt wurden, waren ihm nicht gewachsen, und so erweiterte er seinen Machtbereich immer mehr. Sogar frühere Gegner wie Aodh Ruadh O’Domhnaill aus Donegal verbündeten sich mit ihm und errangen ebenfalls wichtige Siege. Selbst als Königin Elisabeth I. mit Robert Devereux, dem Earl of Essex, einen ihrer berühmtesten Militärführer nach Irland schickte, konnte dieser nichts ausrichten und verließ schließlich seine durch Krankheiten zusammengeschmolzene Armee gegen den Willen der Königin, um nach London zurückzukehren. Einige Monate später wurde er nach einem dilettantisch durchgeführten und gescheiterten Umsturzversuch als Hochverräter verhaftet und hingerichtet.
    Charles Blount, 8. Baron Mountjoy, gelang es als neuem Lord Deputy of Ireland, die wankenden Positionen Englands wieder zu festigen. Entscheidend dafür war auch, dass Spanien eine Armee nach Irland schickte, um O’Néills Aufstand zu
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