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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz
Autoren: Aufbau
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Kranz aus rosafarbenen Blüten für sich selbst aus. Ihre Mutter war eine Taluk, deshalb waren ihre Haut und ihr Haar heller als das von Lin. »Für mich sind diese die richtige Wahl … frisch wie der Frühling und herb wie meine Umarmung … es gibt viele Männer, die das mögen.« Sie grinste verheißungsvoll.
    Lin betrachtete das Blumengebinde in ihrer Hand und dachte an die früheren Feste für Sala, als die Frauen und Mädchen noch die hauchzarten Stoffe der Lalufrauen getragen hatten. Das war, bevor die Greifin Xiria die Lalufrauen ausgelöscht hatte … und bevor Degan und Xiria sich begegnet waren. Auch sie selbst hatte so ein Gewand aus dem feinen Gespinst des Lalu-Haares getragen; in Salas Tempel, mit Degan, seine Lippen auf den ihren, dann seine Hände, die das Gewand zerrissen … seine rohe Gewalt …
    Ein Feuerball zerbarst ohne Vorwarnung neben ihrem Gesicht. Lin sprang zurück und schrie erschrocken auf. Ein junger Mannjonglierte drei brennende Fackeln gleichzeitig und grinste sie herausfordernd an. Seinen nackten Oberkörper hatte er eingeölt und balzte mit seinen Muskeln in eindeutiger Weise vor ihr herum. Jevana packte sie am Arm, während Lin dem frech grinsenden Feuerspeier einen niederschmetternden Blick zuwarf. Die Flamme hatte er ganz offensichtlich mit Absicht in ihre Richtung gespien. Ihr Herz raste, sie spürte wieder die Hitze, die sengende Glut der Wüste …
    Jevana zupfte an einer angesengten schwarzen Haarsträhne und schüttelte lachend den Kopf. »Lin, was hast du denn? Sieh ihn doch nicht so böse an, du gefällst ihm eben. Er wollte dich nur beeindrucken.«
    »Ich mag diese aufdringlichen Angeber nicht«, verteidigte sie sich störrisch.
    Jevana wand eine Strähne ihres eigenen braunen Haares um ihren Finger. Sie war hübsch, mit einem sinnlichen Mund, den sie verheißungsvoll verzog, während sie einen schmachtenden Blick auf den muskulösen Oberkörper des Feuerkünstlers warf. »Mir gefällt er. Sicherlich sucht er eine Gefährtin für die Nacht … und wenn du nicht willst, Lin. Also ich möchte zu Salas Fest nicht ohne Gefährten bleiben … er scheint mir wahrhaft
feurig
zu sein.« Jevana tat einen letzten eindeutigen Augenaufschlag in Richtung des Feuerspeiers, den er kaum missverstehen konnte. Es war ein stummes Versprechen, das er mit einem ebenso eindeutigen Blick erwiderte. Jevana seufzte zufrieden. »Ich liebe Salas Feste. Ich wünschte, du würdest dir auch einen Gefährten wählen.«
    Lin schüttelte den Kopf, und Jevana versuchte nicht weiter sie zu überreden. Was dies anging, war Lin unnachgiebig und spröde, das wusste sie mittlerweile.
    Langsam schlenderten sie weiter, grüßten hier ein paar Frauenund Mädchen, dort hatten sich bereits Paare zusammengetan, die sich gegenseitig mit Früchten und Wein fütterten. Lin spürte die interessierten Blicke einiger junger Männer – anscheinend hatte sich die Kunde, dass Sala sich ihrer endlich erbarmt hatte, bereits herumgesprochen, so dass sie langsam, aber sicher wieder interessant für aufstiegsbewusste junge Männer wurde. Lin erwiderte keinen der heißblütigen Blicke. Sie würde dem hoffnungsvollen Balzen der Männer bald mit der Wahrheit über ihre Schreckensvision ein Ende setzen.
    Jevana stieß sie in die Seite und nickte in Richtung einer kleinen Gruppe. »Dort ist meine Sippe. Ich möchte kurz zu ihnen gehen.«
    Lin nickte zum Zeichen ihres Einverständnisses. Insgeheim war sie erleichtert darüber, eine Weile allein sein zu können. »Wir sehen uns nachher vor Salas Tempel, wenn Tojar und Ilana zum Sonnenwendgebet rufen«, rief sie ihrer Freundin zu. Der Duft des über dem Feuer bratenden Wildes zog ihr verlockend in die Nase, ebenso der schwere Blütenduft, den die Mädchen und Frauen aufgelegt hatten. Die schnelle und rhythmische Musik trommelte in ihren Ohren.
Bittersüße Erinnerung!
Früher hätte sie sich treiben lassen und die ganze Nacht getanzt.
    Da die düsteren Gedanken einmal mehr drohten, ihr den Abend zu verderben, schlenderte sie zum Rand des Tanzplatzes und sah den wirbelnden Paaren zu, deren Körper sich in anzüglichem Werben aneinanderschmiegten. Ein endloser Reigen der Liebe … das Ziehen in Lins Bauch wurde schmerzhafter. Sie sah auf ihr weißes Priestergewand und dann auf die bunten Gewänder mit den tiefen Ausschnitten der Mädchen. Für wen hätte sie sich hübsch machen sollen? Der Einzige, den sie wollte, war nicht hier.
    Etwas zupfte sie am Ärmel, zart wie ein Vögelchen. Lin
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